Erfolgreiche Hausarbeit: in 10 Schritten zu schriftlichen Top-Noten

Studierendenleben

19.05.2022

Erfolgreiche Hausarbeit: in 10 Schritten zu schriftlichen Top-Noten

Neben Vorlesungen, der ein oder anderen Party und stundenlangem Pauken für die nächste Klausur entsteht bei den meisten vermutlich eine weitere Assoziation, wenn sie den Begriff Studium hören: Die Hausarbeit. Schreiben, recherchieren, verwerfen. Erneut tippen, löschen, suchen, speichern. Und das ganze wieder von vorne. Die Endlos-Schleife, in die sich vermutlich jeder Studierende bereits verwickelt wiederfinden konnte, kostet neben Zeit und Nerven auch eine Menge an Ausdauer, schließlich benötigt eine Hausarbeit im Gegensatz zum Schreiben einer Klausur ein deutlich höheres Pensum an aktiver Arbeitszeit. Dass hier schnell Panik, Angst zu Versagen oder Prokrastination resultieren, ist daher nur logisch.

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Doch keine Sorge: selbst das unbekannte Areal wissenschaftlichen Arbeiten kann mit gezielten Tipps und Kniffen erschlossen werden. Wir zeigen dir 10 wesentliche Steps, die dich Meter um Meter näher in Richtung der persönlichen Traumnote führen und deine nächste Haus-, Seminar-, oder Bachelorarbeit zu vollem Erfolg werden lassen!

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Das Ziel wissenschaftlichen Arbeitens

Bevor wir uns dem Weg widmen, wie wir bestmöglich unser Ziel einer gelungenen, kohärent verfassten Arbeit erreichen, gilt es zunächst zu definieren, was genau die Quintessenz des Aufwands darstellt. Oder, anders formuliert: Wofür eigentlich der ganze Aufwand?

Generalisierend wird eine Hausarbeit durch den Duden als „_schriftliche Arbeit, die von einem Schüler oder Studenten zu Hause angefertigt wird_“ definiert, wobei die eigene Leistung selbstredend im Fokus steht. Wichtig ist hier, dass du deinen Professor:innen aufzeigst, wissenschaftlich arbeiten, dir eigene Fragestellung selbstständig kreieren und diese unter Verwendung von bereits vorhandenen Methoden beantworten zu können.

Das mag zunächst super viel und kompliziert klingen, allerdings bedeutet die Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens nichts anderes, als dass du einen objektiven Einblick in die Forschungsliteratur bietest, korrekt zitierst und deine eigenen Erkenntnisse anhand einer individuellen Leitfrage einfließen lässt. Eine Hausarbeit in akademischem Kontext ist primär…

  • in wissenschaftlichem Stil verfasst.
  • sachlich.
  • objektiv.
  • auf einschlägiger Literatur basierend.
  • eigenständig kreiert.
  • nach formalen Kriterien strukturiert.
  • anhand von Zitaten belegt.
  • verständlich und klar formuliert.

Von der trockenen Theorie zur dynamischen Praxis: Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die elementarsten Aspekte, in die sich eine Hausarbeit in akademischem Kontext gliedert.

Schritt 1: Die Themenfindung

Zugegeben, aller Anfang erscheint zunächst schwer. Ein Thema wird meist nur wage von Dozent:innen angegeben, wenn du dir nicht sogar eines selbst aussuchen musst ‒ die in einzelnen Lehrveranstaltung behandelten Gebiete sind vielfältig, schließlich werden wir Studis oftmals von Informationen und Materialien beinahe erschlagen.

Von zentraler Bedeutung ist hier: Vorbereitung ist alles. Das, was du in der Lehrveranstaltung gelernt hast, soll in deiner bevorstehenden Arbeit vertieft und um dein eigenes Wissen erweitert werden, daher solltest du bestenfalls nicht einfach losschreiben. Planung ist das zentrale Stichwort. Hier kannst du folgendermaßen vorgehen:

  1. Den Seminarplan checken. Hilfreich kann es zunächst sein, den Verlauf der Sitzungen sowie die Literaturliste des Dozierenden einzusehen und eine grobe Überlegung anzustellen, welches Themenfeld dich am meisten interessiert. Eine Veranstaltung ist meist auf ein bestimmtes Teilgebiet deines Studienfachs fokussiert, dennoch lernst du im Laufe des Semesters zahlreiche Unterthemen kennen, die sich für eine Hausarbeit anbieten.
  2. Vorträge als Vorbereitung. In zahlreichen Veranstaltungen werden direkt zu Beginn des Semesters Referats- oder Gruppenarbeitsthemen vergeben. Bereits bei der Wahl deiner Gruppe solltest du darüber reflektieren, ob sich der Bereich als Hausarbeitsthema eignen könnte. Im Rahmen deiner Vorbereitung auf den Vortrag beschäftigst du dich nämlich intensiv mit dem Teilgebiet, sodass du auf Basis deiner bisherigen Arbeit die schriftliche Arbeit direkt anknüpfen kannst.
  3. Intensive Recherche betreiben. Wenn du ein spannendes Thema für dich entdeckt hast, welches du gerne näher betrachten möchtest, gilt es nun, dieses näher einzugrenzen. Hierfür ziehen wir etwas heran, welches neben eigenen Erkenntnissen das elementarste Nährmittel einer wissenschaftlichen Arbeit überhaupt darstellt: Die Literatur.

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Schritt 2: Systematische Literaturrecherche

Wesentlich für eine gelungene Hausarbeit ist nicht nur, dass du deine Ergebnisse ansprechend präsentierst, sondern auch, dass du dich intensiv mit der bereits vorhandenen Forschungslage auseinandersetzt. Existiert wenig bis kaum Literatur in deinem gewünschten Bereich, solltest du dir ein anderes Thema für deine Arbeit aussuchen- du wärst nämlich leider nicht die erste Person, deren Arbeit anhand von fehlender Literaturgrundlage scheitert.

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Um dieses Problem sicher zu umgehen, solltest du zunächst sichten, wie der Status Quo innerhalb der Wissenschaft ausschaut:

  • Wie ist der aktuelle Stand der Forschung?
  • Entdeckst du vielleicht Desiderate, also Lücken oder offen gebliebene Fragen, die du beantworten kannst?
  • Welche Thesen werden als wissenschaftlicher Konsens von mehreren Forscher:innen vertreten?
  • Existieren Uneinigkeiten im wissenschaftlichen Diskurs?
  • Welche Autor:innen untermauern deine eigenen Ergebnisse?

Wichtige Anlaufstellen für deine Recherche bieten verschiedene Bibliothekskataloge, online-Portale wie Google Scholar oder konkrete Texte aus deinem Seminar. Auch wissenschaftliche Zeitschriften, Lexika oder Dissertationen und Habilitationen bieten adäquate Quellenbeispiele für deine Hausarbeit.

Schritt 3: Eine konkrete Leitfrage und Gliederung

Allgemein gilt hier als wesentlicher Merksatz: Erst recherchieren, dann die Leitfrage entwickeln. So vermeidest du, dass du bereits eine vorhandene Leitfrage entwickelt hast, jedoch keinerlei oder mangelhafte literarische Grundlagen zu deinem Vorhaben findest. Grenze dein Thema daher angemessen ein, um einen Teilbereich aus diesem umfassend darstellen zu können, dabei jedoch Formalia wie beispielsweise die maximale Seitenanzahl nicht zu überschreiten.

Erstelle dir im Rahmen deiner Literaturrecherche ein Exzerpt der Primär- sowie Sekundärliteratur, in dem du Auszüge, Notizen sowie Zitate in einer Rohfassung festhältst. So verschaffst du dir schrittweise einen umfassenden Überblick über die Forschungslage und wesentliche Punkte, die du später im Theorieteil konkret benennen musst. Achte hier unbedingt darauf, Seiten- und Literaturangaben zu notieren, um die entsprechenden Textstellen während des Schreibprozesses belegen zu können.

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Schritt 4: Die Gliederung

Bevor du mit dem Schreibprozess beginnst, solltest du dir ebenfalls eine kompakte Gliederung erstellen, in der du die wesentlichen Schritte deines Argumentationsprozesses notierst. Wo es während der Schulzeit im Rahmen einer 90-minütigen Klausur häufig die zeitlichen Kapazitäten für ausreichend Vorarbeit mangelte, kannst du die längere Zeitspanne zur Bearbeitung der Hausarbeit gänzlich auskosten.

