J.R.R. Tolkien: Wegbereiter „moderner Fantasie“

Studierendenleben

04.02.2025

J.R.R. Tolkien: Wegbereiter „moderner Fantasie“

Wer war Tolkien? Woher holte er seine Inspiration? Wieso fesseln seine Geschichten noch heute? Dies und mehr erörtern wir in diesem Artikel. Ob Ihr die Werke nun mögt oder nicht: „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ dürften jedem ein Begriff sein. J.R.R Tolkien ist mit einer der berühmtesten Autoren der vergangenen zwei Jahrhunderte, das reicht aus, um ihm einen Artikel zu widmen.

Tolkien: Ein Mann lässt seiner Fantasie freien Lauf

Tolkien hat viele Eindrücke seines Lebens mit in seine Werke aufgenommen. So soll unteranderem „Hobbington“ (der Ort, in welchem Frodo Beutlin aus „Der Herr der Ringe“ lebt) dem Orte nachempfunden sein, bei welchem er selbst aufwuchs, jedoch wesentlich fantastischer dargestellt. Der Natur wird hier im wahrsten Sinne des Wortes freien Lauf gelassen.

Auch seine Wanderungen in mitteleuropäischen Gebirgen spiegeln sich in einigen seiner Zeichnungen wider. Noch heute kann man seine Strecken in den Gebirgen aufsuchen und bekommt direkt die Eindrücke zu sehen, welche auch Tolkien inspirierten (nur mit weniger Schnee 😉).

Auch seine Erfahrungen aus dem 1. Weltkrieg, bei welchem er viele seiner Freunde verloren hat, sind in seinen Werken wiederzufinden und stellen gewissermaßen den Feind des Friedens, aber auch der Natur dar. Verdeutlicht wird dies unteranderem durch „Mordor“, der Ort, der von „Sauron“ regiert wird und einer kargen Kraterlandschaft gleicht, inmitten welcher ein Vulkan brodelt.

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Kindheit und Jugend: Trauer gemischt mit der Freiheit in der Natur zu leben

Tolkien und sein Bruder Hilary hatten es zu Beginn wahrlich nicht leicht. Ihre Eltern sind früh verstorben, wodurch die beiden zu Vollweisen wurden. Ihr Vater verstarb, als Tolkien 4 Jahre alt war, die Mutter verstarb einige Jahre später an Diabetes, weshalb die Kinder in die Obhut eines Priesters, später zu ihrer Tante und daraufhin zu einer Pflegemutter kamen. Bei der Pflegemutter lernte er seine spätere Ehefrau Edith Bratt kennen.

03.Januar 1892: Tolkien wird in Südafrika geboren. Nach dem Tod des Vaters zieht er mit seiner Mutter und seinem Bruder in die Nähe Birminghams. Hier lernt er seine Liebe zur Natur kennen.

1904: Tod seiner Mutter durch Diabetes. Die Tolkien Brüder werden Vollweisen.

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Studium in Oxford, trotz finanzieller Einschränkungen

Sein Talent mit Sprachen umzugehen, untermalte er mit seinem Studium in Oxford. Hier verbrachte er die Zeit mit seinen Kommilitonen und konnte sein Sprachtalent verfeinern.

1910: Tolkien erhält ein Stipendium am „Exeter College“ in Oxford und studiert englische Sprache und Literatur.

1915: Abschluss mit Auszeichnung

Der erste Weltkrieg ruft

Nachdem er dem Druck, sich für den Krieg rekrutieren zu lassen, nachgegeben hat, ist er seinen Freunden in den Krieg gefolgt. Hier hat er viele Eindrücke gesammelt, welche ihn maßgeblich geprägt haben.

1915: Tolkien tritt dem ersten Weltkrieg bei

22.März 1916: Bevor er nach Frankreich versetzt wird, heiratet er seine Jugendliebe Edith Bratt.

Oktober 1916: „Dank“ der Diagnose „Grabenfieber“ wurde Tolkien nach Birmingham zurückgebracht. Während seiner Genesung schrieb er „Das Buch der verschollenen Geschichten“ (dem Vorbuch zu „Silmarillion“).

Zurück daheim warten Oxford und seine große Liebe

Nachdem er den ersten Weltkrieg überlebt hat und in Birmingham genesen war, kehrte er an seine Universität zurück und lehrte dort Sprachwissenschaften. Gemeinsam mit seiner Frau Edith und ihrem ersten Sohn beginnt er sein neues Leben in Oxford.

1918: Tolkien wird als Leutnant aus dem aktiven Dienst entlassen und beginnt eine herausragende Karriere in Oxford.

1918-1920: Tolkien arbeitet als Lexikograph am „Oxford English Dictionary“ und fällt insbesondere mit erfundenen Worten wie „Hobbit“ auf.  

