Dauernd gestresst: zeigt Dein Körper bereits Warnsignale?

Studierendenleben

05.07.2023

Dauernd gestresst: zeigt Dein Körper bereits Warnsignale?

Was ist Stress und wodurch entsteht er?

Stress ist erstmal eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung oder eine Belastung. Es handelt sich um eine physiologische und psychologische Reaktion, die auftritt, wenn wir mit einer Situation konfrontiert werden, die wir als bedrohlich, herausfordernd oder überfordernd empfinden.

Stress entsteht, wenn das Gehirn eine potenzielle Gefahr wahrnimmt und den Körper in einen Zustand der Alarmbereitschaft versetzt. Diese Reaktion ist als "Kampf-oder-Flucht-Reaktion" bekannt und geht auf unsere evolutionäre Geschichte zurück. In Situationen, in denen wir mit einer unmittelbaren Bedrohung konfrontiert sind, bereitet der Körper sich also darauf vor zu kämpfen oder zu fliehen. Das waren vor 40.000 Jahren die viel zitierten Säbelzahntiger. Die sind heute ausgestorben, trotzdem gibt es auch aktuell ausreichend Reize, die die uralte „fight or flight-Reaktion“ in uns auslösen.

Du suchst einen passenden Nebenjob? Den findest Du hier!

Hier sind einige ganz allgemeine Auslöser von Stress (ausgenommen sind hier Kriege und Katastrophen) in unserer heutigen Welt, die über unsere gesamte Lebenszeit wirksam werden können:

  • Physischer Stress: Körperliche Belastungen wie Verletzungen, Krankheiten oder Müdigkeit können Stress verursachen.
  • Emotionale Belastungen: Schwierige Beziehungen, der Verlust eines geliebten Menschen, finanzielle Probleme oder andere emotionale Herausforderungen können zu Stress führen.
  • Arbeitsbezogener Stress: Hohe Arbeitsbelastung, Termindruck, Konflikte am Arbeitsplatz oder Unsicherheit bezüglich der beruflichen Zukunft können Stress verursachen.
  • Umweltfaktoren: Lärm, beengter Raum, Luftverschmutzung oder andere äußere Umstände können ebenfalls zu Stress beitragen.
  • Lebensveränderungen: Positive oder negative Lebensereignisse wie Heirat, Scheidung, Umzug oder Geburt eines Kindes können Stress verursachen, da sie eine Anpassung an ganz neue Lebensumstände erfordern.

Wenn wir stressenden Situationen ausgesetzt sind, setzt der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol frei. Diese Hormone erhöhen den Blutdruck, beschleunigen den Herzschlag, erhöhen die Atmung und versetzen den Körper in den erwähnten alarmbereiten Zustand, um die Reaktionen "Kampf" oder "Flucht" zu unterstützen.

Obwohl Stress eine normale Reaktion ist, kann anhaltender oder übermäßiger Stress negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben und die betreffende Person krank machen.

joice-kelly-rXrMy7mXUEs-unsplash.jpg

Was kann für ein erhöhtes Stresslevel während des Studiums sorgen?

Während des Studiums können verschiedene, spezifische Umstände zu einem erhöhten Stresslevel führen. Hier sind einige häufige Ursachen:

  • Leistungsdruck im Studium: Hohe Leistungsanforderungen, Prüfungen, Projekte und Fristen können zu starkem Stress führen. Der Wunsch, gute Noten zu erzielen oder den Erwartungen gerecht zu werden, kann den Druck zusätzlich erhöhen.
  • Zeitmanagement: Schwierigkeiten beim effektiven Zeitmanagement und der Organisation von Aufgaben können zu Stress führen. Das Jonglieren verschiedener Kurse, Projekte und eines notwendigen Nebenjobs kann zu einem Gefühl der Überlastung führen.
  • Finanzielle Belastung: Finanzielle Sorgen können zu erheblichem Stress führen, insbesondere wenn die finanziellen Ressourcen begrenzt sind.
  • Soziale Herausforderungen: Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen, Heimweh, Schwierigkeiten bei der Anpassung an neue soziale Umgebungen oder das Gefühl der Isolation können den Stresslevel während des Studiums erhöhen.
  • Unsicherheit über die Zukunft: Zukunftsängste, wie die Sorge um Karrieremöglichkeiten nach dem Studium oder die Unsicherheit über den gewählten Studiengang, können Stress erzeugen.
  • Schlafmangel: Unregelmäßiger Schlaf oder Schlafstörungen aufgrund von Lernstress oder anderen Faktoren können zu körperlicher und psychischer Erschöpfung führen.
  • Perfektionismus: Ein hoher Anspruch an sich selbst, der Streben nach Perfektion und die Angst vor Versagen können extremen Druck erzeugen und somit Stress bedeuten.
  • Mangelnde Unterstützung: Fehlende soziale oder emotionale Unterstützung durch Familie, Freund:innen oder Studienkolleg:innen kann den Stresslevel erhöhen.

Was sind die typischen Warnsignale von Stress?

