Berufliche Alternativen für Mediziner: Das sind deine Möglichkeiten

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11.03.2021

Berufliche Alternativen für Mediziner: Das sind deine Möglichkeiten

Es gibt Berufe, bei denen du ein Handout mit dir herumtragen musst, um zu erklären was das eigentlich ist. Als Mediziner kann dir das nicht passieren. Dein Job nach dem Studium führt auf geradem Weg zuerst ins Krankenhaus, wo du entweder bleibst oder dich nach ein paar Jahren in einer Praxis niederlässt. So jedenfalls die Meinung von Otto-Durchschnitts-Bürger. Und gerade das ist es, was viele an einem Studium der Humanmedizin lockt. Mit einem Abschluss in der Tasche hast du keine Sorgen, was die Suche nach einem Job angeht. Medizin studieren ist ein sicherer Weg zu einem sicheren Job. Soweit so gut. Aber was ist, wenn dieser sichere Job eigentlich gar nicht das ist, was du willst? Oder wenn du nach deinem praktischen Jahr feststellst, dass die Arbeit direkt am Menschen anstrengender ist, als gedacht?

Noch einmal von vorne studieren, ist nach einem mindestens sechsjährigen Studium für die meisten Mediziner nicht drin. Weder finanziell noch motivationstechnisch. Aber einfach in einem Beruf bleiben, indem du dir die nächsten 40 Jahre nicht vorstellen kannst, ist auch keine schöne Perspektive. Wie kannst du als Mediziner einen Weg einschlagen, der abseits vom Mainstream neue Möglichkeiten eröffnet? Fakt ist: Nach einem Studium der Humanmedizin gibt es viele Wege nach Rom. Sprich zu einem Job, der zu dir passt. Nur handelt es sich manchmal um Trampelpfade, nicht um die Autobahn. Hier findest du einige Wegweiser, um den für dich richtigen Pfad entdecken. Viel Erfolg!

Mediziner in der Pharmaindustrie – Großer Aufwand, große Chancen

Zugegeben, der erste Gedanke, der mit dem Schlagwort Pharmaindustrie verbunden wird, dreht sich um Zahlen. Und tatsächlich: Als Mediziner lässt sich in der Pharmaindustrie viel Geld machen. Ob Studien mit Patienten, Entwicklung von Medikamenten oder Marketing: Es gibt viele Einsatzbereiche, für die Mediziner gesucht werden. Allerdings sind in den meisten Fällen betriebswirtschaftliche Kenntnisse die Grundvoraussetzung, um erfolgreich arbeiten zu können. Wenn du nach deinem Studium also Fuß in der Pharmaindustrie fassen willst oder eine ernsthafte Karriere bis in die obersten Etagen anpeilst, dann solltest du den Gedanken an ein Zweitstudium nicht direkt verwerfen.

Klinikmanagement – Dein (anderer) Job im Krankenhaus

Falls dir das eigentliche Arbeitsumfeld als Mediziner in einer Klinik zusagt, du aber langfristig auch andere Aufgaben übernehmen möchtest, dann könnte eine Beschäftigung im Klinik-Management für dich die richtige Wahl sein. Moderne Einrichtungen verbinden immer zwei Ansprüche: Betriebswirtschaftliche Anforderungen und medizinische Abläufe. Um hier gute Lösungen zu finden, sind Fachkräfte gefragt, die beide Seiten kennen und vertreten können. Allerdings ist ein Job im Klinik-Management als Mediziner ebenfalls mit einer weiteren Qualifikation verbunden. Ein Zweitstudium im Bereich Gesundheitsmanagement oder Betriebswirtschaft ist die Königsdisziplin, aber auch Weiterbildungen oder ein Masterstudiengang können dich in die gewünschte Position bringen.

