Lehramt: Bilde die Helden von morgen aus

Wenn Du auf Deine Schulzeit zurückblickst, was für Erinnerungen hast Du an Deine Lehrkräfte? Gute, schlechte, schockierende? Waren Deine Lehrkräfte hilfsbereit, engagiert, nachsichtig oder eher diskriminierend, unnötig streng und ungerecht? Egal wie Deine Lehrkräfte waren, Du hast in jedem Fall Eindrücke sammeln können, welche Dir dabei helfen können, selbst als Lehrkraft zu arbeiten.

Was Du besser machen kannst, welche Vorbilder Dich in Deinem Studium begleiten und wie es Karrieretechnisch aussieht, all das klären wir jetzt.

Um Lehrer zu werden, muss ich Lehramt studieren, oder?

In der Theorie ja, jedoch ist der Beruf des Lehrers einer, welchen man auch als Quereinsteiger ausführen kann, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels. Wenn Du jedoch bereits zu Beginn Deines Studiums sicher bist, irgendwann als Lehrkraft tätig sein zu wollen, ist es ratsam direkt auf Lehramt zu studieren, da Du hierbei nicht nur das zu studierende Fach erlernst. Während des Studiums lernst Du auch, wie man auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingeht, da ein Hauptteil des Studiums die Erziehungswissenschaften darstellt.

Quereinstieg als Lehrer

Solltest Du dennoch den Quereinstieg als Lehrer versuchen wollen, geht dies natürlich auch, hierfür sind folgende Voraussetzungen erforderlich:

• Masterabschluss in einem potentiellen Schulfach (z.B. MINT-Fach)
• Nachweis eines weiteren Faches (z.B. im Bachelor oder durch Zwischenprüfung)
• Berufserfahrung im angebotenen Fachgebiet

Die hier aufgeführten zu erfüllenden Bereiche variieren stark zwischen den Bundesländern und dem entsprechenden Fachkräftemangel der jeweiligen Fächer.

Wenn diese drei Bereiche erfüllt werden, ersetzen diese das erste Staatsexamen und ermöglichen den Einstieg in das zweite Staatsexamen in Form eines Vorbereitungsdienstes.

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Die Frage der Fragen: Grundschule oder doch Gymnasium? Wie alt sollen die Kinder und Jugendlichen sein und welche Schulform wäre ideal?

Nicht nur die Frage, mit wem Du besser zurechtkommst, ist entscheidend, auch der entsprechende zu unterrichtende Stoff ist wichtig bei der Entscheidungsfindung. Egal für welche Schulform Du Dich entscheiden solltest, das Studium bereitet Dich bestens vor und insbesondere die zu absolvierenden Praktika bieten Dir einen guten Einstieg in den Schulalltag.

Solltest Du Dir vor Deinem Studium nicht sicher sein, welches Lehramtsstudium, oder ob überhaupt ein Lehramtsstudium für Dich in Frage kommt, kann ein freiwilliges soziales Jahr helfen bereits vor dem möglichen Studium einen ersten Überblick zu bekommen.

Auch Erfahrungsberichte von Lehramtsstudierenden können bei der Entscheidung helfen.

Welcher Studiengang ist ideal für mich?

Das hängt insbesondere von Deinen Stärken und Interessen ab. Ratsam ist auch zu überprüfen, in welchen Bereichen Lehrkräfte Mangelware sind. So entgegnest Du auch spezifischem Fachkräftemangel in bestimmten Fächern und Schulformen.

Hier eine kleine Auswahl an Lehramtsstudiengängen der Universität Hamburg, welche für Dich in Frage kommen könnten:

• Lehramt an berufsbildenden Schulen
• Lehramt an Grundschulen
• Lehramt an Gymnasien
• Lehramt der Primar- und Sekundarstufe 1
• Lehramt der Primar- und Sekundarstufe 1 und 2
• Lehramt für Sonderpädagogik
• Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Grundschule
• Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Sekundarstufe

Diese Studiengänge bereiten direkt auf den Beruf des Lehrers vor und befassen sich direkt mit der angestrebten Schulform, welche es zu erreichen gilt.

