Mitarbeiterzufriedenheit: so wichtig und so viel mehr als gutes Geld!

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22.02.2023

Mitarbeiterzufriedenheit: so wichtig und so viel mehr als gutes Geld!

Warum ist es so wichtig, dass die Mitarbeiter:innen zufrieden sind? Und womit genau sollten sie zufrieden sein können? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Und welchen Beitrag kann und sollte das Unternehmen leisten? Eine faire Bezahlung des Personals ist nur ein Baustein, über alle weiteren informiert der folgende Beitrag.

Was ist Mitarbeiterzufriedenheit?

Die Mitarbeiterzufriedenheit ergibt sich aus der Einstellung des/der Mitarbeiter:in zu dem gesamten Unternehmen und der Unternehmenskultur, den Vorgesetzten und Kolleg:innen sowie mit den eigenen Aufgaben. Entscheidend ist hierbei die Diskrepanz zwischen den positiven Erwartungen der Mitarbeiter:innen und den tatsächlichen Arbeitsbedingungen im jeweiligen Unternehmen. Je weniger diese auseinandergehen, umso größer ist die Mitarbeiterzufriedenheit oder auch Arbeitszufriedenheit ausgeprägt. Andersherum ist mit einer geringen Zufriedenheit zu rechnen, je weiter Wunsch und Wirklichkeit auseinanderdriften.

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Warum ist die Mitarbeiterzufriedenheit so wichtig für ein Unternehmen?

Zufriedenes Personal mit einer positiven Einstellung zum eigenen Arbeitsplatz und den Aufgaben wird sehr wahrscheinlich engagierter arbeiten, so dass eine höhere Produktivität und somit Umsatz zu erwarten ist. Wenn die Mitarbeiter:innen zufrieden sind, werden sie, ebenfalls sehr wahrscheinlich, deutlich länger im Unternehmen bleiben. Eine geringe Fluktuation spart Kosten ein, die durch das Anwerben und den Onboarding-Prozess entstehen würden. Dies ist ebenfalls ein deutlicher Vorteil für die Unternehmensbilanz.

Neben der gesteigerten Leistungsfähigkeit, dem erhöhten Engagement und den besseren Arbeitsergebnissen, wird eine zufriedene Belegschaft auch außerhalb der Arbeitsstelle ein positives Bild des Unternehmens und der vorherrschenden Unternehmenskultur verbreiten. Somit verbessert sich auch das Image des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin, wenn die Mitarbeiterzufriedenheit hoch ist. Gerade bei der Akquise neuen Personals kommt dieser Umstand zum Tragen. Schlechte Bewertungen können abschreckend auf potentielle Bewerber:innen wirken.

3 positive Effekte der Arbeitszufriedenheit:

  • Die Zufriedenheit führt zu einer effizienteren Arbeitsweise der Mitarbeiter:innen.
  • Die Effizienz führt zu höheren Gewinnen für das Unternehmen.
  • Lange Bindung von zufriedenem Personal an das Unternehmen führt zu weniger Kosten durch Fluktuation und einem positiven Image.

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Welche Faktoren beeinflussen die Mitarbeiterzufriedenheit?

Zwei der bekanntesten Theorien der Arbeitszufriedenheit wurden von Frederick Herzberg und Agnes Bruggemann entwickelt.

Die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg basiert auf der Annahme, dass zwei unabhängige Dimensionen der Arbeitszufriedenheit existieren: Zufriedenheit/Nicht-Zufriedenheit und Unzufriedenheit/Nicht-Unzufriedenheit. Beide Dimensionen werden von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Es gibt Motivations- und Hygienefaktoren.

Die Motivationsfaktoren beeinflussen die Einschätzung der Nicht-Zufriedenheit zur Zufriedenheit und beziehen sich auf den Arbeitsinhalt selbst.
Zu den Motivatoren (Inhalt der Tätigkeit) zählen vor allem:

  • Arbeitsleistung und Erfolg
  • Anerkennung
  • Arbeitsinhalte
  • Verantwortung
  • Aufstieg und Beförderung
  • Wachstum

Dagegen tragen Hygienefaktoren, die auf Arbeitsumgebung bezogen sind, lediglich zur Senkung von Unzufriedenheit, nicht aber zur direkten Steigerung der Zufriedenheit bei:

  • Entlohnung und Gehalt
  • Personalpolitik, Führungsstil
  • Arbeitsbedingungen einschließlich Autonomie und Unterstützung
  • zwischenmenschliche Beziehungen zu Mitarbeiter:innen und Vorgesetzten
  • Sicherheit der Arbeitsstelle
  • Einfluss auf das Privatleben

Die Existenz der aufgezählten Faktoren wird bis heute anerkannt, die strikte Trennung der beiden Gruppen gilt mittlerweile jedoch als überholt. Trotzdem ist die Arbeit von Herzberg aufschlussreich bei der Analyse der Mitarbeiterzufriedenheit.

Die Arbeitspsychologin Agnes Bruggemann interessierte sich dafür, wie Menschen mit ihren Erwartungen an die Arbeit umgehen. Häufig ergibt sich ein großer Unterschied zwischen der theoretischen Vorstellung, wie die Arbeitsstellte sein sollte und den tatsächlichen Konditionen.

Je nachdem, wie weit Erwartung und Realität auseinander gehen, sieht Bruggemann sechs Varianten der Arbeitszufriedenheit:

Progressive Arbeitszufriedenheit heißt, dass der Soll-Ist-Vergleich positiv ausfällt und in der Folge das Anspruchsniveau steigt.

Stabilisierte Arbeitszufriedenheit liegt vor, wenn der Soll-Ist-Vergleich ein positives Ergebnis liefert, das Anspruchsniveau aber unverändert bleibt.

Resignative Arbeitszufriedenheit bedeutet, dass der Soll-Ist-Vergleich ein negatives Ergebnis liefert. Als Ausgleich wird auch das Anspruchsniveau gesenkt.

Pseudo-Arbeitszufriedenheit ist gegeben, wenn der Soll-Ist-Vergleich negativ ausfällt, das Anspruchsniveau aber gleich bleibt. Die Arbeitssituation wird in diesem Fall geschönt wahrgenommen.

Fixierte Arbeitsunzufriedenheit besteht, wenn der Soll-Ist-Vergleich negativ ist und das Anspruchsniveau gleich bleibt. An einer Verbesserung der Situation wird aber nicht gearbeitet.

Konstruktive Arbeitsunzufriedenheit zeigt sich, wenn der Soll-Ist-Vergleich negativ ausfällt und das Anspruchsniveau unverändert bleibt. In diesem Fall ist der Mitarbeiter bestrebt, durch Lösungsversuche eine Veränderung herbeizuführen und so die Diskrepanz zu reduzieren.

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10 Einflussfaktoren auf die Mitarbeiterzufriedenheit

  • Art der Tätigkeit
  • Arbeitsbedingungen
  • Vergütung
  • Sicherheit des Jobs
  • Betriebsklima
  • Art der Mitarbeiterführung
  • Erwartungen an die Mitarbeiter
  • Erwartungen an die Führungsebene
  • Gestaltungsspielraum der Mitarbeiter
  • Entwicklungsmöglichkeiten der Angestellten

Wie lässt sich Mitarbeiterzufriedenheit messen?

Die Mitarbeiterzufriedenheit lässt sich direkt oder indirekt messen. Die Messung erfolgt über einen Fragebogen.

Die direkte Messung

Die direkte Messung untersucht innerhalb einer anonymen Mitarbeiterbefragung drei Hauptkriterien: Bedürfnisse, Erwartungen und Erfahrungen.

Für einen Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit geben Arbeitnehmer beispielsweise an, wie sie bestimmte Teilbereiche wahrnehmen, darunter die eigenen Aufgaben sowie den Arbeitsplatz.

Die folgenden Aussagen können in einer Mitarbeiterbefragung getätigt werden, die dann von „Trifft zu“ bis „Trifft gar nicht zu“ eingeschätzt werden können. Zudem haben Teilnehmende in vielen Fragebögen die Möglichkeit, Wünsche und Bedenken in einem Freitextfeld zu äußern.

Hier sind ein paar Beispiel-Aussagen zum Arbeitsplatz und der Arbeitssituation:

Ich bin zufrieden mit meinen Karriere- und Aufstiegschancen.

Ich habe die Handlungsspielräume, die ich für meine tägliche Arbeit brauche.

Unsere Arbeitsumgebung trägt zum Wohlbefinden bei.

