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12.08.2022
Klicken, swipen, surfen ‒ und das alles, um den ultimativen Kick an Endorphinen zu erhalten. Soziale Medien sind aus unserer Zeit beinahe so wenig zu verbannen wie Hüfthosen aus den 2000ern oder die Tamagotchis, Backstreet Boys und Nokia Handys der 90er. In jedem Jahr öffnen sich weitere Türen an Möglichkeiten und mit ihnen entstehen brandneue Trends, welche die Nutzer:innen erreichen. Umweltbewusst, durchgehend online, technikaffin: Fällt die Bezeichnung Generation Z, in der sich jene tummeln, die ab 1995 geboren sind, so wird vermutlich niemand ohne folgendes Schlagwort auskommen: Social Media.
Ganz gleich ob Fashionratgeber, Lifestyle-Tipps, Business-Blogs oder reines Entertainment: die quietschbunte Welt der Applikationen bietet für jedes Interesse und sämtliche Themengebiete nicht nur eine, sondern gleich zahlreiche Nischen, in denen sich jeder nach Herzenslust kreativ ausleben kann. Um Konsument:innen gezielt zu erreichen, ist es obligatorisch den Fokus dorthin zu verlagern, wo die meisten von ihnen anzutreffen sind. Gehen wir einmal ehrlich in uns, so wird vermutlich die Mehrheit Social Media als den virtuellen Ort nennen, an dem sie statistisch gesehen am meisten Zeit verbringt.
Besonders innerhalb der Marketing-Branche zeichnet sich stets der Wille ab, direkt am Zahn der Zeit zu agieren, um möglichst adressatenorientierten Content zu kreieren. Kurzum: Was bei der Zielgruppe angesagt ist und diese bewegt, wird bestmöglich umgesetzt. Gemäß einer Infografik des Rechercheinstituts Statista nutzten knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen bereits 2020 Social-Media-Marketing als wichtigstes Instrument. Erst nach größerem Abstand folgen andere Tools wie E-Mail-, Suchmaschinen- sowie Display- und Videoadvertising. Aus diesem Grund ist es elementar, sich über brandaktuelle Trends zu informieren und stets am Ball zu bleiben – schließlich möchte keiner im Strom an Advertisement untergehen, sondern lernen auf diesem zu surfen. Aus diesem Grund widmen wir diesen Artikel den 6 elementarsten Social-Media-Trends, welche dieses Jahre aktuell sind.
Jedem von uns sind sie vermutlich nur allzu bekannt: ästhetische Feeds, die durch Einheitlichkeit ein optisches Wunderwerk kreieren, professioneller Content sowie Übersichtlichkeit bei jedem Fingerscroll. Und dazu passend erscheinen täglich ein, zwei, sogar drei neue Beiträge über Inhalte, welche das eigene Unternehmen optimal präsentieren.
Social-Media-Marketing (kurz SMM) liegt das Ziel zugrunde, die eigene Brand der Zielgruppe näherzubringen, indem auf kreative Weise Content generiert wird. Generell wird unter diesem „die zielgerichtete und marktorientierte Nutzung sozialer Medien verstanden“, so die Definition der Universität Bamberg. „Dabei sollte zwischen aktivem und passivem Social Media Marketing differenziert werden“, wobei ersteres die Bereitstellung eigener Inhalte und Medien versteht, während reaktives SMM lediglich die Aktivität von Nutzer:innen und Wettbewerb analysiert. Gemäß Erhebungen durch Statista nutzen Unternehmen soziale Medien primär zur Erfüllung folgender Zwecke:
„Unternehmen sollten auf den Plattformen vertreten sein, wo sich ihre Zielgruppen bewegen und wo diese mit den Inhalten, Produkten oder Dienstleistungen des jeweiligen Unternehmens aktiviert werden können“, äußert Peter Erni, Experte für strategisches Content Marketing, Social Media und Neue-Medien-Kommunikation im Interview mit Brain & Heart Communication. Aus diesem Grund ist es elementar zunächst zu analysieren, welche Altersgruppe die eigene Zielgruppe umfasst, um im Anschluss die Frage danach zu beantworten, welche Kanäle lukrativ für die eigenen Marketing-Interessen sind. Kurzum: Wer nutzt eigentlich was?