Der Erwartungscheck der Universität Hamburg kann zudem eine Hilfe sein, herauszufinden, ob Deine Erwartungen dem entsprechenden Studiengang entsprechen oder eher nicht. Klick Dich durch die einzelnen Schulformen durch und finde den für Dich geeigneten Lehramtsstudiengang.

Solltest Du noch immer unsicher sein, reicht eine Beratung an der Universität, welche offene Fragen klärt und Dir bei Unsicherheiten zur Seite steht.

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Wie ist das Studium aufgebaut?

Der Hauptteil besteht aus Erziehungswissenschaften und drei, in Ausnahmen auch zwei, Schulfächern. Zudem müssen Praktika absolviert werden.

Im Master vertiefst Du das Wissen eines Deiner drei Fächer und musst zwei Praktika absolvieren.

Um unterrichten zu können, reicht ein Bachelor nicht aus. Der Master ist daher unabdingbar, wenn Du auf Lehramt studierst.

Beispiel Lehramt an Grundschulen an der Universität Hamburg

Bachelor – Regelstudienzeit 6 Semester:

• Erziehungswissenschaften: 80 LP
• Deutsch: 27 LP
• Mathe: 27 LP
• Wahlfach: 27 LP

(hier kann man an der UHH aus Kunst, Englisch, Musik, Alevitische Religion, Islamische Religion, Evangelische Religion, Katholische Religion, Sachunterricht oder Sport wählen)

• Freier Studienanteil: 9 LP
• Orientierungspraktikum: 8 LP (hier findest Du Praktikumsplätze 😉)
• Abschlussmodul: 10 LP

Master – Regelstudienzeit 4 Semester:

• Erziehungswissenschaften: 45 LP
• Die drei Fächer aus dem Bachelorstudiengang, wovon eines vertieft wird: insgesamt 30 LP
• Kernpraktikum: 30 LP
• Abschlussmodul: 15 LP

Wie genau das Studium aufgebaut ist, kann sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Wichtiger Bestandteil des Bachelors und Masters sind die zu absolvierenden Praktika. Diese helfen Dir erste Eindrücke zu sammeln und wichtige Fragen zu klären, welche der Schulalltag mit sich bringt.

Wie sieht es mit dem Gehalt als Lehrkraft aus?

Selbstverständlich ist auch Deine Karriere ein entscheidender Faktor, welcher bei der Studienwahl berücksichtigt werden muss. Hierbei kann der Beruf des Lehrers viele Vorteile bieten, zumal eine mögliche Verbeamtung auch winken kann. Gehaltstechnisch ist es ein wenig komplizierter.

Diesbezüglich gibt es von Bundesland zu Bundesland große Unterschiede. Auch ob Du verbeamtet werden willst oder nicht ist ein wichtiger Faktor. Daher ist es nicht einfach zu ermitteln, wie viel eine Lehrkraft in Deutschland pauschal verdient, grob kann man jedoch von einem Bruttogehalt von 5466€ ausgehen. Oft wird auch zwischen Grundschule und Gymnasium unterschieden, wobei erstere mit weniger Gehalt aufwartet. Jedoch passt sich das Gehalt an Grundschulen immer mehr dem des Gymnasiums an.

Ich habe mich entschieden, ich will Lehrer werden!

Das ist eine gute Entscheidung. Nicht nur, weil Du somit die Möglichkeit bekommst, die Helden von morgen auszubilden und auf ihrem Weg zu begleiten. Du lernst beim Studium viel über Dich selbst und die Welt. Du lernst, auf welche Bedürfnisse Lehrer eingehen sollten und wie Stärken der Kinder und Jugendlichen gefördert werden.

Wer weiß, vielleicht wird eines Tages einer Deiner Schützlinge die Welt zum Besseren verändern und Dich als große Inspiration zitieren. Somit kannst Du als einzelne Person viele andere zu Größerem bewegen.

In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.