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15.02.2024
Wir lieben und hassen sie zugleich, die Ablenkung. Lieben tun wir sie, weil sie es immer wieder schafft unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, hassen tun wir sie, weil sie nun mal eine Ablenkung im wahrsten Sinne des Wortes ist. Ja, mit der Ablenkung ist es schwer, wir können nicht mit ihr aber auch nicht ohne sie. Wie schaffen wir es diese problematische Beziehung zu ihr in eine Art Gleichgewicht zu bekommen, oder ist dies überhaupt gut? Oder sollten wir lieber ohne sie leben?
Genau, die meisten verknüpfen mit Ablenkung zunächst etwas Negatives, sofern man nicht aus der Physik kommt und von der Ablenkung eines Magneten spricht, was nicht zwingend etwas Schlimmes sein muss 😉Dennoch, Ablenkungen versuchen wir stets zu vermeiden, jedoch ist dies nicht ganzheitlich möglich. Deshalb macht es doch mehr Sinn Ablenkungen zu „planen“ zum Beispiel durch Pausen, welche wiederum, wir wissen es alle, hilfreich sind, um sich nach diesen wieder fokussieren zu können.
Manche Ablenkungen können wir vermeiden, andere nicht. Was genau bei uns für Ablenkung sorgt ist recht unterschiedlich. Im Allgemeinen handelt es sich um Reize welche sowohl positiv als auch negativ sein können. Baustellenlärm bei einer geistig anstrengenden Arbeit wäre eine negative Ablenkung, welche wir höchstens durch das Schließen der Fenster „minimieren“ können (wenn überhaupt). Positive Ablenkungen sind wie bereits angedeutet beispielsweise unsere Pausen, welche wir aktiv positiv gestalten können.
Nicht nur die Produktivität, sondern auch das Wohlbefinden können auf Dauer durch zu viel Ablenkung leiden. Die Aufmerksamkeit sinkt, von Fokussierung ist nicht mal ansatzweise die Rede und man merkt, dass man die Tagesziele im besten Fall gerade noch so erreicht hat.
Dass Ablenkung im schlimmsten Fall sogar gravierende Folgen haben kann, zeigt uns Ablenkung im Straßenverkehr. Wenn nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die anderer in Gefahr ist, sollte man spätestens aktiv werden. Natürlich sind die Gefahren Abseits des Steuers wesentlich geringer, dennoch zeigt dieses Beispiel, dass man mit Ablenkungen nicht leichtfertig umgehen sollte, weshalb es umso wichtiger ist, sich der Ablenkung nicht zu oft hinzugeben und diese lieber bewusst einplant.
Leider müssen wir uns diesen Zahn ziehen, aber der Wirt der Ablenkung sind zunächst einmal wir selbst. Dies gilt natürlich nicht für Straßenlärm oder andere Störfaktoren, jedoch sind wir es, die sich ablenken lassen. Daher ist es wichtig zu erkennen, wann wir uns wovon ablenken lassen.
Sind es Nachrichten unserer Liebsten, welche wir umgehend ansehen müssen (meistens aber eher „wollen“)? Ist es Klatsch und Tratsch der anderen bei der Arbeit? Haben wir im Hinterkopf noch das Sofa, welches wir demnächst kaufen wollen, sind uns aber bei der Farbe noch nicht sicher und suchen lieber nochmal „kurz“ nach Alternativen?
Ja, Ausreden haben wir genug. Und aus einem „Ich kucke nur mal eben…“ wird dann eine Ablenkung, die sich gewaschen hat. Im schlimmsten Fall kucken wir nach langer Zeit hoch und fragen uns, seit wann die neue Kollegin denn schon eingestellt ist, wie heißt sie noch gleich?
Wenn Du Dir eine Übersicht verschafft hast, was Dich wann ablenkt, dann geht es an die Umsetzung von Gegenmaßnahmen. Ist es das Smartphone, welches Dich in den Bann zieht, dann stelle es auf Lautlos, damit wirklich dringende Anrufe, beispielsweise der Kinder oder Eltern, im Notfall noch durchkommen (aber: Die Entdeckung eines neuen Tortenrezepts ist kein Notfall! 😉). Ist es das „kleine“ Schwätzchen im Flur, dann versuche es nicht „bewusst“ in die Länge zu ziehen, auch wenn Dir wahrscheinlich immer noch etwas dazu einfallen könnte.
Natürlich, bestimmt ist da auch etwas für Dich dabei:
Du kannst zum Beispiel versuchen mit Hilfe eines Bullet Journals eine bessere Übersicht von dem zu bekommen, was Du erreichen möchtest, und was Du erreicht hast. Dies hilft Dir dabei, einen Überblick zu bekommen und motiviert Dich auch am Ball zu bleiben.
Um Deine Zeit besser einzuteilen und fokussierter zu arbeiten, solltest Du Dir die Pomodoro Technik zu Herzen nehmen. Diese ist ein bewährtes Mittel, um Zeit wesentlich effizienter zu nutzen. Du stellst Deinen Wecker auf 25 Minuten und ackerst in der Zeit so viel ab wie nur möglich, wenn der Wecker klingelt, machst Du 5 Minuten Pause und legst danach wieder mit 25 Minuten los.
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Der Vorteil ist, dass Du nicht die Stunden Deines gesamten Arbeitstages im Kopf hast und schon deshalb demotiviert bist und eventuell allein deshalb nach Ablenkung suchst. Du weißt, dass die nächste Auszeit keine halbe Stunde später auf Dich wartet. In der Auszeit kannst Du dann bewusst für Ablenkung sorgen, durch ein kleines, aber wirklich „kleines“ Schwätzchen mit den anderen, durch einige Hampelmänner oder Du schaffst es Deine Büroklammerkette ein ordentliches Stück weiter zu basteln, ABER, wenn die 5 Minuten fertig sind, wird wieder fokussiert gearbeitet.
Das mag zunächst nach hartem Drill klingen, jedoch merkt man nach einiger Zeit, dass die 5 Minuten Auszeit wesentlich länger wirken, als zunächst vermutet und die 25 Minuten durchackern wirken auf Dauer auch wesentlich angenehmer, als den gesamten 8 Stunden Arbeitstag vor Augen zu haben.
Wir brauchen Ablenkung um lange glücklich und gesund zu bleiben, jedoch muss unsere Beziehung zu ihr gesund sein. Sie darf nicht die Überhand gewinnen. Wie in jeder guten Beziehung, brauchen wir ein Geben und Nehmen beiderseits, um glücklich gemeinsam zu leben. Und wenn man ihr ab und an die kalte Schulter zeigt, dann macht es umso mehr Freude, wenn wir ihr wieder nachgehen 😉
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