Erfolgreiche Karriere: mit den richtigen Gewohnheiten ans Ziel

05.09.2022

Lassen Sie uns ein kurzes Gedankenexperiment starten: Was würden junge Menschen in einer einer Befragung nach ihren beruflichen Zielen äußern, wenn man sich mit Mikrofon, Kamera und Notizblock bewaffnet auf den Weg durch die Straßen Hamburgs begibt? Vermutlich erhielte man ähnliche Antworten: Erfolgreich sein in dem, das einen glücklich macht. Geld verdienen, sich schicke Kleidung und haushohes Ansehen erwirtschaften. Hustlen bis zum Erreichen des individuellen Ziels, finanzielle Sicherheit erlangen, sich individuell und persönlich entfalten. Oder auch kurzum: Karriere machen.

Job anzubieten?

Dass Anerkennung, Leistung und produktive Arbeitsweisen selbstredend nicht alles sind, das im Leben zählt, ist offensichtlich. Dennoch scheint die Hoffnung auf beruflichen Erfolg gesellschaftsprägender und entscheidender Motivator zu sein, wenn es darum geht, das eigene Leben zu gestalten. Ob Schule, Studium oder Ausbildung, nahezu in jeder Phase des Werdegangs werden wir systematisch darauf vorbereitet, unseren professionellen Weg optimal zu meistern. Doch was genau ist denn nun primärer Faktor, wenn es darum geht, in gesunder Form die Karriereleiter zu erklimmen und auch jede noch so morsche Stufe zu meistern?

"Inaction breeds doubt and fear. Action breeds confidence and courage. If you want to conquer fear, do not sit home and think about it. Go out and get busy“ – Dale Carnegie

Harte Arbeit, kontinuierlicher Ehrgeiz, eiserne Disziplin – und ab und zu die eigene Angst vor dem Versagen überwinden. Lautet so die ultimative Rezeptur für grenzenlosen Erfolg? Vielleicht schon, zumindest für manche Personen. Salonfähige Tipps mit universeller Gültigkeit zu erteilen ist ein Kinderspiel, in Punkto Umsetzung erhöht sich allerdings der Schwierigkeitsgrad. Schließlich besitzen wir Menschen jeder individuelle Ziele, Wünsche sowie Träume – alle mit einer einzigen Herangehensweise erreichen zu versuchen würde vielmehr einem Placebo-Effekt als tatsächlicher Veränderung gleichen.

Bei einem allerdings die Biografien erfolgreicher Personen, so lassen sich einige Punkte herauskristallisieren, die auf das Erreichen der eigenen Ziele übertragen werden können. Bevor wir uns diesen widmen, werfen wir einen Blick auf die Definition des Erfolgsbegriffs.

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Die Subjektivität von Erfolgsgeschichten

Wie sieht ein arriviertes Berufsleben konkret aus?

Dieser Frage ist vermutlich ähnlich schwer zu beantworten wie die „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren“ Thematik in Interviews, denn: Eine universell vorgegebene Lösung scheint kaum möglich. Erfolg ist zwar messbar anhand von Parametern wie Gehalt oder Position, die Interpretation beruht allerdings ausschließlich auf individuellen Zielen. Für manche besteht ein erfüllter Karriereweg aus schicken Autos, teuren Markenklamotten und dem innovativsten Technik-Tools, mit denen vor dem riesigen Freundeskreis ordentlich geprotzt wird. Andere wiederum sind durchweg zufrieden, wenn ihre Einkommensgrenze gerade so mit der ihrer persönlichen Ausgaben übereinstimmt und keine Schulden entstehen.

Dass wir alle auf unsere eigene Weise in unserem professionellen Leben voranschreiten möchten, spiegeln zwei, sich in binärer Beziehung zueinander befindenden Begrifflichkeiten wider: vertikale versus horizontale Karriere. Während nämlich erstere den Berufserfolg nach typischer Leiter-Metapher beschreibt, ist unter horizontaler Karriere nicht stumpfer Positionsaufstieg zu verstehen. Vielmehr geht es um Weiterbildung im eigenen Jargon und der Ausweitung von Expertise auf verschiedene Bereiche. Breiter aufgestellt statt höher emporgeklettert, scheint die Devise dieser Karriereform.

Ob im Hoch- oder Querformat, kleinem oder großem Stil, Erfolg wünscht sich de facto jeder von uns. Doch wie erreichen wir – unabhängig von Bereich und Ausmaß – bestmöglich unsere beruflichen Karriereziele?

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#1 Mindset is everything

„Auch erfolgreiche Leute sind mal in der Schule sitzengeblieben, haben mal einen falschen Weg eingeschlagen. Sie haben sich ausprobiert, bis sie gefunden haben, was sie wirklich glücklich macht - und darin sind sie nun gut“ – Worte wie diese sind es, die vermutlich vielen Leser:innen Trost spenden. Im Interview berichtet Andrea Sixt der Süddeutschen Zeitung, nachdem sie zwölf Gespräche mit zwölf Prominenten geführt hat, davon, wie man erfolgreich wird. Es kommt nicht darauf an, ob Fehler geschehen, sondern was wir aus diesen mitnehmen können. Erfolg ist nämlich leider weder geradlinig, noch fällt er einfach so vom Himmel, wenn man freundlich darum bittet.

