Im Start-Up arbeiten: Das sind die Vor- und Nachteile

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12.10.2020

Im Start-Up arbeiten: Das sind die Vor- und Nachteile

Es gibt die unterschiedlichsten Umgebungen, in denen Jobs zu finden sind. International erfolgreiche Unternehmen, traditionelle Familienbetriebe, Firmen in öffentlicher Hand oder eben Start-Ups: In jeder dieser Unternehmensformen wird anders gearbeitet. Und jede Arbeitsform bringt die unterschiedlichsten Vor- und Nachteile mit sich. Viele Arbeitnehmer, besonders Berufseinsteiger, sind allerdings skeptisch, was die Beschäftigung in einem Start-Up angeht. Schließlich ist hier nicht nur der Job neu, sondern das ganze Unternehmen. Das stellt jeden vor ganz neue Herausforderungen.

Es gilt, diese Herausforderungen genau abzuwägen. Der Job in einem Start-Up kann eine große Chance bedeuten, wenn du die richtigen Eigenschaften mitbringst und weißt, was auf dich zukommt. Es kann aber auch eine große Enttäuschung werden, wenn statt kreativer Energie und einem dynamischen Team chaotische Strukturen und unerreichbare Ziele an der Tagesordnung sind. Bevor du dich also begeistert auf die nächste, vielversprechende Stellenanzeige eines Start-Ups bewirbst, solltest du dich über die Besonderheiten dieser Unternehmensform informieren.

Und genau das kannst du hier machen. Was unterscheidet ein Start-Up eigentlich von einem (normalen) Unternehmen neben der brandneuen Kaffeemaschine oder der neuartigen Meetingkultur wie z. B. Standup Meetings? Wer ist dafür geeignet, im Start-Up zu arbeiten und wer eher nicht? Was sind die konkreten Vorteile und mit welchen Nachteilen musst du rechnen? Und vor allem: Wo findest du eigentlich die richtig interessanten Stellenangebote? Vergiss vor allem nicht, auch nach diesem Artikel eine selbstständige Recherche zum Thema Start-Ups durchzuführen. Nur so kannst du dich fundiert für oder gegen eine

Start-Up-Unternehmen: Was sind die Besonderheiten?

Start-Up-Jobs sind natürlich auch, wie überall sonst, normale Arbeitsverhältnisse. Wenn du nicht gerade in dem unorganisiertesten Start-Up im Hinterhof gelandet bist, kannst du auf ein geregeltes monatliches Einkommen, normale Urlaubs- und Krankenregelungen sowie eine gesetzliche Probezeit zählen. Außerdem orientieren sich auch die meisten Start-Ups an den gängigen Arbeitszeiten, wie einer 40-Stunden-Woche, oder eben Teilzeit. Darüber hinaus gibt es aber auch Unterschiede, die besonders in der täglichen Arbeit auffallen:

  • Unbefristete Arbeitsverträge sind rar, wenn du nicht gerade zu den Geschäftsführern zählst. Das ist auch verständlich, da bei einem Start-Up die Langzeitprognose im Gegensatz zu traditionellen Unternehmen schwer einzuschätzen ist. Wer weiß schon, wie die Lage in fünf Jahren aussieht?
  • Ein junges Team. Manchmal sind die Geschäftsführer so jung, dass man im Meeting den Eindruck bekommen kann, man befinde sich noch in der Uni. Oder sogar in der Schule. Als erfahrene Arbeitskraft kannst du hier ein bisschen Ruhe reinbringen, lässt dafür aber auch eine ganze Menge Federn.
  • Hierarchien? Fehl am Platz. Start-Ups sind dynamische Unternehmen, die auf Innovation und Flexibilität setzen. Falls du etwas verändern willst, musst du nicht erst den Betriebsrat und deine zwanzig Chefs informieren. Einfach beim nächsten Mittagessen ansprechen.
  • Klar abgegrenzte Arbeitsbereiche sind in Start-Ups sehr selten anzutreffen. Jeder macht das, was er kann und am besten noch eine ganze Menge mehr. Schließlich lernt man ja beim Tun. Oder eben auch nicht. Diese Einstellung ist charakteristisch für ein junges Unternehmen.

