6 Tipps für Führungskompetenz: So werden Sie zur guten Führungskraft

15.01.2022

Leitungspositionen in Unternehmen, Führungskräfte von Mitarbeiterteams, Entscheider: Kaum eine andere Position wird so angestrebt, wie die der Unternehmensleitung. Fragen Sie dagegen Mitarbeiter, ob freiwillig Führungsaufgaben übernommen werden wollen, fällt die Antwort meistens negativ aus. Denn all der Rummel rund um Führungskräfte hat auch seine Schattenseiten: Verantwortung, Druck und menschliche Konflikte sind der Tribut, mit dem Führungskräfte tagtäglich im Job zu tun haben. Wie gehen Sie damit um, in einer Führungsposition diesen Herausforderungen zu begegnen? Gibt es gezielte Strategien, mit denen Sie nicht nur Ihren Arbeitsalltag besser gestalten können, sondern auch von denen auch Ihre Mitarbeiter profitieren?

Führungskräftetraining hat genau aus diesen Gründen seit mehreren Jahrzehnten mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Langsam, aber stetig weichen hierarchische Strukturen auch in traditionellen Unternehmen auf und machen Führungskompetenzen Platz, die auf individuelle Förderung statt Kontrolle setzen. Und trotzdem ist das Schlagwort Führungskraft immer noch eng mit einem Machtanspruch verbunden, der es oft unmöglich macht, Veränderungen anzugehen. Damit Sie direkt von Anfang an Entscheidungen treffen, die von guter Führungskompetenz zeugen, finden Sie hier sechs praktische Vorschläge, die Sie praxisnah in Ihrem Arbeitsalltag umsetzen können. So verändern sich nach und nach Gewohnheiten, Strukturen und damit das gesamte Betriebsklima.

#1 Mitarbeiter fördern: Eine Investition in die Zukunft

Führungskräftetraining hat sich in den letzten Jahren weg von großen Projektplänen und hin zu individueller Mitarbeiterförderung entwickelt. Der Erfolg und die Effizienz einer Firma ist maßgeblich abhängig von der Motivation und Fachkunde der einzelnen Mitarbeiter. Nur wenn ein Team geschlossen hinter einem Ziel steht, kann es schnell, qualitativ hochwertig und ohne Verluste erreicht werden. Sie als Führungskraft haben deswegen die Aufgabe, einen Überblick über die Kompetenzen und Stärken der einzelnen Mitarbeiter zu pflegen. Gezielte Fortbildungen und Übertragung von neuen Verantwortungsbereichen stärken die Identifikation und die Motivation des gesamten Mitarbeiterstabes.

Aus diesem Grund ist eine hierarchische Führungskraft in einem großen Unternehmen häufig kontraproduktiv. Sie als Führungskraft können neben anderen Aufgaben nicht das Potenzial jedes einzelnen Mitarbeiters beurteilen und fördern. Genau darum geht es auch im nächsten Punkt.

#2 Gezielt delegieren: Kernkompetenzen von Führungskräften

Kontrolle abgeben ist nicht gerade eine Stärke von Führungskräften. Sie können hier Entscheidungen anders treffen und einen großen Unterschied machen. Dabei gilt es, Verantwortungsbereiche und damit Entscheidungsebenen klar abzugrenzen und Ihren Mitarbeiten so viele Freiheiten wie möglich zu lassen. Solche Führungskompetenzen sind für beide Seiten von Vorteil. Ihre Mitarbeiter fühlen sich in ihrer Kompetenz wertgeschätzt und entwickeln selbst Entscheidungsstärke. Sie dagegen müssen sich weniger mit Aufgaben befassen, die nicht direkt etwas mit Ihren Verantwortlichkeiten zu tun haben.

Dieser Schritt einer Führungskraft hin zu mehr Entscheidungsfreiheiten der Mitarbeiter hat auch etwas mit Mut gegenüber Fehlern zu tun. Gerade durch Fehlschläge lernen Teams und können zukünftig bessere Entscheidungen treffen. Hier eine gesunde Waage zu halten, sollte Ihr Ziel als Führungskraft sein.

#3 Führungskräftetraining: Coaching nutzen

Entgegen der landläufigen Meinung ist Führungskompetenz keine angeborene Stärke wie etwa ein starkes Immunsystem. Genau wie auf der körperlichen Ebene bringen Sie vielleicht mehr oder weniger gute Fähigkeiten als Führungskraft mit. Gezieltes Coaching, mit sportlichem Training vergleichbar, trägt allerdings viel dazu bei, ihr vorhandenes Potenzial voll zu entfalten.

