Studierendenleben
13.04.2023
Wenn sich die Aufgaben türmen, die Prüfungen bedrohlich nah kommen und alles zu viel zu werden scheint, stellt sich schnell ein Gefühl von Überforderung ein. In diesen stressigen Zeiten fällt es dann schwer abzuschalten, mal wirklich runter zu kommen und durchzuatmen. Aber gerade das wäre wichtig, um sich nicht komplett auszupowern und trotz Stress Schritt für Schritt die Herausforderungen des Uni-Alltags anzugehen.
Entspannungsmethoden könnten sehr hilfreich dabei sein, Abstand zu gewinnen, eine Pause einzulegen und die Batterien wieder aufzuladen.
Denn es ist nicht nur schlicht unangenehm Stress zu erleben, er kann auch eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf deinen Körper und deine Psyche haben. Stress kann ursächlich sein für Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Herzprobleme, Bluthochdruck oder Angst- und Panikzustände.
Indem du regelmäßig eine oder mehrere Entspannungstechniken anwendest, kannst du deine Stressreaktion reduzieren und somit deine Gesundheit und dein allgemeines Wohlbefinden verbessern.
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Im Folgenden werden zwei Entspannungstechniken vorgestellt, die sehr beliebt und verbreitet sind. Nicht zuletzt, weil sich beide einfach anwenden lassen und dabei trotzdem erwiesen wirksam sind.
Das Autogene Training wurde in den 1920er Jahren von dem Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelt.
Schultz war der Meinung, dass jeder Mensch über eine innere Kraft verfügt, die ihm helfen kann, sich zu entspannen und seine körperlichen und geistigen Funktionen zu regulieren. Er nannte diese Kraft "autogen", was so viel wie "aus sich selbst heraus entstehend" bedeutet.
Das Autogene Training besteht aus verschiedenen Übungen, die darauf abzielen, deine Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperteile zu lenken und sie gezielt zu entspannen. Du lernst dabei, dich auf deine Atmung zu konzentrieren und deine Gedanken loszulassen. Durch regelmäßiges Üben kannst du eine tiefe Entspannung erreichen und so Stress abbauen.
Die Vorteile des Autogenen Trainings liegen auf der Hand: Es ist einfach zu erlernen und kann überall durchgeführt werden. Du benötigst keine spezielle Ausrüstung oder einen besonderen Ort dafür. Außerdem ist es eine natürliche Methode ohne Nebenwirkungen.
Ausgehend von einem Körperteil soll die Vorstellung der Schwere erlernt werden. Die sich auf den gesamten Körper erstreckende Schwere dient der allgemeinen Beruhigung. Eine mögliche Übungsformel lautet: "Der rechte Arm ist ganz schwer“.
Hier wird zunächst suggeriert, dass sich ein Körperteil warm anfühlt, schließlich soll der gesamte Körper erwärmt werden. Die Wärmeübung hat eine Erweiterung der Blutgefäße zur Folge sowie eine Beruhigung. Eine mögliche Übungsformel lautet: „Der rechte Arm ist ganz warm“.
Durch Konzentration auf den Herzschlag beruhigt sich dieser. Eine mögliche Übungsformel lautet: „Das Herz schlägt ganz ruhig und gleichmäßig“.
Sie wirkt ausgleichend auf die Atemfrequenz. Eine mögliche Übungsformel lautet: „Atmung ganz ruhig“.
Die Gedanken richten sich auf eine Entspannung und Harmonisierung der Verdauungsorgane. Eine mögliche Übungsformel lautet: „Sonnengeflecht strömend warm“.
Durch Selbstvorstellung wird hierbei der Kopf kühl und klar. Eine mögliche Übungsformel lautet: „Stirn angenehm kühl“.
Die Progressive Muskelentspannung wurde ebenfalls in den 1920er Jahren von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson entwickelt und hat sich, wie auch das Autogenen Training, als bewährte Entspannungstechnik etabliert.
Die Progressive Muskelentspannung, auch Muskelrelaxation (PMR), ist eine Methode bei der bestimmte Muskelgruppen nacheinander angespannt und dann bewusst entspannt werden. Durch die Konzentration auf die körperlichen Empfindungen während der Übung wird eine tiefe Entspannung erreicht.
Das Autogene Training konzentriert sich in erster Linie auf kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, Achtsamkeit und Fantasie, während der Körper in Ruhe verweilt. Die Progressive Muskelentspannung erfordert zwar auch kognitive Fähigkeiten wie Konzentration und Achtsamkeit, jedoch in deutlich geringerem Maße. Stattdessen spielt die Sensomotorik eine weitaus größere Rolle.
Welche Technik besser zu dir passt, wird sich zeigen, wenn du sie ausprobierst. Für einen spürbaren Effekt ist eine regelmäßige Anwendung natürlich wichtig. Dabei genügen erstmal 10 Minuten täglich, um langsam einen Rhythmus zu etablieren. Außerdem kannst du die Techniken dann auch gezielt nach besonders stressigen Situationen anwenden!
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