1920: Sein zweiter Sohn Michael Hilary Reuel Tolkien erblickt das Licht der Welt.

1921: Professor für Englische Sprache an der noch jungen Universität Leeds.

1924: Sein dritter und letzter Sohn Christopher, welcher zukünftige Werke von ihm mit veröffentlicht, wird geboren.

1925: Rückkehr nach Oxford mit stark gestiegener Zahl an Studierenden (wohl auch wegen der ausgelassenen Stimmung).

1929: Geburt seiner einzigen Tochter Priscilla.  

Der Hobbit: Zunächst ein privates Werk, welches schon bald bekannter werden soll

Tolkien beginnt an „Der kleine Hobbit“ zu schreiben und zeigt dieses Werk nur wenigen Leuten seines Umfeldes. 1937 jedoch lässt er seinen Roman „Der Hobbit“ veröffentlichen, welcher direkt ein großer Erfolg wurde, was zur Folge hat, dass eine Fortsetzung gewünscht ist. Dies läutet die Geburtsstunde von „Der Herr der Ringe“ ein.

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Der Herr der Ringe: Der Beginn eines Welterfolges

Bis der Welterfolg an die Öffentlichkeit kam, vergingen über 12 Jahre des Schreibens und weitere Jahre des Umschreibens, da die Urfassung laut Verlag zu komplex sei. Dann aber war es 1954 so weit. Die ersten beiden Bände von „Der Herr der Ringe“ werden veröffentlicht, der dritte Teil folgte im Jahr darauf.

1959: Tolkien geht im Alter von knapp 70 Jahren in den Ruhestand und arbeitet am „Silmarillion“ weiter, welches er bis zu seinem Tode nicht vollendet.

1965: Nachdem ein Taschenbuch seines Werkes „Der Herr der Ringe“ den amerikanischen Markt flutet, sorgt dies für einen Schub an Aufmerksamkeit, welcher ihn zwingt, nach Poole zu ziehen, um den Fans zu entfliehen.

Seine letzten Jahre

Nachdem seine Frau Edith 1971 stirbt, zieht er 1972 nach Oxford zurück und bezieht an der Universität eine Wohnung. Im gleichen Jahr erhält er für seinen Beitrag zur Literatur von Königin Elizabeth den Orden „Commander of the Brititsh Empire“.

Am 02. September 1973 stirbt er und wird neben seiner Frau Edith begraben. Und nun, wer von Euch „Der Herr der Ringe“ kennt, dürfte bemerkt haben, dass sein Todesjahr ziemlich auffällig ist:

1 Ring der Macht, 9 den Menschen, 7 den Zwergen und 3 den Elben (1973). Gruselig 😉.

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Besondere Ehrungen

Tolkien hat es sogar ins All geschafft. Der Asteroid 2675 wurde nach ihm benannt. Trotz seiner Aktivität im All hat es Tolkien sogar geschafft, die Gründung der „deutschen Tolkien Gesellschaft“ (kurz DTG) zu inspirieren. Die DTG trifft sich mehrmals jährlich zu Stammtischen, Mitgliedertreffen, wissenschaftlichen Auseinandersetzungen und Seminaren, um dem Autor ihre Ehre zu erweisen.

Peter Jackson bringt auf die Leinwand, was Tolkien entwarf

Wenn wir von Tolkien berichten, müssen wir auch von Peter Jackson berichten. Es gab zwar schon vor Peter Jacksons Verfilmungen andere Versuche, Tolkiens Werke auf die Leinwand zu bringen, welche mal besser, mal schlechter waren, jedoch hat es Peter Jackson geschafft, eine neue Generation an Tolkien Fans zu schaffen. Die Liebe zum Detail, die Natur Neuseelands und Darsteller wie Christopher Lee und Ian McKellen machen die Filme Peter Jacksons einmalig.

Zwar haben die Bücher Tolkiens bereits lange vor den Verfilmungen durch Peter Jackson eine breite Masse berührt, jedoch hat Peter Jackson es geschafft, die Werke Tolkiens in weitere Generationen hinauszutragen. Und, Hand aufs Herz: Wenn wir an „Der Herr der Ringe“ denken, denken wir doch automatisch auch an Ian McKellen als „Gandalf“ und Elijah Wood als „Frodo“. 

Fazit: „Ein Ring, sie zu knechten …“

Tolkien hat es geschafft mehrere Generationen in den Bann zu ziehen, sie gewissermaßen „zu knechten“. Der Reiz seiner fantastischen Geschichten hat in keiner Weise nachgelassen. Werke wie das „Silmarillion“, „Der Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“, erlauben es uns noch heute, dem Alltag zu entfliehen und die Welt mit anderen Augen zu sehen.

In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.

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