Die Verabschiedung im Vorstellungsgespräch: So beendest du es richtig

16.03.2021

Ein Vorstellungsgespräch ist eine angespannte Situation. Vielleicht geht es um deinen ersten richtigen Job, ein wichtiges Praktikum oder einen Nebenjob, der dir die nächsten Semester finanziert. So oder so: Ein Vorstellungsgespräch stellt die Weichen für wichtige Zukunftsentscheidungen. Und genau aus diesem Grund ist Otto-Normal-Kandidat ganz schön nervös. Hast du dann endlich eine gelungene Vorstellung abgeliefert und das Vorstellungsgespräch ist offiziell beendet, willst du nur noch nach Hause und entspannen. Aber einen Moment noch. Ist das Vorstellungsgespräch auch wirklich schon vorbei?

Die Verabschiedung im Vorstellungsgespräch ist fast genauso wichtig, wie der gesamte Ablauf. Verantwortlich dafür ist ein psychologischer Effekt, der dafür sorgt, dass letzte Eindrücke das Gesamtbild entscheidend beeinflussen. Du kannst dich daher im Vorstellungsgespräch phänomenal geschlagen und den Job schon fast in der Tasche haben: Mit einem Patzer bei der Verabschiedung setzt du diese ganze Arbeit wieder aufs Spiel. Klingt ganz schön kompliziert. Und ist es auch. Genau deswegen findest du hier die wichtigsten Tipps und Tricks rund um das Thema Verabschiedung im Vorstellungsgespräch.

4 No-Gos bei der Verabschiedung: So besser nicht!

Eine Verabschiedung ist doch eigentlich das Natürlichste der Welt. Im Falle eines Vorstellungsgespräches allerdings nicht. Hier gilt es, bis du außer Sichtweite bist, professionell Haltung zu bewahren. Die folgenden vier Punkte helfen dir deswegen dabei, häufige Fettnäpfchen zu umschiffen und den guten Eindruck des Vorstellungsgespräches nicht zu ruinieren.

#1 Von Selbstbewusst zu Nervös: Die Maske fallen lassen?

Während des Vorstellungsgespräches musst du schon den souveränen Kandidaten spielen und auf alle Fragen schlagfertig antworten. Der Personaler kann sich doch denken, dass du als echter Arbeitnehmer viel lockerer bist. Deswegen wird mit dem Besprechungsraum auch die Selbstbeherrschung verlassen. Allerdings solltest du hier noch einmal einhaken: Dem Arbeitgeber zu suggerieren, dass du nur für das Vorstellungsgespräch die professionelle Maske aufgelegt hast, ist keine gute Idee. Deswegen gilt: Selbstbewusstsein und Konzentration bis nach der Verabschiedung!

#2 Übertriebener Dank: Besser nicht

Das Vorstellungsgespräch ist super gelaufen und dir winkt ein Job in deinem Traumunternehmen? Das ist trotzdem kein Grund, dem Arbeitgeber (sprichwörtlich) zu Füßen zu fallen. Schließlich bist du aufgrund deiner Qualifikationen und deinen Erfahrungen eingeladen worden. Ein höflicher Dank für die Zeit und das interessante Gespräch reicht da völlig aus.

#3 Insider verraten: Wie hast du dich gefühlt?

Also diese eine Frage im Vorstellungsgespräch, die hatte es wirklich in sich. Oder die Gehaltsverhandlung: Du hast ganz schön geschwitzt, um auf deiner Position zu verharren. Diese Erfahrungen solltest du eher mit deinen Freunden teilen. Auch wenn es verlockend erscheint, sich mit dem Personaler auf Kumpel-Ebene auszutauschen, weißt du nie genau, wie dein Gegenüber reagiert. Auch das beste Vorstellungsgespräch ist daher keine Vorlage für den Austausch von persönlichen Eindrücken bezüglich des Jobs.

