Studierendenleben
25.02.2025
Es wirkt für viele wie selbstverständlich. Nachdem das Abi in der Tasche ist und die Bewerbung an die Uni raus ist, kommt „naturgemäß“ der Antrag auf BAföG. Ist das wirklich die beste Entscheidung? Welche, wohlmöglich „besseren“, Alternativen gibt es? Wir klären hier kurz und knackig auf.
Die Idee ist, jeder Person finanziell die Möglichkeit zu bieten, studieren zu können. Die Hälfte der Summe muss spätestens 5 Jahre nach Abschluss, oder Abbruch, des Studiums zurückgezahlt werden. Solltest Du mehr Zeit zum Studieren benötigen, um besser für Klausuren lernen zu können, oder um zusätzliche Veranstaltungen zu besuchen, kommst Du mit den Regelungen zum BAföG schnell an Grenzen.
Nur Personen, die Ihr Studium komplett selbstständig finanzieren, können dieses auch wahrlich flexibler gestalten, ohne Regelungen zur Studiendauer oder zusätzlichen finanziellen Einkünften!
Daher stimmt es zwar, dass BAföG in der Theorie allen die Möglichkeit bietet, zu studieren, jedoch handelt es sich nicht immer um ein gleichwertiges Studium. Es ist daher wichtig, alle Aspekte zu kennen und dann zu entscheiden.
Kontinuierlich ein festes Einkommen: Je nachdem, wie viel BAföG Du erhältst, und wie Deine Wohnverhältnisse sind, kann Dein BAföG vielleicht komplett ausreichen, um Dein Studium zu finanzieren (wobei jedoch sehr gut gewirtschaftet werden muss).
Möglichkeit, zusätzlich zu arbeiten: Bis zur Höhe der aktuellen Minijob Grenze kannst Du zusätzlich zum BAföG arbeiten, ohne Abzüge zu erwarten. Egal ob Minijob oder als Werkstudent. So kannst Du Dein BAföG aufbessern.
Maximale Verschuldung bei etwa 10.000€ Wenn Du ein langes Studium absolvieren möchtest, können manche Kredite sehr teuer werden. Beim BAföG ist das nicht der Fall. Auch wenn Du Summen im hohen 5-stelligen Bereich vom BAföG Amt beziehen solltest, ist nur ein Höchstbetrag von etwa 10.000€ zurück zuzahlen.
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Weniger Flexibilität bezüglich der Studiendauer: Hast Du viele Verpflichtungen? Musst Du Dich neben der Uni um zu pflegende Verwandte kümmern? Hast Du Kinder? Alles, was dafür sorgen könnte, Dein Studium verlängern zu müssen, oder zu wollen, kann für Probleme bezüglich Deines BAföG sorgen. Das Studium um 2 Semester verlängern? Mit BAföG ist es zwar nicht unmöglich, könnte jedoch schwierig werden!
Mit hohen Schulden in die Arbeitswelt: Auch wenn die Schulden erst 5 Jahre nach dem Studium gezahlt werden müssen, hast Du bereits mehrere Tausend Euro Schulden. Jede Form von Schulden, die Du vermeiden oder minimieren kannst, sind wertvoll für Deine Zukunft.
Weniger Arbeitserfahrung: Zwar hast Du die Möglichkeit auch mit BAföG nebenbei noch Geld zu verdienen, jedoch gibt es hier Begrenzungen. Als Werkstudent ohne BAföG kannst Du bis zu 20 Stunden in der Vorlesungszeit und bis zu 40 Stunden in der Vorlesungsfreien Zeit arbeiten und wertvolles Wissen erwerben, welches man im Studium nicht erlernt.
Wer weniger BAföG bezieht, könnte am Ende genau so viel zahlen, wie Langzeitstudis! Wenn jemand 6 Semester studiert und knapp unter 10.000€ Schulden sammelt, kann unter Umständen am Ende fast so viel zahlen, wie jemand, der 10 Semester studiert hat. Das ist in der Hinsicht schon ungerecht.
Eine der besten Alternativen, neben reich geboren worden zu sein, ist Arbeit! Du hast gleich mehrere Vorteile, wenn Du neben Deinem Studium arbeitest:
Keine Schulden! Oder zumindest weniger Schulden, wenn Du BAföG und eigene Arbeit kombinierst.
Wertvolle Arbeitserfahrung: Viele Absolventen haben nach Ihrem Studium das Problem, das man ihnen vorwirft, zu wenig bis keine Arbeitserfahrung zu haben. Wenn Du neben dem Studium arbeitest, ist das nicht nur gut für Deinen Lebenslauf. Du bist auch besser auf die Arbeitswelt vorbereitet.
Flexibilität beim Studium: Möchtest Du 20 Stunden in der Vorlesungszeit und bis zu 40 Stunden in den Ferien arbeiten? Dann kannst Du Dein Studium problemlos um 1 oder 2 Semester verlängern, wodurch dieses nicht zu kurz kommt.
Das Studium voll auskosten! Gibt es optionale Veranstaltungen, welche Du gerne besuchen möchtest, jedoch zeitlich aufgrund der Regelstudienzeit eingeschränkt bist? Wenn Du Dein Studium selbst finanzierst, kannst Du das volle Angebot Deiner Uni erleben und bist niemandem was schuldig!
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Wenn es keine Möglichkeit für Dich gibt, neben dem Studium zu arbeiten, ist und bleibt BAföG eine gute Möglichkeit, um überhaupt studieren zu können. Auch wenn Du BAföG beziehst, ist es sehr ratsam nebenbei zu arbeiten, wobei beispielsweise ein Minijob nicht nur für zusätzliches Einkommen sorgt, sondern auch Deinen Lebenslauf bereichert.
Es ist nicht unmöglich nebenbei zu arbeiten. Immer mehr Unternehmen setzen auf Werkstudenten, da auch diese hierdurch Vorteile haben. Du kannst Arbeitserfahrung sammeln, selbstständig Dein Studium finanzieren und flexibler Deine Semester planen.
Du kannst auch, um sicher zu gehen, Dein Studium mit BAföG beginnen und, sofern Du eine gute Anstellung als Werkstudent erhältst, auf BAföG verzichten. So hast Du vergleichsweise wenig Schulden gemacht und dennoch die Vorteile von BAföG, insbesondere zu Beginn Deines Studiums, auskosten können.
Diese Frage solltest Du Dir für Dich individuell stellen, ohne auf allgemeine Meinungen zu setzen. Es gibt nicht „den“ Weg für Dich. Dein Weg ist individuell! Egal ob mit Bafög und/oder mit Arbeit, Dein Studium und die Organisation dahinter liegen in Deiner Hand.
Fakt ist jedoch: Je weniger Schulden Du machst, beziehungsweise, je mehr Schulden Du vermeidest, desto weniger Ballast nimmst Du mit in die Zukunft. Man kann nie wissen, ob man das Geld, welches man in Zukunft an den Staat zurückzahlen muss, nicht anderweitig benötigen wird!
Egal wofür Du Dich entscheidest, Du wirst es schaffen! Und wenn es mal stressig wird, einmal durchatmen und einen neuen Weg einschlagen!
In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.
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