Entscheidend ist die Einstellung, mit der aktiv auf Erfolg oder Misserfolg reagieren. Ihre innere Werte und Haltungen, Denk- sowie Verhaltensmuster tragen entscheidend dazu bei, mit welcher Mentalität Sie bestimmten Aufgaben begegnen. Gemäß dieser Mindset-Theorie, von der Motivationspsychologin Carol Dweck entwickelt, ist unser Selbstbild sogar entscheidender ist als das tatsächliche Talent für eine bestimmte Fertigkeit. Wenn wir in gesundem Maße überzeugt von unserem Handeln sind, so kann sich dies auch auf die tatsächliche Qualität unserer Arbeit transferieren.

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#2 Lebenslanges Lernen durch aktiven Austausch

„Jeder hat eine andere Art, an sich und seiner Entwicklung zu arbeiten.“ Kehren wir zurück zu Andrea Sixt, so hat diese eine weitere wesentliche Erkenntnis gewonnen, welche wie folgt lautet: „Ich denke, man braucht aber den Austausch, egal ob in Form eines Buchs oder in Form eines Gesprächs. Man braucht Input von außen, um den eigenen Weg zu finden.“ Netzwerke sind wohl einer der elementarsten Bausteine, um auf sämtlichen Lebensebenen voranzukommen. Ob Wohnungssuche, Jobangebote oder auch Freundschaften – so gut wie alles entsteht daraus, jemanden zu kennen, der einen kennt.

Kommunikationsstärke, ein gewisses Maß an Extraversion sowie Selbstbewusstsein sind von Vorteil, wenn es darum geht, Personen kennenzulernen. Glauben Sie an Ihre Fähigkeiten und sein Sie beides zu ihrer Zeit – sowohl gute Zuhörer:innen als auch Redner:innen. Lesen Sie spannende Lektüren zu Themen, die Sie interessieren und weiterbringen, besuchen Sie zudem Fortbildungen. Man lernt niemals aus, somit ist es elementar, sämtliche Wissensangebote mitzunehmen und sich selbst zu bilden.

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#3 Der frühe Vogel

Was haben die ehemalige First Lady Michelle Obama, Twitter-Vorsitzender Jack Dorsey und Starbucks-Chef Howard Schultz gemeinsam? Auf den ersten Blick scheinen es lediglich ihr Bekanntheitsgrad und Erfolgsstatus zu sein, der die drei Akteur:innen vereint. Doch es sind nicht sie selbst, sondern ein bestimmter Faktor. Ein Mittel zum Zweck, welches ihnen zu einem erfolgreichen Lebensstatus verholfen hat: ihre fest etablierten Morgenroutinen.

Feste Schlaf- sowie Aufstehrhythmen sowie Rituale sind für zahlreiche Personen zum echten Gamechanger geworden. Ob eine Gym-Session, Meditation für mehr Achtsamkeit oder einfach nur ein ausgewogenes Frühstück mit genügend Nährstoffen für den Tag: entscheidend ist, dass jeder Tag mit einer Gewohnheit begonnen werden sollte, welche Ihnen Kraft und Motivation verleiht. Dabei ist es gleich, ob Sie sich Ihrem Lieblingshobby wie einer Runde durch den Park, Bildung durch Lesen oder einer eiskalten Dusche widmen – ein frühes Aufstehen sorgt für effektiveres Zeitmanagement sowie der Möglichkeit, Zeit für sich und seine Ziele zu investieren.

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Gemäß einer Studie von amarisleep sorgt das frühe Aufstehen zwischen vier und sieben Uhr morgens für erhöhte Produktivität am Morgen. Auch die Lebensqualität der Frühaufsteher:innen steigert sich gemäß der Studienergebnisse um mehrere Prozentpunkte, wobei die Bereiche Gesundheit, Schlafqualität sowie soziale Komponenten abgefragt wurden. Arbeitsbezogene Intentionen waren für 60,7 Prozent der Proband:innen der elementarste Grund, früh aufzustehen, gefolgt mit 34,5 Prozent von dem Wunsch nach mehr Effektivität.

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#4 Partielle Abstinenz von Social Media

Hashtag Digital Detox – ein Trend, welcher aktuell stetig mehr Anklang findet. Und das zurecht, schließlich kennen wir es sicher alle: es ist bereits spät oder noch sehr früh, die Müdigkeit steckt uns in den Gliedern, Konzentration lässt zu Wünschen übrig. Die Folge: der Griff geht beinahe automatisiert zum Smartphone. Social Media wird geöffnet, sinnlose Unterhaltungsinhalte konsumiert und prokrastiniert.

Abstand von digitalen Medien kann dabei helfen, den Fokus auf die wesentlichen Dinge im Leben zu regenerieren, sich nicht ablenken zu lassen und bei den eigenen Leistungen zu bleiben. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen, sondern fokussieren Sie sich auf Ihre eigenen Ziele, um eine positivere Beziehung zu sich selbst zu ermöglichen. Mentale Gesundheit, Zufriedenheit sowie körperliche Fitness sorgen für perfekte Rahmenbedingungen, um erfolgreich im beruflichen Alltag zu sein – Illusionen und Prahlereien durch Filter, Fotos und Videos sind gegenteilig meist wenig förderlich.

