Inspirationsquellen für Deinen Alltag

Studierendenleben

13.10.2022

Inspirationsquellen für Deinen Alltag

Freitagabend, 19:45 Uhr. Dein müder Blick trifft die mattierte Displayfront vor dir, auf welcher die geöffnete Hausarbeit als einziger Wermutstropfen zwischen dir und deinen geliebten Ferien abgebildet ist. Das gellende Weiß des virtuellen DIN A4-Blattes darin starrt höhnisch zurück, während es sich einfach nicht zu füllen scheint. Bereits seit einer halben Stunde fliegen deine Finger verzweifelt über die Tastatur, stets darauf bedingt, etwas Sinnvolles darauf zu praktizieren… doch es ist vergeblich. Es will dir einfach nichts einfallen! Dabei ist die Deadline bereits in drei Wochen und du sitzt nach wie vor an der Einleitung fest, kommst weder vor noch zurück, sodass dir die Hände gebunden scheinen. Du steckst bereits inmitten einer Schreibblockade.

Klick, klick, Job!

Keine Panik, in einer solchen Situation befanden sich bereits die meisten Studis. Die menschliche Motivation ist volatil und stets tagesformabhängig, ebenso wie unser Maß an Inspiration, mit der wir eine Aufgabe bestreiten. Somit ist es kein Wunder, dass du nicht zu jeder Zeit gleichermaßen funktionieren kannst, schließlich bist du keine Maschine, die täglich dieselben Aufgabenschritte praktiziert. Besonders für Aufgaben wie Textgenese, Design oder musikalische Tätigkeiten ist Kreativität der wesentliche Nährboden – und damit diese entstehen kann, müssen alte Muster durchbrochen, Neues geschaffen und umgedacht werden. Kurzum: Inspiration muss her.

Zugegeben, in einem vollbeladenen Alltag, in dem nicht einmal die Schlüssel unter der Zettelwirtschaft zu finden sind, ist die Suche nach Impulsen für Neues deutlich erschwert. Besonders als gestresster, übermüdeter und maßlos überforderter Studi unterliegt man nahezu automatisch seinem gewohnten Trott. Und wenn dann – beispielsweise in einer Hausarbeit – ein genialer Einfall her muss, herrscht meist monotone Funkstille in der Kommandozentrale. Woran dies liegen kann und wie du ganz einfach Inspirationsquellen in deinen Alltag integrierst, zeigen wir dir jetzt!

Falsche Freundinnen im Studium wie du die Übeltäter erkennst 3.png

Ebbe im Erkenntnisland – weshalb Du inspirationslos bist

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung – was zunächst klingen mag wie eine bodenlose Binsenweisheit, ist tatsächlich ziemlich sinnvoll, schließlich können Probleme nur gelöst werden, wenn ihre Symptome erkannt werden. Mögliche Gründe für dein „Kreatief“ können sein:

  • Du verlangst zu viel von dir. Besonders in Zeiten von Prüfungen, Deadlines und Abgaben leben zahlreiche Studis auf Sparflamme; Schlafmangel, Koffeinüberschuss und Frust machen sich breit, weil einfach nichts schnell genug vorangehen möchte. Um kreativ arbeiten zu können, ist es jedoch elementar, dass du klare Gedanken fassen und dich fokussieren kannst. Ausruhen ist die Devise, die jetzt angesagt ist.
  • Ablenkungen, adieu! Hier summt das Handy, dort erklingt das Martinshorn unter dem Fenster, während im Hintergrund der Fernseher fröhlich vor sich hin dudelt. In einer derartig von Reizen stimulierten Umgebung ist dein Kopf eher damit beschäftigt, diese zu verarbeiten und einzuordnen, anstatt sich mit der eigentlichen Aufgabe zu befassen.
  • Du steckst in deinem Trott fest. Der gewohnte Weg, die altbekannte Schlafenszeit und derselbe Arbeitsablauf – in einem geregelten Alltag neigen wir schnell dazu, die Lust am Entdecken von Neuem zu finden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, dementsprechend bedeutet Veränderung stets Anstrengung – und davon haben wir im Alltag doch mehr als genug, oder etwa nicht? Um neue Sichtweisen zu gelangen, ist dies allerdings genau der richtige Weg. Heraus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer! Umsetzen kannst du dies beispielsweise, indem du einen neuen Weg zur Uni nimmst, neue Menschen triffst oder ein spannendes Hobby beginnst.
  • Du langweilst dich. Du fühlst dich unterfordert oder dir fehlt der nötige Kick? Die Finger auf der Tastatur werden schwer, Aufgaben, welche dir einst Spaß gemacht hat, werden zum gewohnten Alltagstrott? Vielleicht ist es jetzt Zeit für eine komplett neue Herausforderung, die dich so richtig catcht!

