Studierendenleben
03.11.2020
Grundsätzlich bestehen für Studierende vier unterschiedliche Möglichkeiten zur Krankenversicherung im Studium. Über alle diese Optionen findest du hier Informationen, damit du dich der passendsten Krankenversicherung zuordnen kannst. Außerdem findest du die Merkmale, die dich in die nächstteurere Krankenversicherung einstufen. Allgemein gilt: Bevor du im Studium einen Job anfängst, solltest du den Taschenrechner rausholen. Denn manchmal warten Abgaben auf dich, die deinen Lohn empfindlich schrumpfen lassen. Aber auch die Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenkasse ist eine Wissenschaft für sich. Aus diesem Grund helfen dir die folgenden Informationen dabei, einen Überblick zu bekommen. Im Zweifelsfall lohnt sich im wahrsten Sinne des Wortes allerdings eine Beratung.
Die Versicherung bei einer Krankenkasse über deine Familie soll beim klassischen Weg an die Uni für die meisten Studierenden eine große finanzielle Lücke schließen. Und das tut sie auch, denn mit der Familienversicherung zahlst du bis zu deinem 25. Lebensjahr keinen Cent und bist trotzdem bei einer gesetzlichen Krankenversicherung regulär angemeldet.
Neben der Altersgrenze gibt es hier aber auch die Einkommensgrenze zu beachten. Bei einem Nebenjob, der die 450-Euro-Grenze nicht übersteigt, bleibst du in der kostenlosen Krankenversicherung. Erkundige dich am besten nach dem jährlichen Freibetrag deiner Krankenkasse. So darfst du beispielsweise auch in drei Monaten deutlich über 450 Euro verdienen, solange du über das Jahr verteilt unter der Grenze bleibst. Je nach individueller Situation lohnt sich ein rechnerischer Vergleich. Schließlich nützt der beste Stundenlohn nichts, wenn du dafür hohe Abgaben hast. Eine gute Nachricht: Selbst bei kurzfristig zu hohem Verdienst kannst du nach dem Ende wieder in die Krankenversicherung deiner Familie wechseln – kostenlos.
Studierende werden in die studentische gesetzliche Krankenversicherung eingestuft, wenn sie älter als 25 Jahre sind oder wenn sie monatlich regelmäßig mehr als 450 Euro verdienen. Die gesetzliche studentische Krankenversicherung ist deutlich günstiger als Tarife von Arbeitnehmern und Freiberuflern und setzt sich aus der Pflegepauschale und den Beiträgen zur Krankenkasse zusammen. In der Regel zahlst du monatlich zwischen 90 und 110 Euro. Dadurch kommt neben den regulären Kosten zum Studieren eine weitere höhere Abgabe auf dich zu.
Falls du von der gesetzlichen Familienversicherung in die studentische Krankenversicherung wechselst, solltest du diesen Schritt bewusst gehen. Krankenkassen haben sehr unterschiedliche Angebote und teilweise auch unterschiedliche Preise. Je nach deinen individuellen Bedürfnissen lohnt sich in jedem Fall ein gründlicher Vergleich.
Studierende, die erst spät mit einem Studium anfangen, länger benötigen oder nach mehrjähriger Arbeitsphase ein Aufbaustudium beginnen, haben mit höheren Kosten für die Krankenkasse zu rechnen. Beiträge zur Krankenversicherung können schnell die 200-Euro-Grenze erreichen und damit einen erheblichen Kostenfaktor beim Studieren darstellen. Auch hier bieten die Krankenkassen einheitlich geregelte Grundleistungen an – nur Zusatzbeiträge, Mehrleistungen und Behandlungsangebote können sich stark unterscheiden.
Ein Ansatz, um die hohen Kosten für die freiwillige studentische Krankenversicherung einzusparen, ist ein Job auf Teilzeitbasis, bei dem der Arbeitgeber deinen Anteil für die Krankenkasse übernimmt. Dabei handelt es sich dann um ein reguläres Arbeitsverhältnis und nicht um eine Werkstudentenstelle. Insbesondere Studierende, die als Werkstudenten gearbeitet haben und die Altersgrenze überschreiten, haben gute Chancen auf diese Regelung im Job.
Um dich im Studium privat bei einer Krankenkasse zu versichern, musst du dich bis spätestens drei Monate nach Studienbeginn von der Pflicht zur gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen. Da du als Studierender eine Nachweispflicht gegenüber deiner Hochschule hast, musst du die Bescheinigung über die Befreiung zusammen mit dem Nachweis der Versicherung bei einer privaten Krankenkasse bei deiner Hochschule einreichen.
Die Tarife der privaten Krankenkassen sind sehr unterschiedlich und richten sich nach diversen Faktoren wie Alter, Vorerkrankungen und Einnahmen. Aber auch die Leistungen der privaten Krankenkassen unterscheiden sich erheblich von denen der gesetzlichen Krankenkassen. Allerdings gilt die Befreiung für das gesamte Studium – eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung während des Studiums ist nur bei der Aufnahme eines Jobs und Versicherung über den Arbeitgeber möglich. Auch die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nach dem Studium kann sich insbesondere bei Selbstständigkeit schwierig gestalten.
Studierende in Deutschland müssen immer gegenüber der Hochschule nachweisen, dass eine Versicherung bei einer Krankenkasse besteht. Die Krankenkassen selber haben das Recht, Beitragsrückstände an die Hochschulen zu kommunizieren. Im schlimmsten Fall können Studierende ohne Krankenversicherungsschutz deswegen exmatrikuliert werden. Da sich die Zuordnungen zu einer Krankenversicherung im Studium verändern können, solltest du also immer den Überblick behalten – insbesondere, wenn du eine Altersgrenze überschreitest oder einen neuen Job beginnst.
Der bewusste Umgang mit Krankenkassen ist daher eine wichtige Aufgabe. Deine erste Anlaufstelle ist dabei die Beratung direkt an deiner Uni. Aber auch ein guter Kontakt zu deiner Ansprechperson bei der Krankenkasse hilft bei Unklarheiten oft weiter. Neben der Einordnung in die verschiedenen Kategorien kannst du so auch außerordentliche Fragen klären, wie zum Beispiel einen Auslandsaufenthalt, ein Auslandsstudium oder ein Urlaubssemester.
Auf der Suche nach einem neuen Job?
Starte deine Jobsuche hier