Neben dem Wissen über die Zielgruppe ist selbstredend auch elementar sich vor Augen zu führen, welche Trends die Welt von heute regieren. Wer rastet, der rostet, heißt es so schön im Volksmunde, weshalb nun 6 aktuelle Tendenzen folgen, die in der Social-Media-Welt zu verzeichnen sind:
Mehr Fashion, mehr Musik und noch mehr Lifestyle – kaum eine Applikation expandiert aktuell in derartigen Ausmaßen wie der Social-Media-Gigant Nummer eins: TikTok. Mit 1 Mrd. begeisterten Nutzer:innen pro Monat bespielt die chinesische Applikation in Rekordumfang die mobile Endgeräte der Generation Z. Neben Entertainment, Inspiration oder Lifestyle bietet die Plattform für zahlreiche Creator und sogar Unternehmen zudem enormes Potenzial, um Reichweite zu generieren und primär die jüngere Generation zu erreichen. Das Erfolgsrezept dahinter? Die „For You“-Page.
Hier werden nicht nur Videos von Accounts angezeigt, denen wir folgen, sondern gleich eine bunte Tüte an verschiedensten Inhalten kreiert. Im Bann des Algorithmus wird Konsument:innen in ihrem Feed so eine unendliche Zahl Reels ausgespielt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit ihren individuellen Interessen übereinstimmt. Das Konzept, auf dem die Applikation fußt, ist intelligenter und psychologischer als man denken mag, denn: Ist man einmal im Vorgang des Scrollings gefangen, so wird einem mit der Zeit stetig präziserer Content angezeigt, der höchstwahrscheinlich den eigenen Vorlieben entspricht.
Hinzu kommt additiv, dass das Feed kein Ende besitzt und selbst dann, wenn die Finger glühen und Stunden verstrichen sind, nach wie vor neue Inhalte ausspuckt. Mit passend gewählten Hashtags, Sounds und ansprechendem Content ist nicht die Follower:innenzahl per se entscheidend über die eigene Reichweite, sodass auch kleinere Accounts viral gehen können. Mit dieser Eigenschaft stellt die Applikation genauso wie Instagram ein lukratives Marketing-Instrument dar, bei dem sich kreative Köpfe ordentlich ausleben können!
Die Erde dreht sich stetig weiter, bleibt niemals stehen und setzt ihren Weg um die eigene Achse bis ins Unendliche fort. Ähnlich verhält es sich auch mit der digitalen Welt: Wie eine russische Babuschka entstehen selbst innerhalb neuer Innovationen noch neuere Trends, sodass in der Marketingbranche ein ständiges Am-Ball-bleiben obligatorisch ist. Unser 2022 ist nicht nur das Jahr des Tigers laut chinesischem Horoskop, sondern auch das der mobilen Kurzvideos: den Shorts.
Ob auf Youtube, Instagram oder TikTok: Shorts scheinen aktuell in aller Munde zu sein. Und nein, damit sind nicht die beliebten kurzen Hosen im Sommer gemeint, sondern kurze Clips, die im medialen Raum verbreitet werden. Durch ihre Kompaktheit, hinterlegte Musik oder Sounds sowie kreativ zusammengeschnittene Inhalte befriedigen sie mit Note eins die Grundbedürfnisse der Generation durchgehend-online, welche mit immer kürzer werdender Aufmerksamkeitsspanne zu kämpfen haben.
Gemäß einer Studie von Microsoft Canada im Jahr 2015 liegt die durchschnittliche „attention span“ eines Menschen bei 12 Sekunden ‒ durch die konstante mediale Informationsflut ist unser Gehirn schlichtweg daran gewöhnt, schnell, einfach und komprimiert auf höchstem Niveau unterhalten zu werden. Aus diesem Grund bieten die Kurzvideos eine ideale Möglichkeit, schnell zahlreiche Personen zu erreichen und durch kreativen Content zu punkten.
Während wir mit Unternehmen meist beruflichen Kontext konnotieren, übernehmen Influencer:innen vielmehr die Funktion unserer Begleiter:innen im Alltag. Die Übersetzung des englischsprachigen Verb „to influence“ mit beeinflussen, einwirken oder prägen charakterisiert ihre gesellschaftliche Funktion treffend: sie produzieren regelmäßig öffentliche Inhalte, wodurch sie zu entscheidenden Meinungsmacher:innen und Akteur:innen im gesellschaftlichen Diskurs werden. Mit ihnen an unserer virtuellen Seite leben und kochen wir, treiben Sport oder lassen uns inspirieren von neuartigen Ideen.