Adäquat, banal, charismatisch – mit diesen Begriffen die eigenen Texte aufbessern 2.png

Tipp 1: Die Macht der Gewohnheiten und Routinen

Als ich mit dem Schreiben begonnen habe, war ich 11 Jahre alt. Zugegeben, damals wusste ich herzlich wenig über kohärentes Storytelling, verschiedene Handlungsstränge oder wohlmöglich chronologisches Erzählen, sondern habe einfach das geschrieben, was ich wollte und wann ich es wollte. Logischerweise besuchte ich zu dieser Zeit noch die Schule und hatte lediglich am Abend Zeit, dem Hobby nachzugehen, welches sich später zu meiner Berufung und Studiengrundlage entwickeln sollte. Aller Anfang ist schwer und als Kind folgt man meist seiner Intuition, wann und wo man Lust hat, einer Idee nachzujagen. Bei mir war der Zeitpunkt des Schreibens aufgrund meines Lebensrhythmus an die Abendstunden gebunden – anfangs war diese Gewohnheit neu, im weiteren Verlauf begann sie Freude zu bereiten und sich später als feste Routine zu etablieren.

Bis heute habe ich abends meine liebevoll bezeichnete „kreative Phase“, wo mir am meisten neue Ideen in den Kopf schießen und ich voll und ganz im Flow bin. Meine von Kindesbeinen an etablierte Schreibzeit war zur Routine geworden, auf die sich Körper und Geist konditionierten, ganz nach dem Manifest: „_Sobald es dunkel draußen ist, steht Schreiben an_“, sodass zu dieser Tageszeit meine besten Manuskripte entstanden sind.

Long story short – was du aus diesem Exkurs für dich mitnehmen kannst, ist, dass du für dich reflektieren solltest, unter welchen Umständen du am besten an einem Task arbeiten kanns. Welche Tageszeit ist es? In welcher Umgebung befindest du dich? Trägst du vielleicht etwas Spezifisches? Mir hilft das Einstellen auf die Arbeit beispielsweise dadurch sehr, dass ich von meinem privaten auf den Firmenlaptop umswitche – so weiß mein Kopf: „Aha, jetzt ist Arbeitszeit“ und kann sich darauf voll und ganz darauf einstellen. Keine Sorge, es muss nicht gleich die Anschaffung eines neuen Geräts sein, sondern können auch einfach ein spezieller Kuli, ein gesonderter Arbeitsplatz oder eine Uhrzeit sein, zu der du eine bestimmte Tätigkeit ausführst.

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Tipp 2: Natur pur

"In all things of nature there is something of the marvelous" – wie bereits Aristoteles prophezeite, nimmt die menschliche Verbundenheit zur Natur einen besonderen Stellenwert innerhalb unserer Existenz ein. Anhand von fünf Studien fanden britische Psycholog:innen heraus, dass ein Aufenthalt im Grünen positive Bilanzen auf unsere Körperwahrnehmung zeigt und für mentale Entspannung sorgt. Umgeben von Wald, Feld und vor allem Ruhe sinkt unser Stresslevel, während wir in einen zufriedeneren, glücklichen Zustand übergehen. Je unberührter die Natur auf deinem Weg ist, desto leichter wird es dir fallen, in dich zu horchen und neue Kraft aus dir selbst heraus zu schöpfen. Klingt spirituell, ist es vielleicht auch, kann dir jedoch enorm dabei helfen, zu dir selbst zurückzukehren.

Nebenjob gesucht?

Wer Kreatives schaffen oder im Studium durchstarten möchte, der benötigt einen freien Kopf. Oftmals fühlen wir uns überlagert von Stress, Druck und To-Dos, sodass wir den Blick fürs Wesentliche verlieren: uns selbst und unsere mentale Gesundheit. Ein Spaziergang an der frischen Luft bringt deinen Kreislauf in Schwung, füllt deine Lungen mit herrlich frischer Luft und hilft dir dabei, abzuschalten. Niemand kann rund um die Uhr kreativ, produktiv oder effektiv sein – Pausen sind obligatorisch für jeden von uns. Und wenn man gerade dabei ist, lässt sich diese hervorragend im Wald oder Park zwischen Bäumen, Gras oder einem Gewässer verbringen, um die Gedanken wie Wolken am Himmel kommen und gehen zu lassen.

Tipp 3: Wertvolle Gespräche

An alle Rhetorik-Künstler:innen da draußen – mit diesem Punkt ist nicht nur selbst kommunizieren, sondern vor allem eins gemeint: zuhören. Wenn ich mich mit verschiedenen interessanten Personen unterhalte, klopft regelmäßig eine leise Stimme an die Innenseite meines Kopfes, die euphorisch flüstert: „Das lässt sich hervorragend in einen neuen Artikel integrieren!“. Und damit soll sie zweifellos Recht behalten, schließlich können wir nur in Austausch mit anderen neue Sichtweisen auf altbekannte Themen sammeln und die eigenen Vorstellungen unter Umständen überdenken.

