Auslandssemester: 8 Tipps für die Reise deines Lebens

Studierendenleben

14.07.2022

Auslandssemester: 8 Tipps für die Reise deines Lebens

Donnerstag, der 14.07.2022.

Es ist Mitte Juli, mit ihm ein wunderschöner Sommertag, der die Sonne erneut gnadenlos vom Himmel auf die Köpfe zahlloser Studierender brennen lässt. Zu Fuß, auf dem Drahtesel oder schwitzend in der überfüllten Bahn strömen sie wie Bienenschwärme in Richtung ihres Stocks: der Universität. Noch einmal durchbeißen, ein letztes Mal in den Vorlesungssaal, dann ist es geschafft! Das Ende naht, auch du bist unter ihnen und kannst die Pause bereits an deinen Fingerspitzen fühlen: die Semesterferien sind zum Greifen nahe.

Der Abschluss eines weiteren Studienabschnitts ist für uns alle stets sowohl mit lachendem als auch weinendem Auge konnotiert. Hinzu kommt, dass heute für dich persönlich ein besonderer Tag bevorsteht, schließlich wirst du deine Lieblingskommilitonin und den besten Freund in dieser Woche zum letzten Mal im akademischen Umfeld sehen können. Der Grund: diese eine Mail, welche bereits vor einem Monat in dein Postfach geflattert ist: Deine Bewerbung für einen Platz an deiner Traumuniversität im Ausland wurde angenommen!

Dein Weg zum Traumjob!

Geschrieben, eingereicht. Gewartet, gehofft… und schließlich final akzeptiert! Jeder Studi, der bereits den Bewerbungsprozess für ein Auslandssemester durchlaufen hat, weiß, mit wieviel zeitlichem sowie nervlichem Aufwand dieser verbunden ist. Wenn dann die ersehnte Zusage ins Haus fliegt, ist die Freude natürlich umso größer: Bye bye, Heimat und hallo, neue Welt!

Dass mit dem bevorstehenden Aufenthalt natürlich nun auch zahlreiche organisatorische Aspekte auf dich zukommen, ist logisch, zudem rücken vermutlich Gedanken näher wie: Was ist, wenn ich keinen Anschluss finde? Wie finanziere ich mein Leben vor Ort? Was ist, wenn die Pandemie mir einen Strich durch die Rechnung zieht?
In diesem Artikel möchten wir dich ermutigen, trotz deiner Ängste den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, damit auch dein Auslandssemester zum vollen Erfolg wird!

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1. Erfahrungswerte nutzen

Unsere Gesellschaft wird stetig bunter, vielfältiger. Täglich erfährt sie Prägung durch zahllose Werte, Sprachen, Kulturen sowie Persönlichkeiten und bietet den idealen Raum für gemeinsamen Austausch. Wusstest du bereits, dass Deutschland global als einer der attraktivsten Studienstandorte für internationale Studierende gilt? Im Rahmen einer Infografik des Rechercheinstituts Statista standen wir 2016 mit 251.542 Studis direkt hinter den USA, Großbritannien sowie Australien und konnten sogar Frankreich, Russland oder auch Kanada auf der Zielgeraden hinter uns lassen.

Steht erst die eigene Reise bevor, so fühlt man sich schnell überwältigt von dem Gedanken, nun auch ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Aus diesem Grund lautet unser erster Tipp, dich nach Gleichgesinnten umzusehen, denn: Wer nicht fragt, der nicht gewinnt. Vielleicht kennst du sogar selbst Austauschstudierende innerhalb deiner Fakultät, die du um ihren Erfahrungsbericht bitten kannst. So erfährst du aus erster Hand wertvolle Informationen und kannst vielleicht den einen oder anderen Insidertipp abstauben.

2. Sprachkenntnisse auffrischen

„Excuse moi, je ne sais pas“ – die Reise in ein anderes Land ist wirklich etwas wunderschönes! Andere Kulturen, spannende Erlebnisse, zahlreiche neue Personen… Aber was ist das? Die Menschen sprechen ja gar kein Deutsch! Du bist entsetzt.

