Studierendenleben
27.10.2020
Wo früher das Studium noch eine Papierschlacht war und ordnerweise Unterlagen am Ende jedes Semesters feierlich entsorgt wurden, findet studieren heute hauptsächlich online statt. Die guten alten Overhead-Projektoren wurden von Beamern abgelöst, Kreide ist nur noch in den Chemielaboren zu finden und Otto-Normal-Student macht inzwischen fleißig auf seinem iPad Notizen, anstatt Notizblöcke zu füllen. Die Digitalisierung macht sich aber nicht nur in den Lernunterlagen bemerkbar, auch immer mehr praktische Dinge des Studentenalltags werden digital ausgelagert.
Kein Wunder also, dass es inzwischen eine ganze Reihe an Apps gibt, die das Leben von Studenten erleichtern sollen. Denn auch der Alltag hat sich geändert: Neben Jobben, Studieren und Praktika ist für das normale Studentenleben kaum noch Zeit. Da müssen Tools her, die das Leben quasi nebenbei organisieren und vereinfachen. Genau aus diesem Grund ist es eine gute Idee, sich als Student über die digitalen Helfer Gedanken zu machen. Die folgenden sechs Apps geben dir eine Starthilfe in die Welt der digitalen Studienorganisation. So bist du diesem Trend auf jeden Fall schon einmal einen Schritt voraus.
Manche Unis geben sich hier richtig Mühe, andere lassen die Erstis im Informatikstudium programmieren: Die eigene Uni-App ist zwar Pflicht für dein Studium, aber bringt manchmal so viel wie manche Vorlesung: Es war nett, dass man da war. Meistens findest du auf dieser App den Hochschulplan, häufig auch das Mensamenü und im besten Fall sogar noch ein Veranstaltungsverzeichnis. Auch wenn das auf den ersten Blick wenig spannend klingt: Spätestens nach der dritten Vorlesung am Montagmorgen wird das Mensamenü auf einmal außerordentlich interessant. Und jeder Ersti weiß: Der Hochschulplan ist das, was eine einstündige Verspätung wenigstens um zehn Minuten reduziert. Sonst fährst du nämlich mit sämtlichen falschen Fahrstühlen auf die falsche Ebene. Im falschen Flügel. Im falschen Gebäude. Solltest du also nicht den Orientierungssinn eines Kamels in der Wüste besitzen, dann ist die hauseigene Uni-App wenigstens im ersten Semester deines Studiums eine ziemlich gute Idee.
Gerade zu Beginn eines Studiums kommt ein ganzer Wirbelsturm an Veranstaltungen auf dich zu. Dein Notizblock ist damit schnell überfordert. Genauso wie du. Und falls da plötzlich das einzige wirklich wichtige Papier mit den Kontaktdaten sämtlicher Professoren die Biege macht, ist das nicht sonderlich hilfreich.
Ein Hoch auf die Digitalisierung. Mit der Evernote-App verlagerst du deine handschriftlichen Notizen in ein Online-Format, das sowohl mit Apple als auch Android kompatibel ist. Die einzelnen Aufzeichnungen können dabei je nach Thema sortiert und farbig notiert werden. Falls du bei deinen Streifzügen im Internet noch etwas Interessantes entdeckst, was zu deinen Unterlagen gehört, ist das auch kein Problem: Pinne es einfach an die passenden Unterlagen. Tschüss fliegende Zettel, Kaffeeflecken und Eselsohren!
Starten die meisten Studenten im ersten Semester noch voll motiviert in das Studium, sind sie spätestens nach dem zweiten Semester in zumindest einem Fach zum Meister geworden: Der Prokrastination. Schließlich wartet hier keine Stempeluhr darauf, Arbeitsstunden zu zählen und kein Chef steht hinter dem Schreibtisch und achtet akribisch auf die Deadlines.
Fern am Horizont allerdings ist sie schon zu erkennen, die Klausurenphase. Und alle Semester wieder wird sie kommen, ob du gelernt hast oder nicht. Studieren mit Plan ist daher das Motto der Wahl. Die App Focus to Do hilft dir dabei. Sie funktioniert so simpel wie eine Eieruhr und arbeitet nach der Pomodoro-Methode. So lernst du, bei der Sache zu bleiben und fokussiert zu lernen. Das ist eine Fähigkeit, die dir auch über das Studium hinaus erhalten bleibt. Also raus mit den Handys und ran an den Schreibtisch!
Spätestens an dieser digitalen Errungenschaft scheiden sich die Geister. Studieren rein digital? Fakt ist: Informationen sind und bleiben unabhängig vom Medium. Genau das haben sich die Macher der Buffl App auch gedacht und Karteikarten ganz einfach digitalisiert. So verschwindet die wichtige Karteikarte mit den relevanten Prüfungsfragen nicht plötzlich in den Öffentlichen. Oder landet zum zehnten Mal in einer Pfütze.
Noch praktischer ist allerdings die Einordnung der einzelnen Karteikarten je nach Lernerfolg und Fach. So änderst du mit einem Swipe deine Fragen, anstatt erst deinen Rucksack durchwühlen zu müssen. Schließlich gilt immer noch: Zeit ist Geld. Beziehungsweise Gold in Zeiten der Klausurenphase. Leg dir also rechtzeitig deine Karteikarten in der Buffl App an. So hast du wenigstens ein digitales Backup.
Studieren heißt nicht nur lernen, sondern auch, sich mit höchst lästigen Erfindungen wie Zitationen herumzuschlagen. Spätestens in der Abschlussarbeit jedes Studiums erwischt es dich, und ein einziger Tippfehler bringt dein ganzes, mühsam aufgebautes Literaturverzeichnis zum Einsturz. Oder du hast nach stundenlanger Recherche in der Bibliothek endlich das ersehnte Zitat gefunden, nur um am nächsten Tag das PDF im Nirvana zu suchen. Derartige Nervenzusammenbrüche sind Volkskrankheit unter Studierenden.
Die Mendeley App, kompatibel mit Android und Apple, wurde extra für die Bedürfnisse dieser Spezies entwickelt. Hier legst du deine PDFs in einer ganz eigenen individuellen Bibliothek ab. Du kannst offline arbeiten, in den Texten schreiben und markieren, Stichwörter suchen und das Beste: Über 7.000 Zitierstile updaten sich von selbst, sobald du neue Literatur hinzufügst. Eine Ode an die App der Abschlussarbeiten! Hier sind sie, die Nerven, die du schon lange gesucht hast.
Eigentlich ging es in diesem Artikel nur um fünf Apps. Aber was wäre ein Studium ohne die profanen Angelegenheiten des Lebens, wie das schlichte gute Essen? Jeder Student weiß es und gibt es offen zu: Das Essen an der Uni ist in Ordnung. Mehr aber auch nicht. Und studieren macht hungrig. Wer etwas anderes behauptet, der hat noch nicht ernsthaft studiert.
Aber nicht nur studieren erfordert ordentliches Essen: Auch die bestandene Klausur, die verhauene Klausur und die kommende Klausur. Es gibt immer einen Grund für gutes Essen. Auch ganz ohne Studium. Falls also die Zeit fehlt, der Hunger dafür umso weniger, muss etwas Essbares ohne großen Aufwand her. Ob du dafür Lieferando wählst oder die Gelben Seiten suchen gehst, ist deine Entscheidung. Aber eine Lieferservice-App hat auf jeden Fall ihre Vorteile.
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