Absagenflut bei Bewerbungen: So motivierst du dich trotzdem

Bewerbung

12.10.2020

Absagenflut bei Bewerbungen: So motivierst du dich trotzdem

Zum Thema Bewerbungen gehört auch das Thema Absagen. Jeder Absolvent, der sich gerade auf den Arbeitsmarkt wagt, kennt die Absagenflut auf die ersten Bewerbungen. Da stellt man als Bewerber ganz schnell seine Kompetenzen in Frage, die Ansprüche an eine Stelle und die ganzen menschlichen Fähigkeiten gleich mit dazu. Lies hier, warum das keine gute Idee ist und warum eine Absage nicht direkt bedeutet, dass du als Bewerber ungeeignet bist. Außerdem bekommst du Tipps um deine Bewerbungen auf das Unternehmen besser anzupassen. Und eine Strategie, die dir als Bewerber hilft, dich auch für die nächsten Bewerbungen zu motivieren. Aufgeben ist keine Option.

Der Bewerbungsprozess ist manchmal genauso erfolgreich, wie der Versuch die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. Gar nicht. Die Nadel möchte einfach nicht gefunden werden.

Dieses Gefühl stellt sich bei vielen Bewerbern schnell ein, wenn man auch auf die 30. Bewerbung eine Absage bekommt. Und das löst häufig eine Abwärtsspirale aus, die dir sicherlich nicht dabei hilft, doch noch die Jobs bei den Unternehmen zu finden, die dir wirklich gefallen. Denn spätestens nach ein paar Absagen sinkt die Motivation auf Jobsuche zu gehen, drastisch. Schnell stellt man seine Fähigkeiten in Frage und traut sich nicht mehr, auch Bewerbungen für Jobs zu schreiben, die ein bisschen anspruchsvoller sind.

Dabei ist gerade deine Motivation der wichtigste Faktor bei einer Bewerbung. Der Personaler in einem Unternehmen merkt direkt, ob er eine individuelle Persönlichkeit vor sich hat, die sich für den Job begeistert. Oder ob da ein resignierter Bewerber schreibt, der sowieso eine Absage erwartet.

Es ist also von entscheidender Bedeutung, ob du auch noch die 30. Bewerbung an ein Unternehmen so verfasst, als sei sie deine Erste. Damit du dafür wieder Motivation bekommst, musst du aber als erstes verstehen, was eine Absage eigentlich bedeutet.

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Die wahren Gründe einer Absage

In den seltensten Fällen liest der Personaler deine Bewerbung und entscheidet spontan aus dem Bauchgefühl heraus, dass du die ungeeignetste Person auf diesem Erdboden bist. Auch wenn das genau das Gefühl ist, wenn du eine Absage in den Händen hältst.

Tatsache ist aber, dass das Unternehmen meistens viele Bewerbungsunterlagen von geeigneten Bewerbern erhält. Und der arme Personaler kann schließlich nicht alle einstellen.

Statt also deinen Studiengang infrage zu stellen, dich direkt beim Arbeitsamt zu sehen und am besten direkt nochmal neu zu studieren, solltest du eins im Hinterkopf behalten: Eine Absage bedeutet nicht, dass du nicht geeignet bist. Das bist du vielleicht sogar.

Aber es gibt noch eine Reihe anderer Gründe, warum du jetzt trotzdem eine Absage in den Händen hältst:

  • Die Position ist intern besetzt worden. Das kommt bei Unternehmen tatsächlich häufiger vor, als man denkt. Da aber bei größeren Unternehmen der Betriebsrat meistens trotzdem darauf besteht, dass die Stelle ausgeschrieben wird, kannst du dich bewerben. Und hast natürlich keine Ahnung, dass da schon ein interner Kandidat wartet. So eine Absage ist doof. Hat aber nichts mit dir zu tun.
  • Die Position hat sich innerhalb des Unternehmens noch geändert. Auch das ist ein häufiger Grund für Absagen. Nicht nur an dich, sondern auch an alle anderen Bewerber. Das erkennst du häufig daran, dass das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder eine Stelle mit geändertem Anforderungsprofil ausschreibt.
  • Es gab eine ganze Flut an Bewerbern, die nicht alle eingeladen werden konnten. Du warst leider auf der Seite derjenigen, die nicht eingeladen wurden. Manchmal ist eine Bewerbung auch Glückssache. Das bedeutet aber nicht, dass du immer Pech haben wirst.