Na gut, lassen wir den Spaß beiseite, ist uns allen vermutlich bewusst, dass mit dem längerfristigen Aufenthalt im Ausland Sprachkontakt obligatorisch ist. Meist werden ausreichende Fremdsprachkenntnisse bereits im Rahmen des Bewerbungsprozesses vorausgesetzt, sodass du diese während des Aufenthalts bestmöglich nutzen kannst. Um top vorbereitet zu sein, bietet es sich an, diese vor Antritt erneut aufzufrischen.

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3. It´s all about the money: die Finanzierung

Ja, das gute Geld. Vermutlich existiert für dich bei akzeptierter Bewerbung im gleichen Zug bereits eine finanzielle Absicherung, allerdings möchten wir trotzdem denjenigen einen kurzen Überblick bieten, welche noch mitten in den Planungen stecken. Im Folgenden findest du eine Auflistung mit Möglichkeiten:

  • Erasmus +. Im Jahr 2014 von der EU initiiert unterstützt das Programm allgemeine sowie berufliche Bildung, Jugend und Sport. Vorteilhaft ist, dass du als Stipendiat im Ausland keine Studiengebühren zahlen musst, deine erbrachten Leistungen anerkennen kannst und monatlich bis zu 450 Euro Förderung erhältst. Achtung, nun folgen kurz ein paar Zahlen: Gemäß einer Studie der Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit (NA DAAD), die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt wurde, gaben 63,2% der rund 3.300 Befragten an, sehr zufrieden, 28% zufrieden mit dem Auslandsaufenthalt durch das Programm zu sein.
  • Auslands-BAföG. Für eine Reise innerhalb der EU ist ERASMUS + eine profitable Wahl, soll es allerdings beispielsweise in die USA gehen, so muss eine Alternative her. Allgemein gilt: erhältst du inländisches BAföG, so wird dir dieses auch während deines Auslandssemesters weiterhin gezahlt. Allerdings ist dein Anspruch auf finanzielle Unterstützung auch hier bestimmte Kriterien gekoppelt, über die du dich vorab ausgiebig informieren solltest.
  • Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Auch hier werden verschiedene Fördermöglichkeiten angeboten, zu deren Beginn du meist mindestens zwei Semester vorab studiert haben solltest. Zudem ist es sinnvoll, sich bereits ein Jahr vor Reiseantritt diesbezüglich zu informieren, um mögliche Bewerbungsfristen einzuhalten. Mehr Informationen findest du auf der Website des DAAD!
  • Stiftungen. Neben obigen Möglichkeiten existieren auch zahlreiche Förderwerke, welche Vorhaben in Wissenschaft und Forschung unterstützen. Über die Website Stiftungssuche kannst du eine passende Stiftung finden, um dir deinen Auslandsaufenthalt zu sichern!

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4. Welcome to my house: Unterkunft

Auf los geht’s los! Du bist super gespannt und freust dich bereits auf deine große Reise: höchste Zeit, mit der nötigen Organisation zu beginnen. Bevor du in den nächsten Flieger oder die anrauschende Bahn springen kannst, sind nämlich leider einige Stunden Papierkram und Bürokratie von Nöten, um dir einen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen.

Studierendenwohnheim, WG oder doch die private Unterkunft: Ein wesentlicher Faktor, den du bereits vor deinem Reiseantritt sichern solltest, ist die Frage, wo du bleiben wirst. Primär in Großstädten ist Wohnraum kostenintensiv, somit rentiert es sich, rechtzeitig mit deiner Recherche zu beginnen.

5. Anschluss finden leicht gemacht

So, der größte Teil ist geschafft: du bist Mieter:in einer eigenen Unterkunft, hast deine Koffer gepackt, die Schuhe geschnürt und bist bereit für dein neues Abenteuer. Jetzt existiert lediglich eine Frage, welche die meisten Studis vor Antritt ihres Auslandsaufenthalts umtreibt: was ist, wenn ich keine Freund:innen kennenlerne?

Zuhause wartet das gewohnte Umfeld auf einen; jederzeit besteht die Möglichkeit, Freund:innen zu treffen. Sobald man jedoch allein in einer neuen Stadt ist, fehlt diese Konstante plötzlich: du bist auf dich allein gestellt.

