Studierendenleben
25.02.2022
Im Bademantel den ersten Kaffee schlürfen, anschließend oben herum vor dem Laptop in Bluse oder Hemd, während unten herum Jogginghose und die Lieblingspuschen grüßen lassen – der Homeoffice-Lifestyle hat definitiv seine Vorzüge. Allerdings nicht, wenn dieser Zustand unfreiwillig und aufgrund einer global bedingten Krise anhält, so viel ist definitiv sicher. Während das erste digitale Semester für viele Studierende ersichtliche Vorteile aufweisen konnte, hängt nach mittlerweile drei Halbjahren der Haussegen bedenklich schief. Einsamkeit, Demotivation und Zukunftsangst: Die langfristigen Auswirkungen der pandemischen Lage machen auch vor den Universitäten keinen Halt.
1.402 ‒ dieser Anteil der 5.168 Teilnehmer:innen, welche an der Umfrage des allgemeinen Studierendenausschusses, kurz AStA genannt, der Universität Hamburg während des Jahreswechsels zwischen 2020 und 2021 teilgenommen haben, fühlte sich „eher nicht in Anbetracht der aktuellen Situation physisch und psychisch in der Lage, die Semester in vollen Umfang zu absolvieren“. Und diese Einschätzungen sind keine Seltenheit: Gemäß einer Umfrage der Technischen Universität München gaben 72 Prozent der Befragten an, dass die Umstände eines rein online basierten Studiums negative Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit zeigen. Klausuren, Abgabefristen, geschlossene Bibliotheken – dass der konstant fortdauernde Stress durch die Uni trotz aller Umstände weiterhin bestehen bleibt, ist logisch, allerdings konnte dieser über einen langen Zeitraum hinweg nicht mehr durch soziale Ausgleichssituationen kompensiert werden. Dieser Zustand dauerhaften Alleinseins macht auf Dauer primär eins: krank.
Die Monate zogen ins Land, keinerlei Besserung in Sicht und die Launen im tiefsten Keller… Bis allmählich die Zahlen der Impfungen anstiegen und mit ihnen der Stein ins Rollen geriet. Nach mittlerweile zweieinhalb Jahren geschieht etwas, das für zahllose Studierende kaum zu glauben, aber wahr ist: Die meisten Universitäten können im kommenden Semester endlich wieder Präsenz anbieten!
Studentenpartys, das gemeinsame Essen in der Mensa, kollektives Arbeiten in Lerngruppen: alles, was das Studentenleben ‒ abgesehen vom reinen Unterrichtsstoff natürlich ‒ ausmacht, soll ab April endlich wieder zurückkehren. Ein Traum wird wahr! Damit jedoch sowohl diejenigen, die im Corona-Studium angefangen haben als auch die alten Hasen, welche jedoch den vorherigen Uni-Alltag so gut wie vergessen haben, nicht auf dem Campus untergehen, zeigen wir im Folgenden 10 Tipps für Euren ersehnten Start ins Präsenzsemester!
Trotz der motivierenden Tatsache, dass für die meisten universitären Veranstaltungen wie Seminare oder Tutorien endlich das lang herbeigesehnte Präsenzformat geplant ist, kann es natürlich nach wie vor zu digitalen Ausweichmöglichkeiten kommen – so beispielsweise in Vorlesungen, welche von einer deutlich höheren Personenanzahl besucht werden und somit erhöhtes Infektionsrisiko darstellen. Die Folge: Etwas, das für die meisten Studierenden, welche bereits seit längerem dabei sind, das glatte Grausen auslöst – Hybridsemester ist angesagt.