Unternehmensberater im medizinischen Sektor

Als Mediziner ist deine Grundaufgabe, Lösungen von Problemen zu finden und in Zusammenarbeit mit Menschen umzusetzen. Genau dasselbe Muster erwartet dich als Unternehmensberater. Gerade im medizinischen Sektor hast du die Fachkenntnisse, um fachspezifische Projekte zu betreuen und wichtige Ratschläge zu geben. Der Einstieg als Unternehmensberater ist außerdem sehr niedrigschwellig: Du kannst dich ohne Weiterbildung oder gar Zweitstudium direkt bewerben und durchläufst mehrstufige Verfahren. Wer allerdings als Unternehmensberater tätig werden will, um dem stressigen Klinikalltag zu entgehen, der trifft die falsche Wahl. Auch in diesem Berufsfeld erwarten dich lange Arbeitstage und schwierige Verhandlungen.

Versicherungswesen – Sichere Jobs für Mediziner

Gerade in Deutschland gibt es im medizinischen Versicherungswesen vielfältige Berufsmöglichkeiten für Mediziner. Du kannst für Lebens- oder Unfallversicherungen tätig werden oder direkt im medizinischen Dienst der Krankenkassen einsteigen. Die Einstufung von Pflegebedürftigen und die Beratung von Patienten sowohl in medizinischer als auch in finanzieller Hinsicht, gehören zu deinen Hauptaufgaben. Bei dieser beruflichen Alternative ähnelt dein Berufsbild am ehestem dem des praktizierenden Arztes. Voraussetzung ist meistens eine vorhandene Facharztausbildung, dann aber kannst du im Versicherungswesen als Mediziner ohne große Hindernisse Karriere machen.

Medizinjournalismus – Mediziner am Schreibtisch

Was vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar war, gehört heute zum Alltag: Manchmal ist der Patient über ein Krankheitsbild besser informiert, als der Arzt selber. Das liegt zum größten Teil an der Publikation von medizinischem Wissen in den digitalen Medien. Als Mediziner kannst du diesen Trend nutzen und deine fachliche Ausbildung mit der Feder verbinden. Dieses Berufsbild ist häufig das Unsicherste, da Medizinjournalisten oft selbstständig arbeiten und mit einer hohen Konkurrenz rechnen müssen. Als Redakteur oder Lektor eines Fachverlages dagegen kannst du dein Fachwissen gezielt einsetzen und mit einem festen Anstellungsverhältnis rechnen.

Public Health – Mediziner in einem interdisziplinären Team

Als Mediziner arbeitest du mit dem einzelnen Menschen. Public Health dagegen zielt darauf ab, den Gesundheitszustand von Einrichtungen, Betrieben oder ganzen Regionen zu verbessern. In interdisziplinären Teams geht es darum, hinter die Kulissen zu schauen und beispielsweise epidemiologische Forschungen zu begleiten. Neben den Absolventen, die bereits im Bachelor Public Health gewählt haben, gibt es für dich als Mediziner spezielle Möglichkeiten. So bieten verschiedene deutsche Universitäten einen Master an, der bereits ein abgeschlossenes Studium in Humanmedizin voraussetzt. Nach diesem viersemestrigen Aufbaustudium kannst du direkt einsteigen. Allerdings ist dieses Berufsfeld sehr beliebt, weswegen du die Bewerbungsmöglichkeiten genau studieren solltest.

NOHA Master – als Mediziner in die humanitäre Hilfe

Jeder Mediziner hat bereits von Organisationen gehört, die Ärzte weltweit in Krisengebieten einsetzen. Nach deinem Abschluss und mehrjähriger Berufserfahrung stehen dir daher viele Türen weit offen. Aber auch hier gibt es die Möglichkeit, dich weiter zu qualifizieren und eine direkte Karriere in der humanitären Hilfe als Mediziner anzustreben. Der NOHA Master an der Universität Bochum zielt darauf ab, Fachkräfte für den Einsatz in Krisengebieten vorzubereiten. Völkerrecht, Epidemiologie, Umwelt- und Ressourcenschutz: Alle diese Themen werden praktisch und theoretisch abgedeckt. In einer Praxisphase knüpfst du außerdem die nötigen Kontakte, um als Mediziner mit humanitären Fachkenntnissen das passende Einsatzgebiet zu finden. Einziger Haken: Billig ist das Ganze nicht!

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