Jobsuche
25.02.2021
Nach dem Studium stellt sich vor allem eine Frage: Wo fasst du am besten Fuß? Oder willst du vielleicht gar nicht Fuß fassen, sondern am liebsten weiterlernen? Und dabei trotzdem arbeiten? Das Gefühl, mit einem Abschluss in der Tasche viel theoretisches Wissen und wenig praktische Erfahrung mitzubringen, kennen fast alle Absolventen. Die Aussicht, die nächsten 10 Jahre bei einem Unternehmen zu verbringen, indem du immer wieder dieselben Aufgaben lernst, ist dabei wenig hilfreich. Wie sollst du so das gesamte Spektrum der Branche kennenlernen und vielleicht Möglichkeiten ausloten, die du vorher gar nicht auf dem Schirm hattest? Eine Lösung auf dieses Dilemma nennt sich: Arbeiten in einer Agentur.
Agenturen sind aus der Marktwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Schwerpunktmäßig gibt es Digitalagenturen, PR-Agenturen, Werbeagenturen und Design-Agenturen, die für große Konzerne und auch mittelständische Unternehmen unterschiedlichste Projekte übernehmen. Dabei gibt es seitens der Firmen Ausschreibungen, die von Agenturen mit Projektvorschlägen beantwortet werden. Seltener sind auch langfristige Zusammenarbeiten. Fachkräfte, die in Agenturen den harten Kern der Belegschaft bilden sind kreative Köpfe wie Grafiker, Designer und Texter, aber auch Informatiker und betriebswirtschaftliche Fachkräfte für die Kundenberatung.
Für dich könnten Agenturen daher interessant sein, wenn du dein Fachwissen in den unterschiedlichsten Projekten einsetzen willst und dabei herausfindest, welche Arbeit dir am meisten liegt. Allerdings ist Arbeiten in einer Agentur nicht nur vorteilhaft. Ob du Werbeagenturen tatsächlich als Sprungbrett nutzen solltest, ist eine Frage, die von vielen Faktoren abhängt. Stressresistenz, Teamfähigkeit und Flexibilität sind da wichtige Schlagworte. Hier findest du die wichtigsten Vorteile und Nachteile zum Arbeiten in einer Agentur. So kannst du bestmöglich entscheiden, ob dieser Karriereschritt eine gute Idee ist.
Werbeagenturen, Marketingagenturen der direkt in der PR: Es gibt viele verschiedene Agenturen und so speziell sind auch die Vorteile, die diese einzelnen Branchen mit sich bringen. Es gibt aber auch übergreifende Vorteile, die du mit einem Job in der Agentur genießen kannst. Die folgenden vier Punkte sorgen immer wieder dafür, dass Absolventen sich für einen Job in einer Agentur entscheiden.
Insbesondere traditionelle Unternehmen haben eine feste hierarchische Struktur, durch die Veränderungen nur sehr langsam und schwierig umgesetzt werden können. Agenturen dagegen müssen sich nach den Wünschen der Kunden richten und sind deswegen immer wieder neu gefordert, Probleme und Ideen anders anzugehen. Dadurch kannst du dich auf eine hohe Eigenverantwortung und spannende Teamdiskussionen im Job freuen.
Neuer Kunde, neues Projekt, neues Team: Diese Konstellation erwartet dich in Agenturen immer und immer wieder. Manchmal ist sogar der Arbeitsort neu. Und der Inhalt deiner Aufgaben sowieso. Routine ist in diesem Job daher ein Fremdwort, denn du wirst vom Kunden regelmäßig vor neue Aufgaben gestellt. Über Langeweile wird sich in einer Agentur daher eher selten beschwert.
Gerade Projekte mit einem straffen Zeitplan des Kunden setzen die Teams immer wieder unter hohen Zeitdruck. Diese gemeinsame Aufgabe schweißt zusammen und schafft echten Teamgeist, der von Hierarchie und Firmenpolitik weit entfernt ist. Erfolge, aber auch Misserfolge werden gemeinsam durchlebt und durchlitten.
Als Mitarbeiter einer Agentur kommst du mit den unterschiedlichsten Kunden und Kollegen in Kontakt. Gerade für Berufseinsteiger kann das sehr lohnenswert sein, um langfristig das richtige Plätzchen zu finden. Außerdem lernst du so auch eine Vielzahl an Arbeitsbereichen kennen, was dein Qualifikationsprofil enorm bereichert. Der Wechsel zu einem internationalen Konzern nach einer Tätigkeit in einer Agentur ist daher keine Seltenheit.
Zugegeben: Das hört sich alles sehr vielversprechend an. Warum fangen dann nicht alle Absolventen auf der Stelle an, für Agenturen zu arbeiten? Neben den ganzen Vorteilen bringt so ein Job auch Schattenseiten mit sich, über die immer wieder ausführlich berichtet wird. Hier findest du vier Punkte, die du dir gründlich überlegen solltest, bevor du dir überlegst, bei einer Werbeagentur anzuheuern.
Arbeiten in einer Agentur bedeutet vor allem eins: Vorbereiten! Falls ein Kunde ein wichtiges Projekt ausschreibt, konkurrieren meistens mehrere Agenturen um den Zuschlag. Da passiert es häufig, das ganze Wochen an Arbeitszeit schließlich doch nicht umgesetzt werden können, weil die Entscheidungsgewalt letztlich beim Kunden liegt. Hier hilft nur eine hohe Frustrationstoleranz und der Fokus auf die Arbeitserfahrung weiter.
Stress ist ein Schlagwort, das dir im Zusammenhang mit Agenturen immer wieder genannt wird. Überstunden, um eine Deadline einzuhalten, gehören genauso zur Tagesordnung wie unklare Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Wenn gerade Zeitdruck an der Tagesordnung ist, müssen alle Mitarbeiter ran – unabhängig von persönlichen Plänen. Diese Opferbereitschaft zugunsten von potentiellen Kunden ist nicht immer einfach.
Neues ist toll – kann aber auch anstrengend werden. Ein neues Projekt verspricht zwar immer Adrenalin, Aufregung und Möglichkeiten, gleichzeitig fordern diese dauernden Wechsel aber auch einiges an Belastbarkeit. Gerade der hohe Wechsel an Kollegen bedeutet an hohes Maß an Stress, da du dich immer wieder neu auf Gesichter und Charaktere einstellen musst. Ruhige, stetige Kandidaten geraten da schnell an ihre Grenzen.
Im Durchschnitt verdienst du mit einem Job bei einer Agentur deutlich weniger, als in einem Unternehmen. Zwar ist dein Gehalt nicht unterirdisch, erlaubt aber auch keine Höhenflüge. Werbeagenturen zahlen aufgrund der zahlungskräftigen Kunden vergleichsweise am besten, aber auch hier liegst du unter dem Lohnniveau von festen Absolventenjobs in Konzernen.
Beide Optionen haben klare Vorteile und Nachteile, die immer wieder genannt werden. Um schließlich eine passende Entscheidung für dich zu treffen, spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle. Erstens muss deine Persönlichkeit zum Arbeitsrhythmus einer Agentur passen – sonst hilft dir auch die Aussicht auf Arbeitserfahrung nicht. Außerdem solltest du auch bei den Agenturen selber auf Unterschiede achten. Hier gibt es – wie auch bei den Unternehmen – schwarze und weiße Schafe.
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