Besonders während der anhaltenden Pandemie gaben Personen des öffentlichen Lebens vielen Konsument:innen Halt, waren beinahe wie Hauptcharaktere einer spannenden Serie, deren Alltag wir rund um die Uhr mitverfolgen können. Um auch im Business-Kontext erfolgreich auf sozialen Medien vertreten zu sein, setzen aus diesem Grund stetig mehr Anbieter:innen auf Influencer-Marketing. Dieses ist „die Planung, Steuerung und Kontrolle des gezielten Einsatzes von Social-Media-Meinungsführern und Multiplikatoren, um durch deren Empfehlungen die Wertigkeit von Markenbotschaften zu steigern und das Kaufverhalten der Zielgruppe positiv zu beeinflussen“, heißt es im Gabler Wirtschaftslexikon. Wenn Influencer:innen wie Blogger:innen, Journalist:innen oder Politiker:innen ein Produkt in ihrer Expertise bewerben, steigert dies die Glaubwürdigkeit und chancenhaft auch Beliebtheit, sodass die Vermarktung erleichtert wird.
„Schreib mir, wenn du heim bist“, „Schicken Sie mir gerne einfach einen Termin“, „Gerne beantworten wir Ihre Fragen per Mail“ ‒ wo früher telefoniert oder das persönliche Gespräch gesucht wurde, bewegen sich Trends stetig mehr in Richtung digitaler Kommunikation. Messenger und Kollaborationstools wie Microsoft Teams im unternehmerischen oder WhatsApp, Snapchat und Co. im privaten Raum ersetzen die mündliche Kommunikation stetig mehr, stattdessen wird miteinander gechattet, Mails werden versendet und Gruppen erstellt.
Gemäß Statista 2022 ist die E-Mail bei 71,6 % der Verbraucher:innen das bevorzugte Kommunikationsmittel, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten. Besonders das Smartphone erlebte innerhalb der letzten vier Jahre einen Rekordsprung: Während 2018 gemäß einer Erhebung von Bitcom Research 2021 lediglich 51% der Unternehmen via Handy kommunizierten, sind es 2021 ganze 89 Prozent, Tendenz steigend.
Als Bloggerin und Do-it-Yourself-Expertin ist Anna Neumann bereits viel in sozialen Medien unterwegs, sodass sie in den letzten Jahren ihre Passion noch weiter ausweiten konnte, denn: sie ist Social-Media-Managerin bei der Social Commerce-Plattform DaWanda. „Über soziale Netzwerke wird es einem unheimlich leicht gemacht, Kontakte zu knüpfen und interessante Leute zu treffen – davon bin ich immer wieder begeistert und liebe diesen Teil meiner Arbeit besonders“, berichtet sie im Interview mit PR-Journal.
Entgegengesetzt zu zahlreichen anderen Positionen befindet sich das Berufsfeld des Social Media Managements noch in Kinderschuhen – erst im Juli 2012 wurde das Kompetenzfeld vom Bundesverband Community Management als eigenes anerkannt und von dem des Community Managements abgegrenzt. Mit der ansteigenden Bedeutung sozialer Netzwerke ist die Etablierung neuer Berufsgruppen elementar, um innovative Marketingmaßnahmen zu entwickeln und dem Zahn der Zeit gerecht zu werden. Social Media ist in gewisser Form zum Aushängeschild für ein gelungenes Image geworden, somit ist es ratsam, eigene Positionen zu besetzen, die sich ausschließlich der Repräsentation des Unternehmens nach außen hin widmen.
Auf die Frage: „Was ist eine der ersten Aktivitäten, die du nach dem Aufstehen ausführst?“ werden sicherlich zahlreiche Personen neben dem alltäglichen Zähneputzen, Duschen oder Sportprogramm primär eins nennen: die eigene Musik oder einen Podcast aufdrehen. Besonders innerhalb der jüngeren Generation erlebt das Audioformat einen wahrhaftigen Boom, sodass es auf Spotify, Apple Music und Co. aktuell vor produzierten Podcasts nur so wimmelt.
„Kaum ein Format hat in der jüngsten Vergangenheit einen solchen Boom erlebt wie Podcasts – entsprechend attraktiv sind die Audio-Files mittlerweile für die Werbewirtschaft“ ‒ Daniel Daimler, Leiter Marktforschung bei pilot
Gemäß einer Studie von Pilot/Julep zählt rund die Hälfte aller Deutschen zu den regelmäßigen Konsument:innen, wobei die Heavy User:innen zwischen 14 und 29 Jahre alt sind. Die Akzeptanz von Ads innerhalb der User:innengemeinschaft befindet sich aktuell auf einem recht hohem Level, sodass sich 54 Prozent der Befragten gar nicht oder selten von Audio-Spots bei ihrem Hörerlebnis gestört fühlen. Werbung lebt dort, wo sich die Zielgruppe aufhält, dementsprechend existiert mit Podcasts eine neuartige Rubrik an Möglichkeiten, um die Marketing-Aktivitäten eines Unternehmens auszuweiten.
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