Studierendenleben
09.01.2025
Wenn Du Dich bereits entschieden hast zu promovieren stellt sich direkt die nächste Frage: Individualpromotion oder strukturierte Promotion? Wie unterscheiden sich die beiden Möglichkeiten? Welche Variante ist für mich die bessere? All das klären wir in diesem Artikel und geben zudem Tipps, wie Du es schaffst mit Disziplin an die Arbeit zu gehen, denn ohne diese wird der Weg ein schwerer sein.
Die Frage kursiert ab und an im Netz, hier einmal knapp erklärt:
Die Dissertation ist die schriftliche Arbeit, welche Du anfertigst, um promovieren zu können. So gesehen ist die Dissertation der Türöffner zur Erlangung eines Doktortitels. Die Dissertation stellt gemeinsam mit der mündlichen Prüfung zu dieser den Nachweis dar, dass Du wissenschaftlich arbeiten kannst, woraufhin Du Deinen Doktortitel erhältst und Deine Promotion erfolgreich beendet ist.
Knapper kann man es nicht erklären 😉
Bei einer Individualpromotion handelt es sich um das am häufigsten gewählte Modell einer Promotion. Wie die Beschreibung schon verrät, dreht sich bei dieser alles um die promovierende Person. Pflichtveranstaltungen und Co. spielen hierbei keine Rolle. Du entscheidest, wann Du wie viel für Deine Dissertation arbeiten musst/kannst, was insbesondere bei begleitendem Beruf und Familie ideal ist. Auch der zeitliche Rahmen für die Promotion ist meistens nicht festgesetzt.
Flexibilität!!!
Dies muss so betont werden, da dies der Hauptunterschied zur strukturierten Promotion ist. Du musst an keinen Pflichtveranstaltungen teilnehmen, kannst die Arbeit Deiner Dissertation frei an Deinem Alltag orientieren und kannst dennoch immer Rücksprache mit Deinem Doktorvater oder Deiner Doktormutter halten
Ort und Zeit können frei von Dir gewählt werden.
Dies geht ebenfalls mit der Flexibilität einher, sollte dennoch verdeutlicht werden 😉 Bei einer Individualpromotion kannst Du an dem Ort arbeiten, an welchem Du Dich befinden musst/willst. Deine berufliche Zukunft leidet nicht zwingend unter Verpflichtungen betreffend einer strukturierten Promotion. Auch zeitlich kannst Du individuell entscheiden, wann Du wie viel Arbeit in Deine Promotion investieren kannst
Ebenfalls Flexibilität, wie kann das sein?
So sehr die Flexibilität auch lockt, sie kann Dich dazu verleiten die Arbeit an Deiner Promotion „schlendern“ zu lassen.
Hohes Maß an Disziplin erforderlich!
Wenn Du dieses Maß schon besitzt, ist Disziplin nicht als Nachteil zu sehen, wenn Du jedoch einen gewissen Druck benötigst, um in die Gänge zu kommen, könnte eine strukturierte Promotion mit Anwesenheitspflichten vielleicht die bessere Variante für Dich sein.
Viel Eigenverantwortung
Du musst Dich selbst um Finanzierung, Unterkunft und Co. kümmern, was zusätzlich belastend sein kann, wenn man diesbezüglich noch keine Basis hat.
Eine strukturierte Promotion unterscheidet sich nicht stark von Deinem bisherigen Studienleben. Es gibt auch hier Anwesenheitspflichten und Pflichtveranstaltungen, welche es zu absolvieren gilt. Die zeitliche „Pflichtanwesenheit“ ist zwar nicht so intensiv wie im Bachelor oder Master, jedoch ist auch diese bei einer strukturierten Promotion einzuhalten.
Du bekommst ein gut abgestimmtes Programm, bei welchem alle begleitenden Bereiche wie die Finanzierung, Organisation, Themenfindung und Ablauf mit betreut werden, dies muss bei der Individualpromotion selbstständig, jedoch in einigen Bereichen wie der Themenfindung, in Absprache mit dem Doktorvater/der Doktormutter, erledigt werden.
