Studierendenleben
04.11.2020
Klausuren haben einen eigenartigen Effekt auf viele Studenten: Plötzlich wird alles effektiver. Schlafphasen werden überdacht, unnütze Freizeitbeschäftigungen gestrichen und dann ist da noch die Ernährung. Dass es sich mit einer Pizza im Bauch nicht unbedingt gut lernen lässt, wissen bereits die Erstsemester. Aber können Lebensmittel auch dabei helfen, deine Lernleistung zu steigern?
Auf diese Frage gibt es eine einfache Antwort. Ja. Allerdings ist das Thema Ernährung ähnlich wie das Thema Sport: Bis du Ergebnisse siehst, dauert es eine Weile. In der Klausurenphase plötzlich einen Zuckerentzug durchzuführen oder radikal auf eine Low-Carb-Diät umzustellen, kann sogar negative Folgen nach sich ziehen. Jedenfalls, was die Klausurergebnisse angeht. Es gilt daher, Lebensmittel, die du in der Klausurphase konsumierst, langfristig zu planen. Wer weiß, vielleicht bleibst du sogar dabei, wenn die Klausuren vorüber sind?
Zurück zu deinem Gehirn. Du hast da einen ziemlich komplexen Computer hinter der Stirn, auch wenn sich das in der Klausur manchmal ganz und gar nicht so anfühlt. Dieses Organ ist wie jedes andere Organ deines Körpers auch auf bestimmte Nährstoffe angewiesen. Brainfood ist ein Schlagwort, das immer mehr Hirnforscher beschäftigt. Welche Nahrungsmittel haben einen nachweislich positiven Effekt und welche solltest du eher meiden? Ein paar erste Ideen bekommst du hier!
Fast jeder hat bereits davon gehört: Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Konzentrationsleistung aus. Kurz vor Klausuren ist das genau das, was du brauchst. Studentenfutter trägt daher nicht zu Unrecht seinen Namen: Nüsse generell haben einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Insbesondere Walnüsse haben einen positiven Effekt. Aber nicht nur Nüsse, auch Hanfsamen und Leinöl schmieren die Hirnzellen. Diese pflanzlichen Lebensmittel – insbesondere Leinöl – haben eine gute Ökobilanz und können im Gegensatz zu bedenklichen Tierprodukten in rauen Mengen verzehrt werden.
Eisen trägt zur Sauerstoffversorgung des Körpers bei. Ein Eisenmangel dagegen schwächt deine Denkleistung durch Müdigkeit und ein schwaches Immunsystem. Ein wichtiger Tipp bei der Eisenversorgung lautet: Kombiniere pflanzliche Eisenquellen immer mit Nahrungsmitteln, die viel Vitamin C enthalten. Frisches Gemüse mit Spinat und Hülsenfrüchten oder Tahin, eine Sesampaste, im Müsli mit Obst sind eine gute Möglichkeit, die Eisenspeicher aufzufüllen.
Calcium ist ein wichtiger Stoff für gute Nerven. Gerade daran mangelt es allerdings vielen Studierenden kurz vor der Klausur. Zeit also, Lebensmittel mit viel Calcium zu suchen. Eine einfache, zeitsparende und vor allem leckere Möglichkeit sind grüne Smoothies, da Blattgrün von Natur aus viel Calcium enthält.
Dafür brauchst du keinen High-End-Mixer, der dein Sparschwein komplett zerstört. Auch das klapprige Exemplar von Ebay Kleinanzeigen tut seinen Dienst. Dein Gehirn dann wahrscheinlich auch wieder.
Du brauchst Zucker. Klingt kontrovers? Nur wenn es sich dabei um industrielle Süßigkeiten mit isoliertem Zucker handelt. An sich ist Zucker ein wichtiger Baustein von Nahrungsmitteln und in seiner natürlichen Form eine Grundlage für gute Denkleistungen.
Früchte sind die einfachste Variante, diesen Zucker zu bekommen. Kein Fruchtsaft, keine Fruchtschorlen, keine Fruchtgummis. Sondern der ganze Apfel. Oder eben die ganze Birne. Einen besonders positiven Effekt auf die Hirnleistung haben Wassermelonen. Es lebe das Sommersemester!