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Tipp 4: Die Ästhetik genießen

Innerhalb der Wahrnehmungspsychologie werden der visuelle und akustische Kommunikationskanal als die beiden Hauptsinnesmodi beschrieben. Neben Hören ist das Sehen für uns Menschen die erste Wahl, wenn es darum geht, uns in unserer Welt zu orientieren. Dementsprechend ist es sicher kaum verwunderlich, dass wir einen uns innewohnenden Hang zu schönen Dingen verspüren.

Ob Pinterest, Deko-Geschäfte oder künstlerische Werke – je nach Disziplin findet sich Schönheit in sämtlichen Bereichen des Lebens. Für die Schreiberlinge unter uns sind vielleicht poetische Wortwahl oder syntaktische Auffälligkeiten markant, wohingegen Personen im Marketing- oder Grafikbereich den Blick sowohl auf Werbung als auch Plakate und Websites, Design-Studis auf hübsches Inventar oder Markenlogos richten. Was auch immer es sein mag, das deinem Interesse am ehesten entspricht, so solltest du dich damit umgeben, um für dich selbst Inspiration zu erhalten.

Tipp 5: Ein Blick auf die Uhr

"Ich hab am Schreibtisch eine kleine Lampe im Artdeco Stil mit nem kleinen, bläulichen Lichtfilter dran. Man sieht nur um den Laptop und auf dem Schreibtisch einen kleinen Lichtkegel. Und ansonsten fällt durch's Fenster noch ein bisschen Straßenlaternenlicht" – Autor Clemens Meyer im Interview mit Deutschlandfunk Nova

Nächte können magisch sein. Unheimlich, still und zu Winterzeiten ziemlich kalt hüllt sich ihre Dunkelheit wie eine Satindecke um die Häuserfassaden deiner Stadt. Gleichsam kann das Ende des Tages auch beruhigende, inspirierende Wirkung erzielen, mit deren Hilfe zahlreiche Nachteulen ihre kreative Sternstunde erreichen. Die Sterne, der Mond, der Frieden, in dem die Welt ruht – all das wirkt auf zahlreiche Personen inspirationsfördernd.

Andere Menschen wiederum können sich morgens am besten fokussieren, während die ersten Sonnenstrahlen ihre Köpfe durch die Jalousien recken. Besonders Sonnenauf- oder Untergänge, welche unsere Welt in ein Meer aus Farben hüllen, können inspirierend für neue Denkweisen und Richtungen wirken. Ob Eule, Lärche oder permanent müde Taube – es lohnt sich zu reflektieren, zu welcher Tageszeit du dich am kreativsten erlebst und deinen Arbeitsrhythmus dementsprechend adaptierst.

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Tipp 6: Musikalische Untermalung

Wenn du ein Buch aufschlägst – besonders im Young-Adult-Genre – sind das erste, das dir entgegenschaut, meist nicht Vorwort oder ein potenzielles Inhaltsverzeichnis. In aktuellen Publikationen gewinnt die Angabe einer bucheigenen Playlist zunehmend an Popularität, bei der Autor:innen Songs angeben, die Stimmung, Handlung oder Charaktere spiegeln. Das Ziel? Lebendigkeit. Wir, also die Leser:innen, sollen die Möglichkeit erhalten, sich in die imaginierte Welt hineinzufühlen und in angemessene Lesestimmung überzugehen.

Ob Hausarbeit, Kunstwerk oder das erste eigene Buch – mithilfe von akustischer Unterstützung wird es dir leichter fallen, dich in deine Arbeit hineinzufinden und Ideen zu entwickeln. Elementar ist natürlich, dass die Musik dich weder ablenkt noch zu sehr aufputscht, sodass du aus dem Flow gerätst. Vielmehr sollte sie hintergründig abgespielt werden und der Thematik entsprechen, die du gerade behandelst.

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Tipp 7: Lesen, lesen, lesen

„Nothing is better than reading and gaining more and more knowledge“ – Stephen Hawking

Ob Joanne K. Rowling, Ken Follett oder Sebastian Fitzek – Fakt ist, dass Lesen nicht nur unterhält, sondern gleichsam in unermesslichem Maße bildet, und zwar in jeglicher Hinsicht. Je nach Thematik lernst du, wie unsere Psyche funktioniert, ein Fahrrad repariert oder zwischenmenschliche Beziehungsprobleme gelöst werden können – und das alles, ohne auch nur den Raum verlassen zu müssen.

Solltest du selbst einen Text produzieren müssen – in welchem Kontext, sei an dieser Stelle ausgeklammert – ist es sinnvoll, zunächst anzusehen, wie Personen deines Fachbereichs oder Genres schreiben. Welchem Wortschatz bedienen sie sich, wie drücken sie sich aus, auf welche Weise vermitteln sie ihre Gedanken, Gefühle und Geschichten? Besonders durch das Betreten von Fantasiewelten in Scify, Fantasy und Co. werden deine Vorstellungskraft und Kreativität ungemein geschult, schließlich liegt es allein an dir, die vorgegebene Welt in Bilder zu konvertieren.

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