Kontinuierliche Begleitung Deiner Promotion
Du kannst nicht nur besser und schneller Rücksprache mit Deinem Doktorvater oder Deiner Doktormutter halten, auch andere Beratungsformen sind besser zugänglich.
Pflichtveranstaltungen, die Deine Dissertation bereichern können
Wie sieht es bei anderen Promovierenden aus? Was kann ich mir von Ihnen abkucken? Welche Hürden haben andere zu meistern, kann ich Ihnen Ratschläge geben? Bei einer strukturierten Promotion kannst Du kollektiv Fragen und Probleme aufarbeiten.
Unterstützung bei allen anfallenden Nebenangelegenheiten
Du wirst gewissermaßen an die Hand genommen, was insbesondere für internationale Studierende von großer Hilfe sein kann (Wohnungssuche, Kontoerstellung etc.). Du wirst in kaum einem Bereich im Stich gelassen.
Anwesenheitspflicht
Ähnlich Deiner Studienlaufbahn, musst Du verpflichtend Veranstaltungen beiwohnen, was Einfluss auf Deine Arbeit und Dein Privatleben haben kann.
Weniger individuelle Planbarkeit
Bis zu einem gewissen Grad kannst Du auch Deine strukturierte Promotion zeitlich individuell gestalten, jedoch ist dies nicht vergleichbar mit der individuellen Promotion. Im Zweifel hat der Promotionsplan Vorrang.
Zeitdruck
Auch wenn bezüglich der Zeit, welche Du für die Promotion hast, ein wenig Spielraum besteht, kann der festgesetzte Zeitrahmen bei unplanbaren Vorfällen für Druck sorgen. Wenn Du aufgrund privater Vorkommnisse Deine Promotion längere Zeit pausieren musst, bzw. müsstest, kann dies bei der strukturierten Promotion schwierig werden.
Die Wahl der Promotionsform ist äußerst individuell. Je nachdem, welche anderen Verpflichtungen Du noch hast, welche Ziele Du mit Deiner Promotion verfolgst und wie diszipliniert Du arbeitest, haben beide Modelle ihren Reiz, jedoch auch Nachteile, die es zu beachten gilt.
Hier findest Du bestimmt Deinen Traumjob!
Egal ob Individualpromotion oder strukturierte Promotion, es ist wichtig die Promotion nicht allzu locker anzugehen. Vorbereitung, Ordnung, Ausdauer, Geduld und bewusste Pausen sind entscheidend, um gut zu promovieren.
Dies klingt vielleicht wie das Gequatsche einiger vermeidlich erfolgreicher Internetgrößen, die alles immer perfekt, diszipliniert und effizient erreichen und dabei scheinbar immer frischer aussehen. Man kann davon ausgehen, dass einiges hochgepriesene hinter den Kameras vollends über den Haufen geworfen wird. Lasst Euch von dem Schein nicht trügen! Auch was „perfekt“ wirkt, hat mit Sicherheit auch Faulenzerphasen, welche bis zum Maximum ausgereizt werden 😊.
ALLERDINGS bedeutet dies nicht, dass es unmöglich ist Organisation, Ausdauer und Geduld aufrecht zu erhalten. Die Frage ist nur, wie bekommt man es hin? Zunächst einmal gehen wir das Erfolgsrezept durch:
Hier einige Tipps, welche Dir helfen können am Ball zu bleiben, wenn Du nicht weiterkommst:
Motiviere Dich, indem Du bekannte Vollpfosten genauer betrachtest! Was ist das den für ein Rat? Dieser Rat mag seltsam klingen, ist jedoch an Weisheit kaum zu übertrumpfen 😉. Es gibt bestimmt eine Person, welche Du aus den Medien oder Deinem privaten Umfeld kennst, welche einen Doktortitel besitzt, obwohl es sich bei jenem Element um einen etablierten Vollpfosten handelt. Dies kann Dir vor Augen führen, dass Du es erst recht schaffen kannst, eine erfolgreiche Promotion abzulegen, frei nach dem Motto, wenn jener Vollpfosten es geschafft hat, dann schaffe ich es erst recht! Manchmal ist es hilfreich sich an Vollpfosten zu orientieren, um am Ball zu bleiben, so sind auch diese zu etwas Nutze 😊.
