Was macht eigentlich ein Change Manager?

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03.03.2021

Was macht eigentlich ein Change Manager?

Berufsbilder gibt es wie Sand am Meer. Ob du als Drachenzähmer bzw. Lehrer arbeitest, in einer Bank Projekte abwickelst oder eine Praxis am Laufen hältst: Überall werden unterschiedliche Anforderungen gestellt, die mehr oder weniger gut zu dir passen. Neben diesen fachspezifischen Berufen gibt es aber auch übergeordnete Positionen, die das größere Bild im Blick haben. Wenn du jetzt direkt Anzugträger und Powerpoint-Präsentationen vor Augen hast, liegst du mit dem Stichwort Change Manager gar nicht so weit daneben. Tatsächlich handelt es sich hier um einen Beruf auf Leitungsebene, der Prozesse steuert und analysiert.

Gerade in den letzten zwei Jahrzehnten ist die Nachfrage an Spezialisten, die Abläufe im Arbeitsmarkt positiv beeinflussen können, stark gestiegen. Gerade die Digitalisierung wird oftmals als neue Revolution des Arbeitsmarktes nach der Industrialisierung verstanden, wodurch immer noch große Veränderungsprozesse am Laufen sind. Während in kleinen Firmen solche Veränderungen noch durch Leitungspersonen übernommen werden kann, muss in großen Unternehmen oder auch Transfusionen das Thema Transformation Management gezielt angegangen werden. Und das ist die Aufgabe von Change Managern.

Aber warum ist die gezielte Steuerung von Veränderungen eigentlich so vorteilhaft, dass dafür gesondert ein Berufsbild entstehen muss? Was macht ein Change Manager tagtäglich und wo genau liegen die Aufgabengebiete im Transformation Management? Passt dieser Beruf zu dir oder liegen deine Stärken doch eher auf anderen Gebieten? Und, Hand aufs Herz: Lohnt sich das Ganze überhaupt? Hier findest du Antworten auf die Fragen rund um das Thema Transformation Management, die dir einen ersten Eindruck des Berufs Change Manager vermitteln.

Transformation Management: Warum ist das wichtig?

Mal ehrlich: Bestimmt hast du jetzt schon eine grobe Idee davon, was ein Change Manager so tut. Projekte umsetzen, richtig? Falsch. Tatsächlich geht es um den Plan hinter dem Plan. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Wenn in einem großen Unternehmen Veränderungen angegangen werden oder ein neues Produkt entwickelt wird, gibt es einen sogenannten Projektplan mit Meilensteinen, Aufgaben und der Ziellinie.

Während dieser Projektplan sozusagen der Sänger ist, der auf der Bühne performt, muss auch hinter den Kulissen einiges ablaufen, damit das Ganze positiv über die Bühne geht. Einer dieser Hinter-der Kulisse-Menschen ist der Change Manager. Diese Person hat auch einen Transformation Management Plan. Dieser Plan befasst sich damit, was die Veränderungen für den einzelnen Mitarbeiter bedeuten. Ob es dabei um neue Arbeitsabläufe, andere IT-Anforderungen oder eine Verschiebung der Produktionsabläufe handelt: Das alles betrifft letztlich den Arbeitnehmer.

Da modernes Transformation Management immer den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt, müssen Veränderungen aktiv begleitet werden, um auch an der Ziellinie noch das ganze Team begeistert an Board zu haben. Der Change Manager trägt somit durch seine Expertise maßgeblich dazu bei, die Lücke zwischen Leitung und Arbeitnehmer zu schließen.

Aufgaben eines Change Managers: So sieht die Praxis aus

Auch wenn du jetzt einen Plan davon hast, warum Change Manager überhaupt nötig sind, ist der tatsächliche Berufsalltag vielleicht noch ein großes Fragezeichen. Vorab: Transformation Management sieht in jedem Unternehmen anders aus. Deswegen ist es auch schwer, dir detailgenau einen Arbeitstag im Change Request Management zu beschreiben. Die folgenden Aufgaben sind trotzdem eine grobe Übersicht der übergeordneten Aufgaben bei der Organisationsentwicklung:

