29.10.2024
„Man braucht im Leben nichts zu fürchten, man muss nur verstehen“ – Marie Curie
Das Lebenswerk Curies zeigt deutlich, dass sie sich an eines ihrer berühmtesten Zitate gehalten hat. Nicht nur die Tatsache, dass sie eine von nur sehr wenigen Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit war, sie hat mit zu den größten Entdeckungen der Menschheit beigetragen und den Begriff „radioaktiv“ maßgeblich geprägt.
Wer war Marie Curie, welche Schwierigkeiten begleiteten ihr Leben und welches Erbe hinterließ sie der Welt? All da klären wir in diesem Artikel.
Die Antwort auf die Frage, wer Marie Curie war, kann auf verschiedenste Weise beantwortet werden, da es sich bei dieser Persönlichkeit um einen Menschen mit vielen beeindruckenden Facetten handelt: Eine große Wissenschaftlerin, die erste Frau, die nicht nur einen, sondern zwei Nobelpreise gewann, ein Opfer der französischen Presse und unerschrocken, wenn es um Entdeckungen ging.
Das Leben Marie Curies ist von Höhen und Tiefen geprägt, was diesen Menschen auch so faszinierend macht. Sie musste gegen Geschlechterungerechtigkeit angehen, hat gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie Meilensteine der Wissenschaft gelegt und verlor ihn später bei einem tragischen Unfall … aber der Reihe nach. Wir beginnen mit der Vita Marie Curies.
Am 7.11.1867 wird Marya Sklodowska als Tochter eines Mathematik- und Physikprofessors in Warschau geboren. Ihren in der Welt bekannten Namen Marie Curie bekam sie erst später.
Schon früh zeigte sich ihre Begabung, als sie das Lyzeum mit besten Noten abschloss (Ein Lyzeum ist eine Art höhere Schule für Mädchen gewesen). Aufgrund falscher Investitionen der Familie ist diese in die Armut getrieben worden.
Um ihre Schwester in Frankreich finanziell zu unterstützen, welche dort Medizin studierte, arbeitete Marya als Erzieherin. Als Marya 1891 selbst nach Frankreich zieht, um dort Mathematik und Physik an der Sorbonne in Paris zu studieren, wird sie nun von ihrer Schwester unterstützt. Das nennt man Familienzusammenhalt 😊
Auch während ihres Studiums sind ihre Leistungen bemerkenswert, wodurch sie Doktorandin bei Antoine Becquerel wird, mit welchem sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre 1903 den Nobelpreis für Physik erhält.
1895 dann der Namenswechsel aufgrund der Vermählung mit Pierre Curie, welcher ebenfalls Physiker war. Gemeinsam erforschten sie die bis dato unbekannten Elemente Radium und Polonium. Letzteres erhielt seinen Namen als Hommage an Marie Curies Heimat Polen. 1903 erhielt sie im Alter von 36 Jahren einen anteiligen Nobelpreis für Physik.
Ihre Verdienste in der Wissenschaft wurden jedoch zu oft in Frage gestellt. Pierre Curie betonte dies, indem er drohte den Nobelpreis nicht anzunehmen, wenn nicht auch Marie gleichermaßen berücksichtigt würde.
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Als Ihr Mann auf tragische Weise 1906 aufgrund eines Verkehrsunfalls verstarb und nach einem geeigneten Nachfolger für seinen Lehrstuhl gesucht wurde, hat man sich für Marie Curie ausgesprochen, womit sie die erste Frau war, die an der Sorbonne und somit in ganz Europa als erste Frau lehrte. Bis sie die ordentliche Professur für Physik erhielt vergingen jedoch noch zwei Jahre.
Nobelpreise in Physik und Chemie: Die erste Person, welche in zwei unterschiedlichen Fachgebieten einen Nobelpreis erhielt
Marie Curie ist nicht nur eine von gerade mal 5 Frauen, die einen Nobelpreis erhielt, sie ist auch die erste Person, die in gleich zwei Fachgebieten ausgezeichnet wurde. Nach ihr hat das nur Linus Paulig geschafft.