Wasser als Nahrungsmittel? Beim Thema Ernährung denken die meisten an populäre Lebensmitteldebatten. Vegan oder eben nicht vegan. Raw Food oder traditionelle Küche. Regional oder Ausbeuter. All dies kann tatsächlich Auswirkungen auf deine Denkleistung haben. Ein Nahrungsmittel, das allerdings noch über allen Debatten steht, ist Wasser.
Viele Studenten trinken Säfte, Kaffee, Tees und vielleicht ab und an auch mal einen Schluck Wasser. Dabei ist reines Wasser das, was dein Gehirn benötigt, um seine Arbeit zu machen. Der große Vorteil: Das kostet gar nichts. Noch nicht mal den Gang zum Supermarkt.
Kaffee scheint nicht selten das Lebensmittel Nummer 1 unter Studierenden zu sein. Fakt ist allerdings: Würdest du dir den Koffeingehalt einer einzigen Tasse Kaffee direkt in den Blutkreislauf injizieren, würdest du es nicht überleben, da es sich dabei um ein Nervengift handelt. Die nachfolgende Wachheit, die viele an diesem Getränk so schätzen, ist letztlich eine Abwehrreaktion deines Körpers. Nach dem Hoch folgt allerdings ein Tief. Und was passiert dann? Der Griff zur nächsten Tasse.
Eine gute Alternative zum Kaffee ist Orangensaft. Auch der macht dich wach, versorgt deinen Kopf allerdings mit Energie, statt ihm welche zu entziehen. Wem es vorrangig um den Geschmack geht: Es gibt auch koffeinfreie Kaffees.
Wer kennt sie nicht, die panischen Studenten, die immer eine Extrapackung Dextro Energie mit zu den Klausuren bringen? Dabei ist diese letzte Hilfe in der Not noch das kleinste Übel im Bereich der Nahrungsmittel. Otto-Normal-Student verzehrt täglich fast 100 Gramm Zucker. Vor den Klausuren wird außerdem gerne aus Nervosität noch zu mehr Süßigkeiten gegriffen.
Das Fatale: Isolierter Zucker entzieht deinem Körper nach einem kurzen Hoch mehr Energie, als du ihm zugeführt hast. Allerdings ist es nun auch keine gute Idee, kurz vor der nächsten Klausur eine radikale Diät von allen Lebensmitteln, die Zucker enthalten, zu machen. Das ist ein Projekt für das gesamte nächste Semester. Die Ergebnisse der Klausuren werden dich überzeugen.
Es gibt Menschen, die sich durch den Konsum von Nahrungsmitteln mit wenig Kohlenhydraten großartig fühlen. Es gibt aber auch Kandidaten mit einer hohen Stoffwechselrate, die dadurch einiges an Energie verlieren. Daneben sind auch noch die Lebensmittel und ihre Arten an Kohlenhydraten unterschiedlich. Von heute auf morgen Ernährungsgurus zu folgen, die einen Basisbaustein der Ernährung, nämlich Kohlenhydrate verdammen, kann negative Folgen nach sich ziehen, wie zum Beispiel Konzentrationsverlust. Verlagere solche Versuche lieber auf eine Zeit, in der du weniger gefordert bist.
Manchmal geht es gar nicht darum, welche Lebensmittel du isst, sondern wann du sie isst. Der Verdauungsvorgang nimmt einen hohen Prozentsatz der Energie in Anspruch, die du zu dir nimmst. Das wird zum Problem, wenn zwischen den Hauptmahlzeiten ständig Snacks gegessen werden. Nicht nur Süßigkeiten sind schädlich auch gesunde Zwischenmahlzeiten wie Nüsse können dir Energie rauben, die du für die Klausuren und zum Lernen dringend brauchst. Besser ist es also, gerade in Klausurzeiten regelmäßig Lebensmittel zu dir zu nehmen und zwischendurch nichts zu essen.
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