Initiativbewerbung – Diese 8 Tipps solltest du kennen

Bewerbung

07.10.2020

Initiativbewerbung – Diese 8 Tipps solltest du kennen

Eine Initiativbewerbung ist zwar immer noch ungewöhnlich, häufig aber eine hervorragende Möglichkeit, nichtöffentliche Jobangebote zu entdeckten. Fast 70 Prozent der Stellenanzeigen werden entweder intern oder über Hörensagen vergeben. Das ist auch ein häufiger Grund, warum Stellen nur pro Forma ausgeschrieben werden und jede Bewerbung abgelehnt wird. Mit einer Initiativbewerbung bringst du dich für diesen interessanten Stellenmarkt in das Spiel! Wo vorher schon die ideale Besetzung feststand, bist du als Bewerber mit diesem Vorgehen ebenfalls immer im Hinterkopf.

Allerdings gelten für eine Initiativbewerbung andere Regeln, als für die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Während du hier dein Bewerbungsschreiben und den Lebenslauf auf die geforderten Qualifikationen abstimmst, musst du mit der Initiativbewerbung den berühmten „Schuss ins Blaue“ wagen. Du weißt weder, ob aktuell überhaupt eine Stelle vakant ist, noch, ob deine Vorstellungen und Qualifikationen im Unternehmen gefragt sind.

Ideal ist es daher, sich im Vorhinein gründlich zu informieren und Arbeitsprozesse in der Firma zu analysieren. Nur so kannst du mit deiner Initiativbewerbung direkt den Nerv des Personalers treffen, der genau für dieses Problem schon immer einen qualifizierten Mitarbeiter gesucht hat. So vergeudest du keine Zeit mit dem Verfassen einer aufwendigen Initiativbewerbung und erweiterst dein Netzwerk. Trotzdem musst du beim Erstellen einer solchen Bewerbung auf einige Anforderungen achten. Nutze die folgenden Tipps daher als Checkliste, damit bei dir nichts schiefläuft.

#1 Vollständigkeit: Lebenslauf und Anschreiben sind nicht alles

Viele Bewerber machen den gleichen Fehler: Initiativbewerbungen werden mit Kurzbewerbungen verwechselt. Nur das Bewerbungsschreiben und den Lebenslauf abzuschicken, ist allerdings keine gute Idee. Du willst schließlich das Unternehmen überzeugen dich einzustellen, obwohl niemand (öffentlich) gesucht wird. Das benötigt einiges an Überzeugungskraft.

Von daher gehören in eine Initiativbewerbung alle Unterlagen, die du auch einer normalen Bewerbung beifügen würdest. Zeugnisse, Zertifikate und Bescheinigungen sowie besondere Auszeichnungen sind in diesem Rahmen definitiv nicht fehl am Platz. Achte nur darauf, alles in einem PDF zu formatieren, das die 5 MB nicht überschreitet. Den Server des Unternehmens lahmzulegen, ist nicht der sympathischste Einstieg.

#2 Mach dich bemerkbar. Am besten vorher.

Eine Initiativbewerbung ist sehr aufwendig. Nicht nur das Erstellen eines perfekten Lebenslaufes und eines interessanten Anschreibens verschlingt Stunden. Auch die Recherche rund um den angestrebten Job ist sehr zeitaufwendig. Spätestens nach den ersten Absagen merkst du, dass initiativ bewerben mehr kostet, als du dachtest.

Ein großer Vorteil kann es daher sein, schon vor dem Erstellen einer Bewerbung in der Firma einmal „anzuklopfen“. Das kannst du durch ein Telefongespräch tun, auf einer Tagung oder am besten: Auf einer Messe. So erfährst du, ob Initiativbewerbungen überhaupt gefragt sind und was die gesuchten Qualifikationen umfassen. Mit diesen Informationen lässt es sich viel leichter zielgerichtet und passgenau formulieren. So lohnt sich die Arbeit!

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#3 Individualität: Raus aus der Masse

Mit einer Initiativbewerbung bewegst du dich sowieso schon in Richtung bunter Hund. Warum dann also deine Farben verstecken? Im Gegensatz zu einer regulären Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle sind hier deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Bewerbungsvideo anstelle eines Anschreibens auf Papier? Oder für Mutige: Eine Liste mit 10 Gründen, warum gerade Du die geeignete Person für genau diese Firma bist. Damit fällst du auf und bleibst im Kopf – das ultimative Ziel eines jeden Bewerbers.

