Studierendenleben
14.10.2020
Ganz ehrlich, diese Frage stellt sich jeder Student zu Beginn des Studiums, auch wenn die Wenigsten es zugeben. Auch wenn du deinen Fachbereich meistens nach den persönlichen Interessen ausgewählt hast, sind es doch letzten Endes die Freundschaften, die dein Studium zu einer schönen und unvergesslichen Zeit machen. Gerade neu in der Stadt und am Campus ist man als Student allerdings erst einmal erschlagen von den ganzen neuen Menschen und Eindrücken. Da will man lieber zurück in die Heimat, als auf die Suche nach Freunden zu gehen und sich unter die Leute zu mischen.
Die gute Nachricht lautet: Das geht jedem so. Auch die extrovertiertesten Studenten haben zu Beginn des Studiums Unsicherheiten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass einige es besser verstecken können als andere. Statt dich also unter Druck zu setzen, kannst du dich vor allem erstmal zurücklehnen und das bunte Treiben einfach beobachten. Denn eins ist sicher: Als Student bleibst du niemals allein. Die folgenden fünf Tipps geben dir eine Hilfestellung für die ersten Tage und können dich bei deiner Suche nach neuen Freundschaften begleiten.
Häufig passiert das Gleiche: Zu Semesterstart wandern die ersten nervösen Studenten in die Vorlesung und direkt finden sich Grüppchen zusammen. Nicht selten sind die Leute, die du an diesem ersten Tag kennenlernen wirst, auch diejenigen, die dich für den Rest deines Studiums begleiten. Ganz einfach, weil diese Menschen den ersten aufregenden Tag mit dir teilen, was automatisch zusammenschweißt.
Daran ist auch nichts falsch. Du solltest nur im Hinterkopf behalten, dass diese Kommilitonen, so nett sie auch sein mögen, nicht deine Ansprechpartner für die nächsten Jahre sein müssen, nur weil ihr zufällig nebeneinandergesessen habt. Dein Jahrgang besteht aus vielen interessanten Menschen, die alle individuelle Geschichten und Hintergründe haben. Anstatt bereits am ersten Tag deine Wahl zu treffen, auch wenn das einfacher ist, lohnt es sich, Zeit zu investieren. Nur so lernst du die Truppe richtig kennen und fühlst dich nach ein paar Wochen richtig wohl.
Gerade wenn du neu in eine Stadt zum Studieren gezogen bist, findest du die meisten Freunde innerhalb deines Studiengangs. Ganz einfach, weil du mit diesen Menschen die meiste Zeit verbringst. Genau wie im späteren Arbeitsleben ist es allerdings nicht immer die beste Idee, das soziale Umfeld nur auf einen Bezugskreis zu beschränken. Auch wenn du zuhause einen großen Freundeskreis hast, ist es auch vor Ort schön, mehrere Anlaufstellen zu haben.
Daher trau dich und schau dich um in der neuen Stadt. Besuch einfach mal eine fachfremde Vorlesung. Nimm an einem Schauspielkurs teil. Setz dich in ein fremdes Café, ohne dein Handy dabeizuhaben. Es gibt viel mehr Möglichkeiten, Menschen kennen zu lernen, als du für möglich hältst. Die einzige Voraussetzung dafür sind eine offene Haltung und das Interesse an deinem Umfeld. Außerdem beugst du so auch dem typischen Studentenkoller vor: Manchmal ist es nämlich auch schön, Menschen zu treffen, die ganz andere Themen haben.
Die meisten Freunde hast du zu Semesterstart noch in der Heimat. Was auch ganz normal ist. Das Problem fängt nur da an, wo man anfängt zu vergleichen. Es ist nämlich genauso normal, dass deine neuen Kommilitonen etwas anders ticken, als die Freunde, die du zuhause lassen musstest. Dort ist deine Crew nämlich meistens ein zusammengewürfelter lustiger Haufen aus Menschen, die alle unterschiedliche Interessen haben und trotzdem irgendwie dieselbe Wellenlänge.
Im Studium hast du einen Kreis von Menschen mit dem gleichen Ziel um dich, die aber alle eine Wellenlänge mit einer unterschiedlichen Frequenz haben. In gewisser Weise kannst du dir zwar auch hier deine Freunde aussuchen, schließlich sind es aber doch die gleichen Genossen, mit denen du die nächsten paar Jahre verbringst. Da lohnt es sich, den lustigen heimatlichen Haufen mal kurz zu vergessen und die Wellenlänge neu auszurichten. Manchmal ist es nämlich gar nicht so schlecht, sich auch neu herausfordern zu lassen.
Mit welchem Ziel hast du dein Studium begonnen? Möglichst dein Studentenleben zu genießen und die Anzahl deiner Facebook-Freunde zu verdoppeln? Auch wenn das nicht schlecht ist, geht es doch im Grunde darum, etwas zu lernen, das du im späteren Arbeitsleben gerne anwendest.
Das Gute dabei ist: Freundschaften kommen von ganz allein. Auch wenn sich zu Beginn jeder wie der einsame Wolf statt wie das Schaf in der Herde fühlt, bedeutet das nicht, dass es auch so bleibt. Spätestens in der ersten Lerngruppe wirst du Menschen kennenlernen, bei ersten Gruppenreferaten oder beim Aufregen über den neuen Professor. Letzten Endes musst du dir beim Studium am wenigsten Sorgen darum machen, Freunde zu finden. Es geht später eigentlich eher darum, dein Sozialleben noch unter Kontrolle zu halten.
Was ist Freundschaft? Über diese Frage gibt es Forschungen, Bücher, Zeitschriften, Filme: Die ganze Bandbreite an guten Ratgebern. Eins ist sicher, wofür du nicht unbedingt das alles studieren musst: Freunde sind das, was selbst das langweiligste Studium zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
Noch eine wichtigere Frage ist es allerdings, wie man selbst als Student zu einem guten Freund wird. Jedes Studium bringt Tiefen mit sich, die eine Freundschaft auf die Probe stellen. Ob es der Leistungsdruck vor den Prüfungen ist, die Rivalität zwischen den Besten oder die Phase, in der man am liebsten einfach alles hinschmeißen will: Immer wieder entstehen Situationen, in denen die noch sehr frischen Freundschaften auf die Probe gestellt werden.
Der wichtigste Tipp zu Beginn deines Studiums ist daher nicht, wie du Freunde findest. Sondern wie du selbst einer wirst. In einer stressigen Zeit werden schnell einmal die Ellbogen ausgefahren, einfach nur um die Klausur zu bestehen. Um wahre Freunde zu finden, sind daher Ellbogenschützer zu empfehlen. Oder einfach das Wissen darum, dass man es zusammen sowieso besser packt. Und plötzlich musst du dir um das Thema Freunde gar keine Gedanken mehr machen.
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