Jobsuche
29.03.2021
Kennst du jemanden, der freiwillig ein Vorstellungsgespräch nach dem anderen führen würde? Was jedem anderen schlaflose Nächte beschert, ist der Alltag eines Recruiters. Bewerbungsunterlagen durchsehen, Karriereportale durchforsten, Networken und schließlich den persönlichen Kontakt herstellen: All das gehört zum Berufsbild im Recruiting. Aber nicht nur diese Seite bestimmt den Arbeitsalltag. Auch die enge Abstimmung mit Leitungsebenen einzelner Bereiche eines Unternehmens und die Zusammenarbeit mit der Führungsetage steht als Recruiter auf deiner To Do Liste. Schließlich musst du genau den Fang landen, der sich danach im Unternehmen fühlt, wie der berühmte Fisch im Wasser.
Ähnlich wie Angeln, klingt das ziemlich einfach. Köder an den Haken, ab an den Teich und gemütlich im Liegestuhl ein Pläuschen halten. Denkst du. Jeder Angler würde dir da ganz was anderes erzählen. Und jeder Personaler auch. Den Haken aka die Benefits an den Haken zu kriegen, ist bei all der Firmenpolitik schon ein Kunststück an sich. Dann musst du die Hinweisschilder zum richtigen Teich, bzw. zum Bewerberpool ausfindig machen und von ganz alleine beißt da schon mal niemand an. Grund genug, sich einmal damit auseinander zu setzen, wie man zum Profi-Personal-Angler wird. Oder eben zum Recruiter.
Falls du dich schon einmal auf die Suche nach einem Studiengang mit Namen Recruiting gemacht hast, musstest du wahrscheinlich feststellen, dass hier zwar zahlreiche Weiterbildungen existieren, aber keine explizite Ausbildung. Noch nicht.
Trotzdem gibt es Studiengänge, die dir den Weg für diesen Job öffnen. Ob Betriebswirtschaftslehre, Human Resources oder Personal Management: Es gibt inzwischen auch viele interdisziplinäre Angebote, unter denen du dir etwas Passendes aussuchen kannst. Obwohl du so deine Ausbildung als Generalist, anstatt als Spezialist abschließt, hältst du dir viele Türen offen. Der klassische Weg ins Personalmanagement führt deswegen nach einem Studienabschluss auch über entsprechende Fortbildungen zum Traumberuf Recruiter. Manchmal hast du sogar als Quereinsteiger Chancen: Absolventen der Psychologie oder sozialwissenschaftlichen Studiengängen haben mit ein paar Fortbildungen ebenfalls gute Aussichten.
Wichtig für den Einstieg als Personaler ist aber trotz aller Weiterbildungen und Qualifikationen vor allem eins: Durchhaltevermögen. Gerade Studiengänge wie BWL haben pro Jahre mit eine der höchsten Absolventenquoten, was Angebot und Nachfrage zu deinem Nachteil verändern kann. Hier trotzdem Fuß zu fassen, führt manchmal auch über Umwege wie ein Praktikum oder ein Volontariat erst zum Ziel.
Den Weg hin zu einem Berufsbild zu kennen, ist nur eine Seite der Medaille. Vor allem das Berufsbild selbst zu kennen, ist eine Grundvoraussetzung für die Wahl des richtigen Jobs. Deswegen findest du hier eine Reihe von Fragen und Antworten, die sich die meisten Kandidaten auf dem Weg zum Recruiting immer wieder stellen.
Diese Frage könnte mit der Überschrift dieses Artikels verwechselt werden, wenn da nicht das kleine Wörtchen „gut“ wäre. Recruiter werden kann (fast) jeder. Aber was brauchst, du wenn du mit dem Job nicht nur deine Brötchen verdienen, sondern auch gute Arbeit leisten möchtest? Als Recruiter sind Menschen dein Job. Du musst wildfremde Persönlichkeiten einschätzen und dich nicht von perfekten Lebensläufen blenden lassen. Das erfordert Kommunikationsstärke, Ausdauer und mentales Feingefühl. Vieles davon lässt sich im Laufe deiner Karriere erlernen, aber die Freude am Umgang mit Menschen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung.
Als Recruiter steigst zu direkt nach deinem Abschluss meistens in einer vergleichsweise schlecht bezahlten Position ein. Mit 35 000 Euro Jahresgehalt lässt es sich zwar leben, mehr ist allerdings erst nach ein paar Jahren Berufserfahrung drin. Mit bis zu 80 000 Euro Jahresgehalt kannst du rechnen, wenn du dich kontinuierlich verbesserst und Erfolge verzeichnest.
Der Recruiter wird in der Regel immer vom Auftraggeber, also vom Unternehmen, dass durch einen Mitarbeiterzuwachs profitiert, bezahlt. Entweder geschieht das direkt im Rahmen eines Anstellungsverhältnisses, über Dritte bei einer externen Agentur oder auf freiberuflicher Basis. Diese dritte Option kommt für dich in Frage, wenn du dich als Headhunter selbstständig machst.
Recruiter sind das Bindeglied des Unternehmens zu potentiellen Mitarbeitern. Das verspricht einen abwechslungsreichen Tagesablauf, der durch den Faktor Mensch auch immer wieder mal neu erfunden werden darf. Statt dich in routinemäßigen Tagesabläufen zu verlieren und in Projekten den Bezug zur realen Außenwelt zu verlieren, lernst du fast jeden Tag neue Gesichter kennen, verbesserst deine Kommunikationsskills und sorgst im besten Fall für eine Win-Win-Situation.
Gerade kleinere Unternehmen verlagern ihre Personalsuche auch gerne an externe Dienstleister. Das kann einerseits über Zeitarbeit geschehen, wobei die vermittelten Mitarbeiter nicht selten auch übernommen werden, andererseits gibt es auch sogenannte Recruiting Center. Hier arbeiten viele Personaler zusammen, um ausschließlich nach Mitarbeitern für Unternehmen zu suchen. Gerade beim Einstieg kann eine solche Stelle interessant sein, um so viel wie möglich zu lernen, bevor du dich in einem Unternehmen niederlässt.
Als Recruiter bist du der Profi in Sachen Bewerbung und Einstellung. Aber auch, wenn es um deinen eigenen Berufseinstieg geht? Schließlich strebst du eine Tätigkeit an, die sehr gefragt ist. Hier gilt es, von Anfang an strategisch zu planen, um deine erste Arbeitserfahrung so positiv wie möglich zu gestalten. Dabei können dir die folgenden Tipps helfen:
Letztlich ist dein Bewerbungsprozess selber die beste Grundlage für deinen Start als Recruiter. Die Erfahrungen, die du hier sammelst, helfen dir dabei, in Zukunft deinen Bewerbern auf Augenhöhe zu begegnen. Viel Erfolg!
Auf der Suche nach einem neuen Job?
Starte deine Jobsuche hier