Jobsuche
07.10.2020
Vitamine haben eigentlich einen guten Ruf. Je mehr, desto besser. Anders ist das beim sogenannten Vitamin B. Kein Wunder, denn der Buchstabe B ist ursprünglich auf die in diesem Zusammenhang weniger sympathischen Worte „Beziehungen“ und „Bekanntschaften“ zurückzuführen. Mit Vitamin B zu einem Job zu kommen, bedeutete früher, dass man jemanden kennen musste. Im besten Fall. Heute hat sich dieses Vitamin B allerdings in eine positivere Richtung weiterentwickelt. Networking ist ein Begriff, mit dem schon mehr Kandidaten etwas anfangen können. Und vor allem wollen.
Beim Stichwort Karriere denken die meisten Kandidaten immer noch an die gute alte Schule. Fleiß, Intelligenz und Motivation, das sind die Grundsteine für Erfolg im Beruf. Die Wissenschaft ist da allerdings bereits einen Schritt weiter. Nicht nur der Intelligenzquotient alleine spielt eine große Rolle, sondern auch die emotionale Intelligenz. Dazu gehört die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und – zu nutzen. Womit wieder Vitamin B ins Spiel kommt. Vielleicht wartet hier doch eine Möglichkeit, der Karriere auf die Sprünge zu helfen?
Was haben Zufriedenheit im Job, Kontakte und Karriere gemeinsam? Und wie hilft dir das bei der Suche nach dem geeigneten Job? Welche konkreten Schritte sind nötig, um aus deinem Netzwerk an Kontakten tatsächlich diejenigen herauszufiltern, die dir auch weiterhelfen? Wie gehst du vor, wenn du Kontakte in deiner Bewerbung für bestimmte Stellenangebote nennen möchtest? Gibt es auch Risiken, die bei der ganzen Vitamin-B-Geschichte wichtig sind? Rund um diese Fragen findest du hier Antworten. Kleiner Spoiler: Kontakte sind gut, Ehrlichkeit ist besser.
Karriere und Gesundheit hängen eng zusammen. Das gilt auch für die mentale Ebene. Forscher haben herausgefunden, dass Kontakte und Beziehungen im Beruf eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit haben. So hat ein Forscherteam in einer 20 Jahre dauernden Studie belegt, dass fehlende soziale Kontakte das Risiko, früher zu sterben, um mehr als das Doppelte erhöhen. Im Rahmen dieser Studie wurden Arbeitnehmer immer wieder regelmäßigen Check-Ups unterzogen, gesundheitlich beraten und die Ergebnisse protokolliert. Ein Großteil der verstorbenen Probanden hatte ein negatives Empfinden gegenüber seinem sozialen Umfeld im Job. Auffällig dagegen war die Gesundheit der Probanden mit positiven Kontakten zu Kollegen und Vorgesetzten und einer freundlichen und hilfsbereiten Einstellung.
Diese Studie der Universität von Tel Aviv zeigt zwar keinen direkten Zusammenhang auf, macht aber im Prinzip deutlich: Gute Kontakte im Arbeitsleben dienen der Gesundheit und damit auch der Karriere. In diesem Licht bekommt Vitamin B noch einmal eine ganz neue Bedeutung. Es geht nicht nur um Kontakte, die dir nutzen, sondern um echte freundschaftliche Beziehungen. Letztlich ist diese Fähigkeit das, was du brauchst, um ein erfolgreiches Netzwerk aufzubauen.
Echte und freundschaftliche Beziehungen sind also essentiell für eine positive Karriere aus ganzheitlicher Sicht. Nun stellt sich die Frage: Wie baut man diese auf? Natürlich kennt jeder den Kollegen aus dem angrenzenden Büro und vielleicht auch noch die Gesichter aus der Teamrunde. Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere interessante Persönlichkeiten, die du kennenlernen solltest. Die folgenden drei Schritte helfen dir dabei, das berühmt-berüchtigte Vitamin B auf eine authentische Weise aufzubauen.
Wer aktiv Vitamin B für seine Karriere nutzen will, der muss auf langfristige Beziehungen bauen. Ansonsten bekommt dieses Vitamin einen bitteren Beigeschmack, der sich letztlich sogar negativ auszahlen kann. Ein guter Anfang ist es, den Kollegen zuzuhören, Fragen zu stellen und sich aktiv mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen.
Gerade bei der Jobsuche ist es verlockend, auf Kontakte zu setzen, die bereits erfolgreich in einer Firma unterwegs sind. Tatsächlich schätzen Personaler Empfehlungen. Allerdings gibt es bei einer schriftlichen Bewerbung für ein Stellenangebot ein paar Grundregeln bezüglich Vitamin B.
Du siehst: Vitamin B ist gar nicht so einfach, besonders wenn es um die Bewerbung auf Papier geht. Direkt im Vorstellungsgespräch lassen sich Kontakte einfacher ansprechen. Deswegen solltest du auf dein Bauchgefühl hören und manchmal lieber nichts riskieren.
Wie die echten Vitamine hat auch Vitamin B bei unsachgemäßem Gebrauch ein paar unschöne Nebenwirkungen. Karriere durch Beziehungen zu fördern, kann funktionieren, erfordert aber Fingerspitzengefühl und jede Menge Ehrlichkeit. Selbst der hilfsbereiteste Kandidat fühlt sich irgendwann ausgenutzt, wenn er nur noch als Vermittler von Stellenangeboten dient.
Auch die Kehrseite kann heikel werden: Würdest du einen Freund trotz fehlender Kompetenzen für einen Job empfehlen und dadurch deine eigene Karriere riskieren? Wie du siehst, herrschen rund um Vitamin B einige Grauzonen. Die sicherste Art, es zu konsumieren, ist daher wieder das Äquivalent zum echten Vitamin. Mit allem Drum und Dran. Beziehungen nur für die Karriere taugen nichts.
Auf der Suche nach einem neuen Job?
Starte deine Jobsuche hier