#4 Persönliche Gespräche: Beim Smalltalk bleiben

Insbesondere kurz vor der Verabschiedung, beim Gang zum Auto oder beim letzten Plausch am Ausgang ist die Schwelle niedrig, sich mit dem Arbeitgeber auch persönlich auszutauschen. Dabei kann es um Erfahrungen aus einem vorherigen Job, Kollegen oder persönliche Ziele gehen. Diese Tendenz ist verständlich, da bei einem normalen Kennenlernen nur so Vertrauen geknüpft wird. Allerdings gilt ein Vorstellungsgespräch in diesem Punkt nicht als normal. Auch hier gilt es, bis zum letzten Wort bei unverfänglichem Smalltalk zu bleiben. Ein Tipp: Das Wetter eignet sich immer.

Der Arbeitgeber hat Vorfahrt: 5 Tipps für die perfekte Verabschiedung

Jetzt weißt du, wie es nicht geht. Damit bist du schon einmal eine ganze Ecke weiter. Aber was machst du mit diesem Wissen, wenn du das nächste Mal tatsächlich ein Vorstellungsgespräch beenden musst? Die folgenden Tipps helfen dir dabei, nicht nur potentielle Fettnäpfchen elegant zu umschiffen, sondern durch eine gelungene Verabschiedung einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

  • Motivation zeigen. Hier geht es nicht darum, als Arbeitgeber direkt eine Zusage für den Job abzugeben. Aber du darfst bei einem guten Bauchgefühl durchaus signalisieren, dass du dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst.
  • Persönliche Anrede. Der letzte Händedruck, der letzte Satz: Sprich dein Gegenüber dabei mit dem (richtigen!) Namen an. Das hinterlässt einen professionellen Eindruck.
  • Fragen stellen. Bevor Arbeitgeber und potentieller Arbeitnehmer wieder ihrer Wege gehen, solltest du alle wichtigen Fragen geklärt haben. Auch die Frage einer Rückmeldung gehört dazu. So darfst du nach dem Vorstellungsgespräch erstmal entspannen und weißt, wann du eine Antwort erwarten kannst.
  • Verabschiedung offenlassen. Der Arbeitgeber hat normalerweise das Vorrecht, ein Vorstellungsgespräch zu beenden. Deswegen darfst du dich zurücklehnen und durch das Vorstellungsgespräch führen lassen.
  • Manieren zeigen! Beim Weg aus dem Unternehmen bist du wahrscheinlich noch mit dem Vorstellungsgespräch beschäftigt. Das ist auch verständlich. Trotzdem solltest du die Empfangsdame verabschieden, potentielle Kollegen grüßen und erst außer Sichtweite den Hemdkragen lockern. So viel Zeit muss sein!

Ganz schön viele Tipps zur Verabschiedung. Und noch einer: Übung macht den Meister. Mach dir nichts draus, wenn die Verabschiedung nicht auf anhieb so glatt läuft, wie eine neue Autobahn. Das Wichtigste ist, bis zum Ende als Arbeitnehmer professionell aufzutreten.

Nach dem Vorstellungsgespräch ist vor dem Vorstellungsgespräch: Hol dir den Job

Du hast die letzten Minuten der Verabschiedung ohne größere Peinlichkeiten hinter dich gebracht und sitzt sicher im Auto, der U-Bahn oder auf dem Drahtesel: Wie geht es jetzt weiter? Auch das beste Bauchgefühl ist kein Garant für eine Jobzusage. Deswegen lohnt es sich, so viel wie möglich aus dem Vorstellungsgespräch zu lernen. Fehler sind dabei kein Weltuntergang, sondern deine Helfer fürs nächste Mal.

Dafür nimmst du dir am besten direkt am nächsten Tag eine Stunde Zeit, um das Vorstellungsgespräch zu reflektieren. Welche Punkte sprechen für den Job und welche dagegen? Welche Situationen im Vorstellungsgespräch sind besonders gut gelaufen? Bei welchen Fragen bist du ins Stocken gekommen? Was wünschst du dir für die nächste Verabschiedung? Mit diesen Fragen kannst du diesen wichtigen Termin nachbearbeiten. Egal, ob mit oder ohne Job: So hat sich das Vorstellungsgespräch auf jeden Fall gelohnt!

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