Doch keine Sorge, das wenigste wird auch nur ansatzweise so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Eine neue Universität bietet zahlreiche Möglichkeiten, neue Bekanntschaften zu schließen, immerhin sind sämtliche deiner Kommiliton:innen daran interessiert, Menschen kennenzulernen. Plus: Deine Kontakte in deiner Heimat bleiben selbstredend auch bei deiner Abwesenheit bestehen. Probiere es doch am besten einmal so, um neue Personen zu treffen:

  • Höre dich bereits an deiner Heimatuniversität um, ob andere dein Reiseziel teilen
  • Springe über deinen Schatten und quatsche andere einfach mal an
  • Sowohl von Uni als auch Reiseorganisation warten meist spannenden Kennenlernveranstaltungen organisiert
  • Gruppenarbeiten an der Uni
  • Sprachtandems
  • Nutze vor Ort Apps
  • Tritt einem Verein bei und verfolge deine Interessen
  • Stelle dich deinen Nachbar:innen vor
  • Gruppen via Facebook, WhatsApp und Co.

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6. Keine Chance für Heimweh!

Für viele ist der Aufenthalt allein in einem anderen Land das erste Mal, wobei der lange Zeitraum die Situation zusätzlich erschweren kann. Dass hier neben Kuschelsocken, dem Lieblingspulli oder Laptop auch Heimweh und Ängste stetige Reisebegleitung darstellen, ist leider häufig der Fall. Und ist es dann einmal so weit, erscheint es zunächst schwer, wieder aus der eigenen Bubble herauszukommen. Ein paar 1.Hilfe-Tipps folgen hier:

  • Rufe deine Familie an und spreche über dein Heimweh
  • Sieh dir deine Comfort-Serie an
  • Kreiere im Laufe der Zeit eine Routine
  • Facetime deine besten Freund:innen
  • Knüpfe mit der Zeit neue Kontakte
  • Lasse die Gefühle zu und schäme dich nicht dafür
  • Ergreife die Initiative und begib dich auf Erkundungstour
  • Und das Wichtigste: Sei nachsichtig mit dir und gib dir selbst Zeit!

Dein Weg zum Traumjob!

Ergänzend zu deinem Notfallplan folgen nun ein paar Anti-Tipps, die du bestmöglich vermeiden solltest, wenn dich das Heimweh überkommt:

  • übermäßigen Social-Media-Konsum
  • In alten Fotos versinken
  • Sofort alle Segel zurück in die Heimat setzen
  • Dich von deinem Kummer einnehmen lassen
  • Neue Menschen abblocken aus Trauer um die alten

7. Studieren? Da war ja was

Neben all den neuen Eindrücken kann es flugs passieren, dass du vergisst, weshalb du eigentlich hier bist: dein Studium. Balance lautet hier das goldene Stichwort, um dir genügend Freizeit für die Erkundung zu gönnen und zugleich deine akademische Bildung nicht zu vernachlässigen. Oftmals lässt sich sogar beides miteinander verbinden: ob Lerngruppen oder Gruppenarbeiten, neue Personen lassen sich auch hervorragend beim Arbeiten kennenlernen. Somit sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!

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8. Corona – und jetzt?

Den Koffer in der Hand stehst du am Gleis, während dein Zug in die Ferne zurück Richtung Heimat rauscht. Menschenmassen strömen an dir vorbei, frische Luft weh dir durchs Haar und du weißt: Du bist endlich angekommen! Jetzt kann dem Abenteuer nichts mehr im Wege stehen, wäre da nur nicht… Explodierende Inzidenzen, ein drohender Lockdown und jetzt auch noch das: es heißt Homeoffice. Leider ist dies eine Erfahrung, die zahlreiche Studis in den vergangenen Semestern erleiden mussten. Sofern dein Trip stattfindet, du allerdings im digitalen Semester allein in einer fremden Stadt bist, heißt es nun: keine Panik.

Auch, wenn sich dies leichter sagen als umsetzen lässt, ist es an dir, trotzdem das Beste aus der Situation zu machen. Dass das Studienleben durch Umstellung in digitale Lehre erheblich eingeschränkt wird, ist leider logisch, allerdings bist du nach wie vor in einer neuen Umgebung. Erkunde diese doch am besten trotzdem und versuche so, neben dem eigentlichen Studium deinen Aufenthalt im Ausland dennoch als großartige neue Erfahrung zu gestalten!

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