Ich kann Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren.

Unsere Arbeitszeiten sind flexibel (genug).

Ich werde angemessen bezahlt.

Leistung lohnt sich generell in unserem Unternehmen.

Ich fühle mich grundsätzlich weder über- noch unterfordert.

Die indirekte Messung

Um die Mitarbeiterzufriedenheit indirekt messen zu können, müssen der Krankenstand, die Mitarbeiterfluktuation und die Kündigungsraten kontinuierlich erhoben werden. Sie geben wichtige Hinweise auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Im Vergleich zur direkten Messung bleibt hierbei offen, warum und womit Mitarbeiter zufrieden und unzufrieden sind.

Die wichtigsten Kennzahlen, die auf die Stimmung der Arbeitnehmer:innen hinweisen können:

  • Krankheitstage
  • Performance
  • Fehlzeiten
  • Fluktuationsrate
  • Kündigungsrate
  • Beschwerden

Ein hoher Krankenstand und eine hohe Fluktuationsrate könnten Hinweise auf eine wenig bis gar nicht ausgeprägte Mitarbeiterzufriedenheit sein. Dies wäre eine Lesart der ermittelten Zahlen. Um das Risiko aber für falsche Interpretationen zu minimieren, sollten indirekte Messungen immer mit direkten Messungen kombiniert werden.

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Wie lässt sich die Mitarbeiterzufriedenheit positiv beeinflussen?

Auch wenn eine faire Bezahlung wahrscheinlich die Basis für die Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle ist, sollte das nicht überwertet werden. Viel mehr geht es um das Zusammenspiel vieler Faktoren, die je nach Alter, Geschlecht und Persönlichkeit von jeder Person individuell wahrgenommen und gewichtet werden. Vielleicht legt ein:e junge:r Mitarbeiter:in (noch) nicht so viel Wert auf die Jobsicherheit, dafür aber um so mehr auf Entwicklungsmöglichkeiten.

Die folgenden Faktoren können also wichtig für die Zufriedenheit im Job sein, müssen aber je nach Unternehmen und dem jeweiligen Personal gewichtet werden:

Flexibilität

Arbeitsmodelle wie Teilzeit, Gleitzeit oder das Homeoffice ermöglichen den Angestellten mehr Flexibilität und erleichtert es ihnen, beispielsweise Job, Haushalt und Familie zu organisieren. Wenn der/die Mitarbeiter:in weiß, dass er sein Privatleben optimal mit dem Arbeitsleben vereinen kann, fühlt er/sie sich wohler und kann seinen/ihren Aufgaben entspannter nachgehen.

Kommunikation

Die Bedeutung der Kommunikation wird oft unterschätzt. Mitarbeiter:innen wollen rechtzeitig über Veränderungen oder Neuerungen informiert werden, Transparenz schafft Vertrauen und Sicherheit. Eine regelmäßige Kommunikation sorgt allgemein für ein besseres Betriebsklima.
Gleichzeitig sollte den Angestellten ein Ansprechpartner für Probleme zur Verfügung stehen.

Aus- und Weiterbildung

Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung ist Angestellten heute wichtiger denn je. Eine sinnvolle Tätigkeit, in der ich mich persönlich und inhaltlich weiterentwickeln kann, ist aktuell eine der wichtigsten Faktoren für die Mitarbeiterzufriedenheit. Somit sollten hier individuelle Angebote gemacht werden. Allein die kommunizierte Aussicht auf eine berufliche Weiterentwicklung vermittelt eine Zukunftsperspektive mit Wachstumschancen. So wird bei den Mitarbeiter:innen einerseits Motivation und Engagement erzeugt, andererseits Vertrauen und ein Sicherheitsgefühl.

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Anerkennung und Verantwortung

Regelmäßige Anerkennung und Lob für die geleistete Arbeit sind wichtig für die Arbeitszufriedenheit. Auch das Übertragen von neuen, abwechslungsreichen und anspruchsvollen Aufgaben kann die Motivation neu befeuern und so die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.

Kleine Extras

Auch kleine Aufmerksamkeiten, die den Arbeitsalltag angenehmer machen, können sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. Dazu können kostenfreie Erfrischungsgetränke, eine neue Kaffeemaschine oder ein frischer Obstkorb gehören.

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