Studierendenleben
03.11.2020
Direkt nach dem Abitur das richtige Studium für dich zu finden, ist gar keine einfache Aufgabe. Zwischen Abistress und Erfolgsdruck Universitäten und Hochschulen anzugucken oder gar einzelne Studiengänge zu besichtigen: Unmöglich für den maximal gestressten Otto-Durchschnitts-Abiturienten. Und so bleiben manchmal viele Möglichkeiten unentdeckt. Oder der NC ist um ein Zehntel zu niedrig. Oder du willst ganz einfach nicht allzu weit weg von zu Hause. Die Inhalte des Studiums alleine sind selten das, was dich schließlich bis zur Immatrikulation bringt.
Allerdings ändert sich diese Einstellung im Studium. Plötzlich stellst du fest, dass deine Abiturnote doch gar nicht so schlecht war. Und die Stadt zu wechseln klingt nach ein paar Ausflügen ins Ausland oder wenigstens in ein anderes Bundesland ziemlich verlockend. Wenn du dann noch dein Traumstudium findest, das zwar irgendwie mit deinem jetzigen Studium verwandt ist, aber es trotzdem um Längen schlägt, dann setzt sich ein Gedanke fest: der Quereinstieg.
Nochmal von vorne anzufangen – alleine schon dieser Gedanke bringt die Erinnerung an schlaflose Prä-Prüfungsnächte zurück. Aber wie wäre das Leben wohl als Quereinsteiger, bei dem du dir fast alle Leistungen einfach anrechnen lassen kannst? Immer mehr Studierende wählen diesen Weg, auf dem zwar ein Papierkrieg im Weg steht, dafür am Ende aber auch der Studiengang wartet, der dich wirklich interessiert. Hier erfährst du, welche Möglichkeiten du genau hast.
Der normale Weg zum Studium führt in Deutschland entweder direkt über die Hochschule oder Universität oder über eine zentrale Vergabestelle. Hierbei werden entweder ein NC oder andere Kriterien definiert, nach denen Bewerber*innen zu einem Studiengang zugelassen werden.
Bei einem Quereinstieg sieht die Sache ein bisschen anders aus. Du musst als Quereinsteiger bereits an einem Studiengang eingeschrieben sein und bestimmte Scheine vorweisen. Wenn du so bereits ein oder mehrere Semester eines verwandten Studienganges absolviert hast, kannst du dich als Quereinsteiger bewerben. Auch ausländische Bewerber können sich manchmal Leistungen aus einem Studium anrechnen lassen. Die genauen Zulassungsbedingungen unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule.
Die meisten Quereinsteiger in Deutschland entdecken während des Studiums oft an derselben Uni einen verwandten Studiengang und bewerben sich darauf. Es gibt aber auch Ausnahmen, die beweisen, dass ein Quereinstieg manchmal eine große Chance für Bewerber ist, die in Auswahlverfahren am NC gescheitert sind.
So zum Beispiel bei den beliebten Studiengängen Medizin, Tiermedizin und Psychologie. Jeder weiß, dass diese Studiengänge NCs verlangen, die ziemlich weit entfernt von Otto-Normal-Abiturient sind. Meilenweit entfernt. Falls dieser Otto allerdings zum Fuchs mutiert, dann bewirbt er sich auf einen Studiengang, der im ersten und zweiten Semester die gleichen Fächer wie sein Wunsch-Studiengang lehrt. Fertig ist der perfekte Quereinsteiger. So einfach ist das in der Realität natürlich nicht, trotzdem nutzen viele Studierende diese Möglichkeit inzwischen, um trotz NC noch eine Chance auf ihren Traumberuf zu bekommen.
Vielleicht geht es dir aber auch gar nicht um den Quereinstieg in ein beliebtes Studium, sondern du brauchst einfach einen Tapetenwechsel. Die Berufsaussichten deines Studiums entsprechen nicht deinen Vorstellungen, die Stadt wechseln steht schon lange auf deiner Wunschliste und außerdem fasziniert dich ein bestimmtes Berufsbild: Es gibt viele Gründe, sich auf die Suche nach einem passenderen Studium zu machen. Wichtig ist nur, dass du es dieses Mal organisiert angehst. Die folgenden Tipps helfen dir dabei:
Wie du vielleicht festgestellt hast, benötigt ein Quereinstieg vor allem eins: Zeit. Von heute auf morgen die Segel, sprich Immatrikulation, zu streichen und in einem anderen Studium als Quereinsteiger anzufangen, ist fast nie möglich. Für diesen Schritt brauchst du Durchhaltevermögen und eine gute Übersicht.
Du hast den Studiengang für einen Quereinstieg gefunden und möchtest den ersten Kontakt aufnehmen? Dieser Schritt ist eine große Herausforderung, denn damit verbunden sind viele andere kleine Schritte, bis du als Quereinsteiger tatsächlich anfangen kannst. Hier findest du die wichtigsten und ersten Punkte:
Diese Tipps helfen dir, eine wirklich fundierte Entscheidung zu treffen und unter dem Strich eine Menge Arbeit zu sparen. Denn Arbeit kommt bei einem Quereinstieg immer auf dich zu. Hauptsache, es lohnt sich.
Ja, ein Quereinstieg bringt viel Arbeit mit sich. Und ja, ein Quereinstieg stellt dich vor viele unvorhergesehene Situationen und Herausforderungen. Allerdings ist ein Quereinstieg auch der klare Vorteil gegenüber einem komplett neuen Studium: Im besten Fall sparst du direkt mehrere Semester Zeit. Aus diesem Grund lohnt sich die Recherche zum Quereinstieg schon alleine deshalb, weil du dich mit den Möglichkeiten und Chancen in deinem Berufsfeld auseinandersetzt. Wenn es dabei doch beim alten Studiengang bleibt, dann hat es sich trotzdem gelohnt. Und wenn nicht, dann erwartet dich jetzt ein ganz neues Umfeld. Viel Erfolg!
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