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Im Start-Up arbeiten: Für jeden etwas?

Offensichtlich gehörst du nicht zu den Personen, die sich die Besonderheiten angesehen und bereits fluchtartig diese Seite verlassen haben. Du hast es bis hier hin geschafft: Herzlichen Glückwunsch, vielleicht ist die Arbeit im Start-Up wirklich etwas für dich. Aber bevor du jetzt eine Entscheidung triffst, lies dir lieber noch ein paar der Eigenschaften durch, die du für Start-Up-Jobs unbedingt mitbringen solltest:

Selbstvertrauen. Im Start-Up arbeiten bedeutet Aufgaben anzunehmen, die eigentlich nicht auf deiner Kompetenzliste stehen. Und trotzdem Erfolg zu haben.

Macher-Mentalität. Du musst etwas erledigen, was auch jemand ohne Abschluss machen könnte? Kein Problem, einer muss immer ran!

Teamstärke. Start-Up-Jobs bedeuten vor allem eins: Kommunikation. Ob mit anderen Firmen, mit Sponsoren oder den eigenen Teamkollegen – alleine kommst du hier nicht weit.

Frustrationstoleranz. Du hast einen ganzen Monat für die Tonne gearbeitet, weil das neue Projekt doch keinen interessiert? Abhaken und weiter arbeiten hilft hier mehr, als sich aufzuregen.

Stressresistenz. Im Start-Up arbeiten Menschen am erfolgreichsten, die auch bei hohem Druck gelassen bleiben. Fristen werden in der Regel sowieso nicht eingehalten, weil sie viel zu kurz gesteckt sind. Derjenige, der hier locker bleibt und einfach weitermacht, hat gewonnen.

Pro und kontra: Die besten Argumente

Es ist gar nicht so einfach, klare Pro- und klare Kontra-Argumente für einen Job im Start-Up zu finden. Für die einen sind die Pro-Argumente nämlich trotzdem Gründe, die dagegen sprechen. Und andere wiederum fühlen sich von den Kontra-Argumenten angesprochen. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Eine gute Übung ist es, dich dabei zu beobachten, wie du die Argumente bewertest. Das kann dir schon sehr deutlich zeigen, ob im Start-Up zu arbeiten für dich eine gute Idee ist.

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Pro Start-Up: Diese Vorteile erwarten dich

Teamspirit. In der Regel wächst das Team eines Start-Ups über diverse Herausforderungen zu einer eingeschworenen Truppe zusammen. Nicht selten bildet dieses Kernteam auch nach zwanzig Jahren noch das Herz des Unternehmens.

Verantwortung. Hier holst du nicht lange einfach nur Kaffee. Stattdessen musst du Verträge unterschreiben, bei denen du auch nach null Uhr nachts noch überlegst, ob das deine Haftpflicht abdeckt. Über mangelnde Verantwortung wirst du dich nicht beklagen. Niemals.

Kreativität. Neue Ideen und auch ausgefallene Projekte haben hier eine große Chance, in die Realität umgesetzt zu werden.

Flexible Arbeitszeitgestaltung. Starre Arbeitszeiten und Stechuhr werden immer seltener. Stattdessen arbeitest du überall. Und zu jeder Zeit.

Kontra Start-Up: Kannst du damit leben?

  • Misserfolge. Ein Start-Up muss ausprobieren, was funktioniert. Und auch, was nicht. Hier kann es gut passieren, dass ein 160-Stunden-Projekt einfach einmal in der Mülltonne landet.
  • Chaotische Meetings. Da in einem jungen Unternehmen wirklich jeder wichtige Arbeit leistet, will auch jeder zu Wort kommen. Das kann dauern.
  • Überforderung. Kann nicht, gibt’s nicht. Selbstständige Einarbeitung und sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeiten gehören zum Arbeitsalltag.
  • Unbekanntheit. Egal, ob auf Messen, Fachtagungen oder bei Unternehmenskontakten: Niemand weiß, wer du bist. Das muss nämlich erst geändert werden.

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