Doch keine Panik, mit einer durchdachten Organisation wird dir, wie so ziemlich überall im Leben, auch diese Hürde genommen. Bei Erstellung deines Stundenplanes solltest du daher darauf achten, welche Veranstaltungen in Präsenz, welche Online angeboten werden und entsprechende Lücken für Fahrtzeiten, Verschnaufpausen und andere Aktivitäten wie Hobbys, Arbeiten oder Lernen einplanen. Folgende Fragen können dir dabei helfen, bestmöglich zu filtern, wo du welche Puffer bedenken musst:
Social Distancing, ein Stadtwechsel oder digitaler Uni-Start: die meisten Studierenden sind vor allem nach fehlender Möglichkeit des Austauschs hungrig auf soziale Kontakte. Anschluss stellt auf dem Campus das A und O dar, schließlich studiert und lebt es sich sowohl leichter als auch entspannter mit einem Study-Buddy an deiner Seite. Triff dich abends auf ein Bierchen, nimm an den Partys teil und feiere – natürlich regelkonform – die neu gewonnene Freiheit! Sinnvoll kann es ebenfalls sein, altbewährte Kontakte wieder aufzugreifen und dich mit dem lustigen Sitznachbarn oder der coolen Kommilitonin aus der Handball-Mannschaft des Uni-Sports zu vernetzen.
Falls du bereits vergessen hast, wie man am besten Bekanntschaften an der Uni knüpft, folgen nun einige Anlaufstellen:
War der Campus wirklich so riesig? Die erste Woche im Präsenzsemester wird vermutlich in erster Hinsicht eins sein: eine Flut an Eindrücken, Informationen und verschiedensten Locations. Natürlich, Planung ist selbstverständlich, allerdings ist es genauso wichtig, sich einfach treiben zu lassen und die Dinge auf dich zukommen zu lassen, wenn Rahmenbedingungen wie der Fahrtweg organisiert sind. Teste die Mensa aus, stöbere durch die Fachbereichsbibliotheken, nutze Angebote außerhalb der universitären Veranstaltungen – als Studierender stehen dir zahlreiche Türen offen, um Neues zu entdecken!
Die Klausuren sind in der Tasche, sämtliche Hausarbeiten abgegeben und das neue Semester kann endlich beginnen. Wie wäre es, wenn du die übrige Zeit nutzt, um zu reflektieren, ob deine bisherige Arbeitsstrategie für dich sowohl zielführend als auch strukturiert war oder ob reines Bulimie-Lernen vielleicht für den Zeitpunkt der Prüfung reicht, jedoch in Hinsicht auf das gesamte Studium doch zu risikobehaftet ist. Wenn Wissenslücken im Online-Studium vielleicht vertuscht werden konnten, so wird sich dies in Präsenz deutlich schwieriger gestalten, schließlich ist hier Wissen auf Knopfdruck gefragt. Wiederhole am besten, was du bereits gelernt hast und schließe mögliche Lücken, um optimal vorbereitet starten zu können.
Neben verbesserter Lernmethodik solltest du auch deine Arbeitsweise einmal reflektieren: Notiere ich mir am liebsten alles per Hand oder via Notebook? Komme ich damit gut zurecht oder hatte ich das Gefühl, dass ich etwas an meiner Arbeitsweise ändern sollte? Und sind meine Unterlagen verständlich sowie vollständig strukturiert, sodass ich schnell alles wiederfinden kann?
In diesem Zusammenhang ist es zudem ratsam, sich darüber im Klaren zu werden, was man alles für einen Uni-Tag in Präsenz benötigt. Was im Homeoffice mit einem einfachen Gang zum Regal erledigt ist, kann schließlich im Seminar vor Ort nicht einfach so herbeigezaubert werden. Organisation muss her! Wir zeigen dir eine mögliche Packliste, um dich in deiner Planung zu unterstützen:
Da das Wichtigste bekanntlich zum Abschluss kommt, hier der elementarste von allen Punkten: vergiss nicht, die neuen Freiheiten zu genießen! Klar, die Eindämmungsverordnung wird uns leider noch einige Zeit begleiten, allerdings hindert diese nicht daran, den Start ins Präsenzsemester zu rocken. Tritt in Austausch mit anderen, lasse die Eindrücke auf dich einwirken und nimm so viel es geht von der Zeit als Studi mit!
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