#4 Deine Motivation: Warum schreibst du diese Bewerbung?

Nichts ist schlimmer als eine Initiativbewerbung mit der Motivation eines toten Fisches. Damit erzeugst du Verwirrung, denn warum hast du dir eigentlich die Mühe gemacht? Schnell entsteht bei einer lustlosen Bewerbung der Eindruck, dass du einfach einen Job suchst, egal wo.

Damit gewinnst du weder den berühmten Blumentopf noch den Job . Aus jedem Satz deines Anschreibens und aus den ergänzenden Angaben im Lebenslauf muss deutlich werden, dass diese Initiativbewerbung das ist, worauf du die ganzen letzten Jahre hingearbeitet hast. Nur so reißt du den Personaler vom Stuhl, der ja eigentlich gerade niemanden einstellen will.

#5 Komm zum Punkt

Mindestens ebenso fatal wie mangelnde Motivation ist eine Initiativbewerbung, bei der du zwar das Unternehmen und deine Fähigkeiten in den Himmel lobst, aber nicht konkret beschreibst, wie das beides zusammengehört.

Wenn sich Kandidaten initiativ bewerben, muss deutlich werden, wie sie konkret ihre Fähigkeiten in dem Unternehmen einsetzen können. Sonst entsteht zwar ein schwammiger, positiver Eindruck, der aber nicht dazu führt, den Personaler zum Hörer greifen zu lassen. Daher ist deine Aufgabe genau zu beschreiben, wo und wie du eingesetzt werden kannst. Damit vermittelst du außerdem bereits im Anschreiben deine Fachkompetenz und deine realistischen Vorstellungen vom Arbeitsalltag.

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#6 Das Auge liest mit. Wortwörtlich.

Was gilt, wenn du dich auf eine Stellenanzeige hin bewerben möchtest, gilt auch für eine Initiativbewerbung: Der erste (optische) Eindruck entscheidet! Zwar sind grelle Farben und Schnörkel eher etwas für dein Poesiealbum, aber wer hat gesagt, dass du nicht auch mit gutem Stil auffallen darfst?

Tipps zu Designs für Anschreiben und Lebensläufe findest du massenhaft. Allerdings scheitert die Umsetzung nicht selten an den Tücken von Word. Dann siehst du im Vorstellungsgespräch plötzlich deine Unterlagen wieder, die das Programm dermaßen verhauen hat, dass es mehr nach Handmalerei aussieht, als nach digitalem Design. Eine bessere Idee ist die Verwendung von kostenlosen und kreativen Vorlagen. So sparst du dir Zeit und eine ganze Menge Nerven. Bewerben muss nicht kompliziert sein.

#7 Mehrwert bei der Initiativbewerbung: Warum sollte man dich einstellen?

Mit deinem Anschreiben solltest du dem Personaler die wichtigste Frage beantworten: Was hat das Unternehmen davon, wenn es dich einstellt? Was kann dazu führen, dass du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, obwohl aktuell gar keine Stelle vakant ist?

Um diesen Schritt zu ermöglichen, solltest du konkret mitteilen, wie du deine Fähigkeiten im Arbeitsprozess gewinnbringend einsetzen kannst. Initiativ bewerben bedeutet überzeugen von etwas, das dem Personaler noch gar nicht im Kopf war. Diese Möglichkeit muss so attraktiv erscheinen, dass dein Bewerbungsschreiben nicht zur Seite gelegt wird.

#8 Was ist dein Ziel?

Initiativbewerbungen sind nicht selten ein Schuss ins Blaue, mit dem sich Bewerber erhoffen, in einer neuen Branche Fuß zu fassen. Unternehmen tragen daher das Risiko, dass sich die Bewerber nach einer kurzen Arbeitszeit doch wieder umentscheiden. Um diesem Eindruck vorzubeugen, ist es wichtig, deine langfristigen Ziele eindeutig zu formulieren.

Wenn diese Ziele mit der Beschäftigung in der Firma gut zusammenpassen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Diese Chance solltest du nutzen und dich mit einer ausgefeilten Zieldefinition bewerben.

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