Überforderung und Stress können verschiedene körperliche und psychische Warnsignale hervorrufen. Jeder Mensch reagiert natürlich unterschiedlich auf Stress. Was die eine Person stresst, kann für die andere förderlich sein. Es gibt aber klare Warnsignale, die darauf hinweisen, dass es sich um Stress handelt:

Körperliche Warnsignale

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Man fühlt sich ständig müde, selbst nach ausreichendem Schlaf, und hat Schwierigkeiten, Energie zu tanken.
  • Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges Aufwachen in der Nacht oder das Gefühl, nicht erholsam zu schlafen.
  • Muskelverspannungen: Verspannte Muskeln im Nacken, den Schultern, dem Rücken oder anderen Körperbereichen, begleitet von Schmerzen oder Unbehagen.
  • Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen oder Migräneanfälle können durch Stress ausgelöst oder verstärkt werden.
  • Magen-Darm-Probleme: Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung können auf stressbedingte Probleme hinweisen.
  • Herzklopfen: Ein schnellerer Herzschlag oder das Gefühl, dass das Herz "rasend" schlägt, kann auf Stress hindeuten.
  • Atembeschwerden: Kurzatmigkeit, flache Atmung oder Hyperventilation können als körperliche Reaktionen auf Stress auftreten.

Du suchst einen passenden Nebenjob? Den findest Du hier!

Psychische Warnsignale

  • Reizbarkeit: Man ist schnell gereizt, ungeduldig oder fühlt sich frustriert.
  • Angst und Sorgen: Ein anhaltendes Gefühl von Nervosität, Sorgen oder Ängsten, manchmal ohne einen erkennbaren Auslöser.
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern oder klare Gedanken zu fassen.
  • Gefühl der Überwältigung: Man hat das Gefühl, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein, und fühlt sich von den täglichen Aufgaben oder Entscheidungen überfordert.
  • Stimmungsschwankungen: Häufige Stimmungsschwankungen, wie zum Beispiel plötzliche Traurigkeit, Reizbarkeit oder Gefühle von Hoffnungslosigkeit.
  • Rückzug von sozialen Aktivitäten: Das Vermeiden von sozialen Interaktionen und der Rückzug von normalen Aktivitäten, die zuvor Freude bereitet haben.
  • Schlafstörungen: Schlaflosigkeit, Albträume oder das Erleben von wiederkehrenden Gedanken, die einen wachen halten.

emmeline-t-NKNoIvKxl5E-unsplash.jpg

Mit welchen Maßnahmen können Stresssymptome gelindert werden?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Stress zu lindern und besser mit ihm umzugehen. Hier sind einige effektive Strategien zur Stressbewältigung:

  • Entspannungstechniken

Regelmäßige Anwendung von Entspannungstechniken wie tiefes Atmen, progressive Muskelentspannung, Yoga, Meditation oder Achtsamkeitsübungen kann helfen, den Körper und Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.

  • Körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Bewegung, sei es durch Sport, Spaziergänge oder andere Aktivitäten, hilft dabei, Stress abzubauen, indem Endorphine freigesetzt werden und der Körper sich entspannen kann.

  • Zeitmanagement

Eine effektive Zeitplanung und Priorisierung der Aufgaben kann helfen, den Studienalltag besser zu strukturieren und den Stress zu reduzieren. Das Setzen von realistischen Zielen und das Schaffen von Pausen und Erholungszeiten sind ebenfalls wichtig.

Du suchst einen passenden Nebenjob? Den findest Du hier!

  • Unterstützung suchen

Es ist hilfreich, Unterstützung von Familie, Freunden, Kommilitonen oder Studienberatern zu suchen. Das Teilen von Stressgefühlen und das Gespräch über Probleme können eine große Erleichterung sein und möglicherweise neue Perspektiven und Lösungsansätze bieten.

keegan-houser--Q_t4SCN8c4-unsplash.jpg

  • Gesunde Lebensweise

Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf übermäßigen Konsum von Stimulanzien wie Koffein oder Alkohol können den Stresslevel reduzieren. Der Körper ist besser in der Lage, mit Stress umzugehen, wenn er gut genährt und ausgeruht ist.

  • Hobbys und Entspannungsaktivitäten

Das Finden von Ausgleich durch Hobbys, Interessen und Aktivitäten, die Freude bereiten, kann den Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Es ist wichtig, Zeit für sich selbst zu nehmen und sich mit angenehmen Aktivitäten zu verwöhnen.

  • Grenzen setzen und Nein sagen

Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und sich selbst nicht zu überfordern. Sich selbst erlauben, Nein zu sagen und sich nicht zu viele Verpflichtungen aufzubürden, kann helfen, den Stress zu reduzieren.

  • Humor und positive Einstellung

Das Finden von Humor in schwierigen Situationen und das Pflegen einer positiven Einstellung können helfen, Stress zu relativieren und mit Herausforderungen besser umzugehen.

Natürlich funktioniert nicht alles für jede:n. Aber es lohnt sich sicher, das eine oder andere auszuprobieren. Wenn der Stress über einen längeren Zeitraum anhält oder sich überwältigend anfühlt, ist es aber ratsam, professionelle Unterstützung zu suchen.

Auf der Suche nach einem neuen Job?

Starte deine Jobsuche hier

Zu den Jobs