Regelmäßiges Feedback, Mentoring durch erfahrene Führungskräfte, Selbstreflektion: All das sind Methoden, die Ihnen als Führungskraft helfen, nicht nur „technisch“ den Überblick zu behalten, sondern auch menschlich Ihrem Team gerecht zu werden. Insbesondere junge Führungskräfte profitieren von Angeboten zum Coaching enorm und können in der Praxis beobachten, wie sich diese Investition buchstäblich auszahlt.

#4 Von Führungskräften lernen

Bei allen neuen Trends und Verbesserungen: Es gibt auch schon alte Hasen, die eine Menge richtig gemacht haben. Hier können Sie sich als junge Führungskraft oder als Neueinsteiger auf Leitungsebene Tipps und Routinen abschauen, die Führungskompetenzen effizient gefördert haben.

Immer wieder betonen extrem erfolgreiche Manager in Führungspositionen beispielsweise die strikte Trennung von Arbeits- und Privatleben, die Bedeutung von Sport für Ihre Führungsqualitäten, den Fokus auf Gesundheit und die Notwendigkeit von Selbstreflektion. Ein Merkmal, das besonders erfolgreiche Führungskräfte fast alle gemeinsam haben, ist die Neigung, extrem früh aufzustehen und bereits vor den Mitarbeitern am Schreibtisch zu sitzen. Egal, was es ist: Nutzen Sie die Chance, von diesen Führungskräften in Spitzenpositionen zu lernen.

#5 Versprechen einhalten: Führungskompetenz Nummer 1

Vertrauen ist etwas, das lange aufgebaut und in kurzer Zeit zerstört werden kann. Wenn Sie als Führungskraft das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter genießen, können auch Misserfolge und Fehler wenig Schaden anrichten. Andersherum wird bei einer Atmosphäre des Misstrauens auf jeden Fehltritt geachtet, was es für Sie schwer macht, das gesamte Team auf eine Linie zu bekommen.

Eine wichtige Eigenschaft, ohne die Vertrauen kaum aufgebaut werden kann, ist die Glaubwürdigkeit Ihrer Worte. Sagen Sie Projekte zu, müssen sie durchgezogen werden. Entziehen Sie bestimmte Aufgabengebiete, sollte diese Entscheidung dauerhaft sein. Aber gerade Versprechen gegenüber Teams wie beispielsweise eine neue Einrichtung dürfen nicht zurückgezogen werden. Verbunden mit dieser Haltung ist allerdings gleichzeitig auch die Haltung, eigene Fehler einzugestehen. Haben Sie sich falsch entschieden, gilt es, Änderungen transparent zu kommunizieren und Ihr Team mit einzubeziehen.

#6 Kritik äußern: Schwierige Führungskompetenzen erfolgreich meistern

Als Führungskraft kommen Sie nicht an der schwierigen Aufgabe vorbei, auch an Ihren Mitarbeitern Kritik zu äußern. Häufig bauen sich durch Fehler im Team langfristig Bilder von bestimmten Mitarbeitern auf, die Sie als Führungskraft nur schwer wieder loswerden. Dabei ist für eine positive Zusammenarbeit vor allem eine vorurteilsfreie Basis der wichtigste Grundstein.

Damit sich keine negativen oder auch vorurteilshaft belegten positiven Bilder festsetzen, kommen Sie am Thema Kritik nicht vorbei. Hier gilt es, proaktiv zu handeln und immer wieder mit dem einzelnen Mitarbeiter ins Gespräch zu kommen. So erfahren Sie als Führungskraft Hintergründe für Entscheidungen, aktuelle Stimmungslagen und vielleicht auch persönliche Lagen Ihrer Mitarbeiter, die die aktuelle Arbeitssituation beeinflussen.

Nur mit diesen Informationen im Hinterkopf können Sie Verbesserungsvorschläge und Kritik im Dialog konstruktiv ansprechen, ohne das berühmte „Fass“ aufzumachen. Achten Sie dabei darauf, Ihrem Gesprächspartner immer Raum zu Erklärungen zu bieten und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, die für beide Seiten einen Gewinn darstellt. Ganz im Sinne des vorangegangenen Punktes sollten Sie auf dieser Lösung allerdings auch nachhaltig bestehen und immer wieder darauf zurückkehren.

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