Jobsuche
05.10.2020
Immer mehr Menschen reicht es nicht mehr aus, am Ende des Monats „nur“ grüne Zahlen auf dem Konto zu sehen. Besonders Generation Y ist auf der Sinnsuche. Work-Life-Balance ist dabei so ein Begriff, der immer wichtiger wird: Warum einen Großteil des Lebens einer Arbeit nachgehen, die mit dem eigentlichen Leben nichts zu tun hat? Diese Frage führt nicht nur frischgebackene Absolventen, sondern auch immer mehr Berufserfahrene dazu, sich mit alternativen Arbeitsmöglichkeiten und -modellen auseinanderzusetzen.
Neben der Möglichkeit, einen Job rein organisatorisch neu zu gestalten, gibt es auch die Möglichkeit, inhaltlich einen neuen Fokus anzustreben. Viele Menschen gehen nach dem Feierabend nach Hause und stellen sich die Frage: Was habe ich heute eigentlich mit meiner Zeit Gutes getan? Konnte ich etwas zum Positiven verändern? Wenn auch dich diese Fragen beschäftigen, dann kann es nicht schaden, über einen Job in einer NGO, einer Stiftung oder einem gemeinnützig ausgerichteten Unternehmen nachzudenken. Nicht selten ist ein Job in diesem Sektor der Start in eine neue Karriere. Eine Karriere, die auf ganz anderen Ebenen Erfolg mit sich bringt.
Aber was ist eigentlich genau eine NGO und was erwartet dich dort? Kannst du dort als Quereinsteiger anfangen oder musst du etwas Spezielles studiert haben? Was brauchst du, um in diesem Sektor langfristig erfolgreich arbeiten zu können? Und vor allem: Wo findest du diese Jobs? Der Weg zu Jobs bei NGOs ist lang und steinig. Allerdings wartet am Ende nicht selten ein erfüllender und spannender Job. Es lohnt sich also, auf die Suche zu gehen. Hier findest du die ersten Informationen.
Neben öffentlichen Einrichtungen und profitorientierten Unternehmen gibt es auch noch einen dritten Sektor: Die NGOs, was Non-Governmental Organization oder auf Deutsch Nichtregierungsorganisation bedeutet. Diese Organisationen übernehmen, genau wie Stiftungen, Aufgaben rund um das Gemeinwohl, allerdings sind sie dabei nicht staatlich, sondern meistens in Form eines Vereins (e.V.) oder eines gemeinnützigen Unternehmens (gGmbH) organisiert. Viele NGOs empfangen trotzdem staatliche Mittel, finanzieren sich aber auch durch Spendengelder und andere Fördermöglichkeiten.
Die inhaltliche Ausrichtung ist divers, dient aber immer demselben Ziel: der Förderung des Wohles von Menschen (oder seltener auch Tieren). Eine NGO ist gleichzeitig auch eine Non-Profit-Organization, was bedeutet, dass keine Profite erwirtschaftet werden. Dies wird, insbesondere bei der Vergabe von Fördergeldern staatlich überwacht. Für dich als Arbeitnehmer bedeutet das ein eher schlankes Sparschwein. Gerade Kandidaten, die von gut bezahlten Bereichen wie IT oder BWL in den NGO-Sektor wechseln, erwartet ein kaum vergleichbarer Lohn, der sich an den öffentlichen Tarifen orientiert.
Anders als bei profitorientierten Unternehmen, liest sich dagegen die Aufgabenbeschreibung in Stellenanzeigen häufig interessanter als jede Klatschzeitung. Gerade aufgrund der mangelnden Mittel versuchen viele NGOs Mitarbeiter zu gewinnen, die in verschiedenen Bereichen einsetzbar sind. Das bedeutet für dich vor allem eine ganze Menge Verantwortung, aber auch viel bedeutungsvolle, wichtige Arbeit.
Genauso unterschiedlich wie die Organisationen selbst, sind auch die Jobs, die ausgeschrieben werden. Zwar gibt es inzwischen einige Studiengänge, die sich exakt mit dem Berufsbild NGO auseinandersetzen, wie die Masterstudiengänge NGO-Management oder Interdisziplinäre Public- und Nonprofit-Studien. Trotzdem werden viele Stellen immer noch fachfremd durch Menschen mit klassischem Hintergrund besetzt. Egal, ob du als vollausgebildete Fachkraft einsteigen willst, als Nebenjobber oder als Freiwilliger: Hier findest du einige Möglichkeiten.
Stiftungen und NGOs unterscheiden sich nicht nur im Titel von Unternehmen. Durch die gemeinnützige Ausrichtung sind häufig auch die internen Strukturen anders, als du es vielleicht gewohnt bist. Die folgenden Eigenschaften helfen dir dabei, herauszufinden, ob ein Job bei einer NGO das Richtige für dich ist.
✔ Teamarbeit. Gerade für Menschen, die aus der freien Wirtschaft kommen, sind die Strukturen innerhalb einer NGO manchmal ungewohnt. Hierarchien werden klein geschrieben und Lösungen generell zusammen erarbeitet. Das erfordert einiges an zwischenmenschlicher Kompetenz.
✔ Geduld. Fundraising und öffentliche Fördergelder bedeuten auch eine gewisse Abhängigkeit. Bis da der Förderbescheid durch ist, kann es schon einmal Monate dauern.
✔ Selbstorganisation. Betriebsanweisungen und exakte Tagesabläufe sind in einer NGO selten zu finden. Dafür gerne kreative Lösungsvorschläge und Learning by Doing. Als eigenständige Person kommst du bestens klar.
✔ Flexibilität. Das neue Projekt wird doch nicht gefördert? Oder ein anderes bekommt plötzlich eine höhere Priorität? Deine NGO richtet sich international aus und du musst mehr reisen? Hier gilt es, flexibel auf Veränderungen einzugehen.
Tatsache ist: Es bewerben sich mehr Menschen auf ausgeschriebene Stellen bei NGOs, als auf Stellen in der freien Wirtschaft. Die Aufgaben sind einfach zu spannend, das Arbeitsfeld zu international und der Inhalt zu sinnvoll, als dass du hier keine Konkurrenz erwarten könntest. Trotzdem lohnt sich die intensive Suche nach dem Job im dritten Sektor, denn wenn du erst drin bist, hat sich deine Mühe gelohnt.
Wichtig bei deinem Schritt in Richtung Arbeit für Menschen ist nur, an der richtigen Stelle zu suchen. Vermeide die großen Suchmaschinen und begib dich auf die Suche nach speziellen Jobbörsen wie Epojobs. Auch durch Umhören wirst du von interessanten Stellenangeboten erfahren. Wenn du zusätzlich noch Zeit in dein persönliches NGO-Netzwerk investierst, wird es früher oder später mit dem Job für einen guten Zweck funktionieren. Viel Erfolg!
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