Vorbereitung und Ordnung:
Sie sind entscheidend, um genügend Freiraum zu haben, der Fantasie freien Lauf zu lassen. Wenn unsere Basis stimmt, haben wir mehr Kapazitäten, um den Kopf rattern zu lassen. Daher ist es entscheidend, Ordnung im Umfeld zu schaffen, um zu vermeiden, dass vermeidbare alltägliche Aufgaben für Ablenkung sorgen.
Wenn Du versuchst, eine Arbeit zu verfassen und im Hintergrund noch immer denkst „_Meine Güte, wie kann der arme Schrank drei Tonnen Staub tragen? Oh, tatsächlich lösen sich Flecken auf der Kleidung von selbst, wenn das Kleidungsstück seit 4 Jahren verwest! Mensch, mein Rechner hat ja voll die super Einstellungen, um fokussiert zu arbeiten, ich kucke mir das mal einige Stunden an, und dann lege ich los …_“. Diese seltsamen Beispiele sollen verdeutlichen, dass Unordnung im Umfeld, sei es zu Hause, im Rechner, oder in Deinem Alltag, dafür sorgen kann, dass Du Dich zu leicht ablenken lässt und den Kopf mit vermeidbaren Erledigungen überlädst.
Ausdauer:
Eine Promotion ist ein Marathon. Sie wird die nächsten Jahre Deines wissenschaftlichen Arbeitens und Deines privaten Lebens beeinflussen. Daher ist es ganz normal, wenn sich einige Bereiche Deiner Arbeit ein wenig hinziehen, jedoch sollte dies nicht einladen, komplett für längere Zeit zu pausieren. Versuch, einen realistischen Plan zu erstellen, welcher ausgewogen diszipliniertes Arbeiten, Privates und Pausen berücksichtigt. So schaffst Du es mit Ausdauer Deine Arbeit zu verfassen, ohne ins Hecheln zu kommen.
Geduld:
Auch wenn wir tief im Thema unserer Promotion stecken, kann es gut sein, dass sich die eine oder andere Schreibblockade bemerkbar macht. Nicht verzweifeln! Schreibblockaden kommen und gehen. Versuch nicht in Panik zu verfallen und nimm für einen Moment Abstand von Deiner Arbeit. Wenn Du partout nicht weiterkommst, unternimm etwas, was überhaupt nichts mit Deiner Arbeit zu tun hat um gezielt für Ablenkung zu sorgen. Im Zweifel hilft Dir mit Sicherheit Dein Doktorvater oder Deine Doktormutter, um wieder ins Rennen zu kommen.
Pausen: Pausen sind entscheidend, um motoviert zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn Du Dir nicht aktiv Zeit für Erholung nimmst, wird nicht nur Dein Wohlbefinden drunter leiden, auch Deine Promotion wird nicht den Glanz erhalten, welcher möglich wäre. Bei zu wenig Pause häufen sich nicht nur Flüchtigkeitsfehler, Du verlierst auch eine gewisse, gesunde Distanz zur Arbeit. Wenn Du tief in Dein Thema eintauchst, ohne einmal aufzutauchen, kann es sein, dass Deine Arbeit nur noch für Dich, nicht aber für Dritte verständlich wird. Daher: Pausen sind wichtig!
Mit einer guten Planung, Disziplin und Geduld wirst Du es schaffen eine gute Promotion hinzulegen. Sieh die Promotion als Begleitung Deines Lebens und nicht als kleines Intermezzo. Beim Schreiben Deiner Arbeit wirst Du viel über Dich lernen, daher ist diese Zeit sehr zu schätzen.
Viel Erfolg bei Deiner Promotion!
In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.
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