Deine Checkliste nach einer Absage

Du weißt jetzt, dass eine Absage nicht unbedingt immer bedeutet, dass die Qualifikationen in deiner Bewerbung nicht ausgereicht haben. Aber wie findet man heraus, ob das tatsächlich der Fall war, oder ob man als Bewerber einfach Pech gehabt hat? Die Tipps zum Herausfinden woran deine Absage liegt, sind sehr wichtig für dich. Zum einen, um deine Motivation wieder zu finden. Und zum anderen, um dich auch zu verbessern wo es nötig ist.

✔ Du hast keinen Hinweis auf den Grund der Absage? Dann ist einer der oben genannten Gründe am wahrscheinlichsten. In diesem Fall musst du nichts in Frage stellen und kannst dich voller Motivation auf die nächste Bewerbung bei einem neuen Unternehmen konzentrieren.

✔ Es gibt die Phrase „Wir haben einen Kandidaten gefunden, der von seinen Fähigkeiten noch besser in das Anforderungsprofil passt“. Das ist tatsächlich ein Grund für dich, deine Bewerbung zu hinterfragen. Warst du wirklich für die Position geeignet und hast du das auch klar gemacht? Schau nochmal in deine Bewerbung.

✔ Ein häufiger Grund ist auch „Unter der Vielzahl von Bewerbern war es schwierig, eine Auswahl zu treffen.“ Das heißt eben nicht, dass du nicht geeignet bist. Es heißt aber, dass deine Bewerbungsunterlagen nicht geeignet sind, einem direkten Vergleich Stand zu halten.

Du merkst, aus dem Schreiben einer Absage kann man einiges über den Grund erfahren. Absagen bedeuten also nicht einfach, dass du als Bewerber komplett ungeeignet bist.

Aber wenn du doch merkst, dass es etwas gibt, was du tun kannst, solltest du dir ein paar Gedanken machen. Es wäre ja schade, wenn dir dein Traumjob bei dem Unternehmen deiner Wahl durch die Lappen geht, weil deine Bewerbung langweilig aussieht oder du zu bescheiden deine Fähigkeiten formulierst. Also schau nochmal gründlich nach.

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Die Unternehmen sind anspruchsvoll? Sei anspruchsvoller.

Absagen bringen dich häufig dazu, deine Bewerbung nur noch an Positionen zu schreiben, die weniger Anforderungen stellen.

Das Problem ist hierbei, dass du dich bald nur noch an Ausschreibungen herantraust, für die du auf jeden Fall in Frage kommst. Aber die Positionen in diesen Unternehmen motivieren dich eigentlich nicht so sehr, dass du dir wirklich Mühe bei deiner Bewerbung gibst. Und prompt kommen die nächsten Absagen.

Diesen Kreislauf kannst du nur unterbrechen, wenn du konsequent nur noch Bewerbungen für Ausschreibungen von Unternehmen schreibst, die dich richtig interessieren.

So ist es viel einfacher dich zu motivieren, deine Zeit und Kreativität in eine gute Bewerbung zu investieren. Und die Chancen, dass du mit einer richtig guten Bewerbung zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, sind gleich viel höher.

Geduld ist eine Tugend. Ganz besonders bei Bewerbungen.

Du weißt jetzt, dass eine Absage nicht direkt bedeutet, dass du ein schlechter Bewerber für die Stelle bist. Und auch, dass eine Absage auf deine Bewerbung ganz andere Gründe haben kann, als du denkst.

Außerdem hast du einige Tipps bekommen, um an den Formulierungen der Absage zu erkennen, woran es wirklich lag. Wenn dir also noch einmal eine Absage von einem Unternehmen in den Briefkasten flattert, weißt du genau, was du bei deinen nächsten Bewerbungen besser machen kannst.

Trotzdem, bleiben wir ehrlich, sind Absagen einfach doof. Da hilft es auch nichts, dass du einfach Pech gehabt hast. Die Stelle hat schließlich doch ein anderer Bewerber bekommen. Bei allem, was dich also noch so motivieren kann, dich an deine nächste Bewerbung zu setzen, ist eins ganz wichtig. Geduld. Und das hat nichts mit Resignation zu tun. Geduld bedeutet einfach, auf etwas Besseres zu warten.

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