#5 Leidenschaft als Schlüsselelement

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, fällt mein Fokus schnell auf Erinnerungen an langgezogene Mathematik-Stunden, die einfach nicht vorübergehen wollten. Es waren weder wild zusammengewürfelte Brüche, Logarithmen oder Exponentialgleichungen, die mich interessierten. Noch hatte ich besonderes Interesse daran, mich mit dem tatsächlichen Umfang der Sonne, der Entfernung zum Mars oder der Hypotenuse eines gleichschenkligen Dreiecks zu beschäftigen. Was ich wirklich wollte, war das Schreiben. Ob Deutsch, Englisch oder Latein, Sprache und Kommunikation waren, was mir wirklich Freude bereitete. Also begann ich früh damit, selbst Bücher zu verfassen, zu Lesen und nach dem Abitur Deutsche Linguistik und Literaturwissenschaften zu studieren. Darin bin ich meiner Ansicht nach erfolgreich, da ich mich mit etwas beschäftige, das mich erfüllt und mir Freude bereitet.

Wir Menschen sind verschieden – und das ist auch gut so. Für die eigene Karriere ist es daher umso elementarer, dass Sie herausfinden, was Sie wirklich erfüllt. Oder auch: Finden Sie Ihr Deutsch in einer Welt voller Mathematik. Das, womit Sie sich gern beschäftigen und wofür es sich lohnt, früh am Morgen die kuschelige Wärme des eigenen Bettes zu verlassen. Motivation steigert sich dort, wo ein Selbstanspruch entsteht, gut in einer bestimmten Tätigkeit zu sein. Interessieren Sie sich für einen Bereich, so werden Sie sich mit diesem beschäftigen wollen und automatisch Ihre Fähigkeiten verbessern – diese Entwicklung führt dann autonom zu Erfolg, ob nun persönlichem durch Wissensanstieg oder auch beruflichem.

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#6 Selbstreflexion und -organisation

„Unglaubliche Veränderungen geschehen, wenn du dich entscheidest, die Kontrolle über das zu tragen, was du beeinflussen kannst, anstatt dich nach Kontrolle zu sehnen, über das, was du nicht beeinflussen kannst“ – wie bereits der amerikanische Autor Steve Maraboli schrieb, ist Fokussetzung entscheidend für zielführendes Handeln. Um sich den Aspekten bewusst zu werden, die beeinflussbar und positiv oder negativ sind, ist Visualisierung entscheidend. Mögliche Formen sind beispielsweise:

  • To-Do-Listen. Was musste ich heute noch gleich erledigen? Ich wollte Einkaufen für den Kochabend. Ach ja, und dann muss noch der Beitrag für die Arbeit verfasst werden, die Blumen gegossen, der Vater zum Arzt gefahren und die beste Freundin aufgrund einer frischen Trennung getröstet werden. Mist, eigentlich wollte ich doch zum Sport und den Urlaub für kommendes Jahr planen. Kennen Sie diese Gedankengänge auch? Oftmals fühlt sich das Gehirn an wie ein riesiger Stapel an Papieren, die bei einem Windstoß komplett durcheinander stieben. Um dem vorzubeugen, sollten Sie Ihre Tasks nach Wichtigkeit sortieren, Deadlines setzen und Ihr Leben so strukturieren, dass kein Bereich vernachlässigt wird.
  • Terminkalender. Das Meeting mit der Chefin, eine Verabredung mit dem neuesten Date und das Telefonat mit dem neuen Kunden: Organisation von Verabredungen und Terminen ist das A und O, wenn es darum geht, einen guten Eindruck im Job zu erreichen und zielführend zu arbeiten. Mangelnde Übersicht kann sonst schnell in Überforderung resultieren, die wiederum zu Prokrastination und Demotivation mutiert.
  • Journaling. Nicht nur der Austausch mit anderen bringt Sie weiter, sondern besonders der mit sich selbst. Identifizieren Sie Ängste, Blockaden oder Zweifel, notieren Sie Ziele, Errungenschaften sowie aktuelle Pläne. Denn nur, wer sich selbst bewusst ist, kann selbstbewusst und zielgerichtet agieren.

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#7 Biss für langfristiges Durchhaltevermögen

Warum treiben so viele Personen auf dieser Welt keinen Sport? Weil es anstrengend ist, die Bewegung und Muskelreize auszuhalten. Wie kommt es, dass Überernährung ein globales Problem konstituiert? Vermutlich aufgrund des Nahrungsüberschusses und der fehlenden Disziplin, jeden Tag gesund zu kochen. Veränderungen geschehen meist über einen langen Zeitraum hinweg, dementsprechend sind Durchhaltevermögen sowie die nötige Motivation obligatorisch. Scheitern gehört genauso zum Wachstumsprozess dazu wie Erfolg, sodass harte Arbeit, Fleiß und Engagement schier unumgängliche Skills sind.

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