  • Darstellung von Veränderungsprozessen. Was genau wird sich durch ein Projekt verändern? Ein Change Manager bereitet Antworten auf diese Frage digital auf und bereitet alle Beteiligten eines Prozesses auf diese Veränderungen vor.
  • Wirkungsanalysen. Ist die bereits vorhandene Organisationsentwicklung positiv aufgenommen worden? Wie sieht das aktuelle Stimmungsbild bezüglich bevorstehender Veränderungen aus?
  • Übersichten von beteiligten Teams in Veränderungsprozessen. Change Manager haben immer alle beteiligten Einzelpersonen und Wirkungskreise im Blick.
  • Überwachung des Transformation Management Plans. Werden alle Meilensteine erreicht? Wo zeichnen sich Schwierigkeiten ab? Muss nachgesteuert werden?
  • Ansprechpartner für alle Beteiligten der Organisationsentwicklung.

Diese fünf Punkte geben dir eine grobe Idee von der Tätigkeit im Change Request Management. Ein großer Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse, während ein ebenso großer Teil reine Beratungstätigkeit ist. Insgesamt ist dieses Berufsbild ein gutes Gleichgewicht zwischen digitaler Schreibtischarbeit und Kommunikation direkt mit den Mitarbeitern.

Stärken, Kompetenzen, Abschlüsse: Das solltest du mitbringen

Ein Erststudium als Change Manager gibt es aktuell (zumindest in Deutschland) noch nicht. Der klassische Weg hin zu diesem Beruf erfolgt daher erst einmal über einen Abschluss in den betriebswissenschaftlichen Studiengängen wie BWL, öffentliche Verwaltung oder Verwaltung- und Organisationswissenschaften. Auch ein Studium der Wirtschaftspsychologie ist eine interessante Alternative. Im Master sieht es da schon bunter aus. Ob Digital Transformation, Dynamic Management, Personal- und Changemanagement oder Strategic Entrepreneurship: Es gibt eine ganze Reihe an weiterführenden Studiengängen, die in die Richtung Change Request Management gehen.

Neben dem passenden Studienabschluss sind bei der Organisationsentwicklung aber auch persönliche Eigenschaften ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Karriere im Transformation Management. Hier findest du ein paar der wichtigsten Stärken:

  • Kommunikationsfähigkeit. Als Change Manager besteht die Hälfte deiner Arbeitszeit aus reiner Kommunikation. Mitarbeiter, Leitungsebene, Stakeholder: Sie alle wollen gehört und beraten werden.
  • Analytische Stärke. Prozesse zu verstehen und auch feine Veränderungen zu erkennen, ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Change Managers.
  • Belastbarkeit. Lange Arbeitszeiten, stressige Phasen, schwierige Konferenzen: Als Nervenbündel ist ein Change Manager nicht zu gebrauchen.
  • Resilienz bzw. das „dicke Fell“. Veränderungen sind nicht immer einfach. Gerade langjährige Mitarbeiter tun sich damit oft schwer, was der Change Manager ausbalancieren muss.
  • Feingefühl. Neben dem dicken Fell müssen auch sensible Antennen her, damit Schwierigkeiten im Change Request Management direkt erkannt und gesteuert werden können.

Zahlen und Fakten zum Transformation Management

Bis zum Change Manager musst du also neben einem mindestens fünfjährigen Studium noch einen ganzen Rucksack voll von menschlichen Kompetenzen mitbringen, die oftmals viel Berufserfahrung erfordern. Da stellt sich schnell die Frage: Lohnt sich das?

Auch wenn sich die Antwort auf diese Frage nicht nur auf das Gehalt beziehen sollte, ist es trotzdem ein wichtiger Anhaltspunkt. Ein Einstiegsgehalt liegt in der Regel bei 50.000 Euro, durchschnittlich verdienen Change Manager allerdings etwa 85.000 Euro pro Jahr. Nach erfolgreichen Projekten und in großen Konzernen ist aber auch ein Spitzengehalt von 110.000 Euro keine Seltenheit. Auf finanzieller Ebene ist eine Tätigkeit im Change Request Management also durchaus lukrativ.

Aber auch auf der bedürfnisorientierten Ebene punkten der Job als Change Manager durch die Nähe zum Mitarbeiter, was auf Leitungsebene nicht unbedingt immer der Fall ist. Falls du also auf der Suche nach einem Job im Management bist, bei dem du dich aktiv für das Wohl der Mitarbeiter einsetzen kannst, ist eine Recherche zum Thema Change-Management die Mühe wert. Viel Erfolg!

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