Und mehr noch: die Gliederung gilt als fester Bestandteil deines Gesamtprojekts und hilft sowohl dir als auch dem Leser oder der Leserin dabei, einen Überblick über die Teilthemen zu erhalten. Achte hier unbedingt darauf, dass deine Gliederung in Über- sowie Unterpunkte aufgeteilt ist und nicht ausschließlich aus den Punkten Einleitung, Hauptteil und Schluss besteht.

Besonders bei den ersten Hausarbeiten bieten zahlreiche Dozent:innen freiwillige oder sogar verpflichtende Sprechstunden an. Hier kannst du deine Gliederung und Themenvorstellung präsentieren, um direktes Feedback einzuholen sowie unangenehme Überraschungen im Nachhinein zielführend zu vermeiden.

Schritt 5: Die Zitierweise

Wie sicherlich bereits von zahlreichen Professor:innen deiner Uni oder Hochschule gepredigt, ist das Zitieren fremder Werke Diebstahl von geistigem Eigentum des Autors: die Rede ist von Plagiat. Daher ist es elementar, stets anzugeben, woher du deine Informationen gesammelt hast, welche Autor:innen diese These vertreten und welche Werke hierzu erschienen sind. Unterschieden wird innerhalb des Texts zwischen zwei verschiedenen Zitatarten:

  • Direkte Zitate. Diese werden in Anführungszeichen gesetzt, direkt nach Zitatende folgt die Literaturangabe. Kurze Zitate können direkt in den Fließtext eingebaut werden, wohingegen längere eingerückt werden müssen und somit einen separaten Absatz füllen. Wichtig ist hier, dass du das Zitat niemals für dich sprechen lässt, sondern es lediglich dafür verwendest, um deine eigenen Ausführungen zu untermauern.
  • Indirekte Zitate. Hier übernimmst du fremdes Gedankengut in eigenen Worten in deine Argumentation – auch hier gilt selbstredend: die Quelle für deine Ausführungen müssen unbedingt angegeben werden.

Für die korrekte Zitierweise kannst du dich am Leitfaden der entsprechenden Fakultät an deiner Hochschule oder Universität orientieren, welcher die gewünschte Art der Zitationstechnik vorgibt. Unterschieden wird generell zwischen drei wesentlichen Zitiertechniken, die dir mit Sicherheit auch bereits aus der einen oder anderen Folie deines Professors oder deiner Professorin zugewunken hat:

  • APA-Zitierweise. Bei Verwendung dieser amerikanischen Technik erfolgen die Quellennachweise direkt im Fließtext, wohingegen auf Fußnoten verzichtet wird. Hier nennst du den vollständigen Namen (oder ein Akronym dessen) sowie das Jahr der Veröffentlichung. Dies sieht dann beispielsweise so aus: (Mustermann, 2022, S.14).
  • Harvard-Zitierweise. Die von gleichnamiger amerikanischer Universität entwickelte Zitierstil folgt dem Autor-Jahr-System, was bedeutet, dass du im Fließtext den Nachnamen des Autors, das Jahr sowie die Seitenzahl dahinter angibst. Ein Beispiel wäre Folgendes: (Mustermann 2022: 14).
  • Deutsche Zitierweise. Hier findest du Fuß- oder Endnoten, in denen du deine Quellenangabe während des Schreibprozesses angibst. Im Text setzt du hinter das zweite Anführungszeichen entsprechende Zahl, welche auf die entsprechende Angabe am Ende der Seite verweist. Hier zitierst du die vollständige Quelle in Ergänzung um die entsprechende Seitenzahl.

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Schritt 6: Formalia

Wie du es vermutlich bereits aus deinen Abiturklausuren kennst, ist der Aufbau das A und O einer gelungenen Arbeit. Auch hier bieten Leitfäden deiner Uni und/ oder des Dozierenden hilfreichen Aufschluss darüber, um welche Seitenanzahl es sich handelt, wieviel Rand und Zeilenabstand du lassen musst sowie weitere Formalitäten wie die Gestaltung des Deckblatts, Inhaltsverzeichnisses etc. Auch die Formatierung, Schriftart, Größe und Kapitelüberschriften zählen zu den visuellen Komponenten deiner Hausarbeit ‒ auch, wenn ein bekannter Spruch „don´t judge a book by its cover“ lautet, sollte jedoch der erste Eindruck bereits stimmen, sodass deine Leser:innen dir direkt zu Beginn ihrer Reise wohlgesonnen sind.