In der Zeit, in welcher Marie Curie für ihren zweiten Nobelpreis gekürt wurde, unterhielt sie eine Affäre mit einem ehemaligen Studenten ihres Mannes, welcher verheiratet und Vater von vier Kindern war. Die französische Presse warf sich auf die „Langevin-Affäre“ und grub tief im Privaten Marie Curies. So wird sie als „Ausländische, jüdische, Ehezerstörerin“ bezeichnet und von Kollegen gedemütigt.
Die Frau Langevins ließ sich daher von ihm scheiden, jedoch ebbten die Vorwürfe gegen Curie nie ganz ab.
Bei einer solch faszinierenden Peron dürfte es wohl kaum verwunderlich sein, dass diese in Kontakt mit einem weiteren großen Kopf der Geschichte war, Albert Einstein. Curie und Einstein standen in regem Austausch.
So soll Curie Einstein einen Brief geschickt haben, als dieser vermelden ließ, von seinem Posten bei der „Kommission für intellektuelle Zusammenarbeit“ zurücktreten zu wollen, in welche beide gewählt worden waren. Einstein war der Auffassung, dass seine deutsch-jüdische Herkunft bei einigen französischen Mitgliedern für Beklagen sorgen dürfte. Curie ermutigte ihn gerade aus diesem Grunde nicht zurückzutreten.
Umgekehrt riet Einstein Curie, die Aktionen der Presse zu ignorieren, als diese sie wegen der „Langevin-Affäre“ schikaniert hat. Zwei große Wissenschaftler, zwei Geschichten eine Mission: Sich selbstbewusst gegen die meuternde Menge zu erheben.
1934 stirbt Marie Curie am 4. Juli an den Folgen der Forschung mit radioaktivem Material. Sie hinterlässt nicht nur der Wissenschaft ein großes Erbe, sondern auch zwei Töchter, welche es der Mutter gleichtaten und auf verschiedene Weise zur menschlichen Bildung beitrugen.
Jedoch ist wahrscheinlich das wichtigste Erbe, dass man auch unter schwierigsten Bedingungen Großes schaffen kann.
Die Familie Curie glänzt im Allgemeinen mit Genialität: Die Töchter taten es den Eltern gleich und haben zur Vermehrung der Nobelpreise der Familie beigetragen 😉
Die Familie Curie hat insgesamt mehrere Nobelpreise in insgesamt drei Kategorien entgegengenommen. Nicht nur Marie und Pierre können mit Preisen glänzen, auch die Töchter können mit Auszeichnungen aufwarten.
Nobelpreise der Familie Curie:
1903: Marie und Pierre Curie erhalten den Nobelpreis für Physik
1911: Marie Curie erhält den Nobelpreis für Chemie
1935: Irene Curie und ihr Ehemann erhalten den Nobelpreis für Chemie
1965: Eve Curie erhält den Friedensnobelpreis
Entsprechend wurde die Familie Curie in den Kategorien Physik, Chemie und Frieden ausgezeichnet, einfach faszinierend. Entsprechend sind von den 5 Frauen, die einen Nobelpreis erhalten haben, drei verwandt.
Jedoch sollte auch das Engagement der Familie unabhängig von Auszeichnungen berücksichtigt werden. Im ersten Weltkrieg entwickelte Marie Curie eine mobile Röntgenapparatur, welche Operationen auf dem Schlachtfeld ermöglichte. Nach dem Krieg forschte sie hieran mit Ihrer Tochter Irene weiter.
Eve Curie unterschied sich von ihrer Schwester und Mutter und ging in die Literatur und den Journalismus und erhielt viel Anerkennung für ihr Engagement für Flüchtlingskinder. Sie war es auch die über Ihre Mutter das Werk „Madame Curie“ verfasste.
Eine weitere Ehrung für Marie Curie ist das Marie Curie Stipendium, welches von der europäischen Kommission im Zusammenhang mit dem Programm Horizon 2020 eingeführt wurde.
Marie Curie zeigt es in einer außerordentlichen Form: Egal aus welchem Land Du stammst. Egal, welcher Religion Du angehörst oder nicht. Egal ob Mann oder Frau, arm oder reich …
Wenn Du für etwas eine Leidenschaft hast und Hürden nicht als Hindernis, sondern als Herausforderung ansiehst, welche es zu bezwingen gilt, dann kannst auch Du es schaffen Deine Träume zu verwirklichen.
Gib nicht sofort auf und gehe Deinen Weg, wer weiß, wohin er Dich bringt.
In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.
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