Elementar ist darüber hinaus, dass du an eine eidesstattliche Eigenständigkeitserklärung denkst, die du der Arbeit unterschrieben anhängst. In dieser versicherst du, dass die abgegebene Arbeit dein geistiges Eigentum ist und du sämtliches Gedankengut anderer als solches gekennzeichnet hast. Vorlagen hierfür finden sich meist auf der Homepage deiner Uni oder Fakultät.

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Schritt 7: Die Einleitung

Von den Formalia auf die Inhaltsebene: Wir beginnen mit dem Schreiben. Wie du es vermutlich aus der Schule gewohnt bist, initiiert auch eine Hausarbeit stets eine Einleitung, die den Leser oder die Leserin in das Thema einführt und einen thematischen Einstieg bietet. Im gesamten Verlauf der Hausarbeit ist die Einhaltung des Roten Fadens elementar; schließlich sollten sich sämtliche Ausführungen darauf beziehen, deine Leitfrage am Ende der Hausarbeit fundiert beantworten zu können. Folgende Aspekte solltest du im Rahmen deiner Einleitung beachten:

  • Länge: nicht mehr als 10% der Gesamtarbeit, somit circa eine Seite
  • Wecke die Neugierde deiner Leser:innen
  • Stelle das Thema angemessen vor und führe in das Thema ein
  • Erläutere, welches Ziel die Arbeit verfolgt
  • Präsentiere den Aufbau und die Gliederung

Schritt 8: Der Hauptteil

Tauchen wir tiefer ab ins Eingemachte. Der Hauptteil ist der Part, in dem du eine logisch fundierte Argumentationskette entfaltest – keine Panik, was zunächst kompliziert und umfassend klingt, schlüsselst du im Rahmen deiner Gliederung in Teilaspekte auf, die du beleuchten möchtest. Hier kommt es primär darauf an, um welche Art von Hausarbeit es sich handelt und in welchem Studienfach diese verfasst wird. Generell solltest du 80 bis 90 Prozent der Gesamttextlänge für den Hauptteil einrechnen, damit stellt dieser den größten Teil deines Gesamtwerks dar.

  • Theoretischer Hauptteil: Direkt im Anschluss an die Einführung initiierst du deine Arbeit mit den Erkenntnissen, die bereits zu deinem Thema gewonnen wurden und auf die deine Ausführungen fußen. Der sogenannte aktuelle Forschungsstand oder Methodikteil dient der Darlegung theoretischer Grundlagen, die du anschließend in der Praxis anwenden kannst. Du definierst wesentliche Fachbegriffe, stellst Theorien dar und kreierst einen umfassenden Überblick über bisherige Erkenntnisse.
  • Praktischer Hauptteil: Dieser Teil ist ganz davon abhängig, was du explizit untersuchen möchtest. Hast du beispielsweise eine empirische Erhebung durchgeführt, kannst du hier deine Ergebnisse systematisch darlegen. Sind beispielsweise literarische oder anderweitige Texte in Historie, Theorie und Co. deine Grundlage, so kannst du diese hier analysieren.

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Schritt 9: Das Fazit

Hier rundest du deine Hausarbeit ab und resümierst deine Erkenntnisse. Achtung: Es dürfen keinerlei neue Inhalte genannt werden, die während des Hauptteils nicht erwähnt worden sind; das Fazit ist allein der Zusammenfassung deiner Ergebnisse gewidmet. Anschließend greifst du deine Leitfrage erneut auf und beantwortest diese resultierend aus deiner vorangegangenen Argumentation.

Schritt 10: Das Literaturverzeichnis

Die Arbeit ist geschafft, der Text vollendet! Aber Halt: Bevor deine Arbeit absendest, den Stecker ziehst und die Korken knallen lässt, ist das Erstellen deines Literaturverzeichnisses unerlässlich. Die Bedeutung von Quellenangaben, um Plagiatsvorwürfen vorzubeugen, kennen wir bereits, daher ist es verständlich, dass wir diese am Ende der Arbeit einmal kompakt aufführen.

Achte hier darauf, die Angaben in alphabetischer Reihenfolge zu gliedern und einen einheitlichen Zitierstil während der gesamten Arbeit zu verwenden. Ist dies geschafft, kannst du gegebenenfalls Anhänge hinzufügen, Seitenzahlen einfügen (Achtung: Deckblatt und Inhaltsverzeichnis zählen nicht als Volltext) und die Freiheit genießen!

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