Studierendenleben
25.02.2021
Burnout klingt nach Karriere. Mindestens zehn Jahren Berufserfahrung. Führungspositionen und 12-Stunden-Schichten. Burnout klingt eher weniger nach Studium. Und genau hier liegt das Problem: Mentale Gesundheit im Studium ist ein Thema, das immer mehr an die Oberfläche kommt. In den Köpfen der Meisten ist die Studentenzeit immer noch mit Auszeiten, Feiern und Ausschlafen verbunden. Wer käme da auf die Idee, dass Studenten aufgrund von Leistungsdruck, Klausurenphasen oder auch einer Identitätskrise kurz vor dem Burnout stehen? Und so fragen sich immer mehr Kandidaten, warum plötzlich das Interesse an den Vorlesungen schwindet, die Work-Life-Balance aus den Fugen gerät und die Zukunft zu einer drohenden Wolke am Horizont wird.
Dabei sind Symptome wie ständige Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und auch verminderte Leistungsfähigkeit klassische Symptome eines Burnouts. Wenn die Noten also in den Keller gehen und du dich plötzlich fragst, was eigentlich los ist, geht das nicht immer auf Prokrastination, die eigene Faulheit oder einfach Pech zurück. Dahinter könnte sich die weit verbreitete Krankheit Burnout verstecken. Aber wie gehst du damit um, wenn schon als Student zur Risikogruppe für diese mentale Erkrankung gehörst?
Zuerst einmal die gute Nachricht: Der beste Schutz vor einem Burnout ist die rechtzeitige Prävention. Genau deswegen liest du diesen Beitrag. Es gibt zahlreiche Tipps und wichtige Hinweise, um auch als Student mental fit zu bleiben, Rückschläge zu verkraften und trotz Leistungsdruck Auszeiten zu nehmen. Darüber hinaus gibt es aber auch Beratungsangebote und Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung, um den doppelten Druck durch Job und Studium zu minimieren. Aber egal, um was es geht: Solltest du bei dir klassische Symptome eines Burnouts feststellen, führt der erste und wichtigste Weg zum Hausarzt des Vertrauens.
Die Diagnose einer mentalen Erkrankung wie einem Burnout ist selbst für erfahrene Ärzte nicht leicht. Bei einem Burnout ähneln die Leitsymptome nämlich auch bestimmten Erkrankungen oder Nährstoffmängeln durch falsche Ernährung. Außerdem treten oftmals Depressionen und ein Burnout durch ein identisches Erscheinungsbild auf. Wichtig für dich ist nur, dass du die folgenden Symptome nicht auf die leichte Schulter nimmst.
Erkennst du dich in der einen oder anderen vergleichbaren Situation wieder? Das bedeutet jetzt nicht unbedingt, dass du vor einem Burnout im Studium stehst. Trotzdem lohnt es sich, die Gesamtsituation zu hinterfragen und vielleicht erste Schritte einzuleiten.
Die Gründe für einen Burnout sind vielfältig und gerade von Laien schwer zu durchschauen. Eine Lebensphase mit einem großen Faktor an Unregelmäßigkeiten wie das Studium allerdings bietet geradezu eine Steilvorlage an Faktoren. Hier findest du deswegen die vier häufigsten Gründe für einen Burnout im Studium und weißt so, worauf du besonders achten musst.
Vielleicht hast du vor deinem Studium zu den besten Schülern deines Jahrgangs gehört. Jetzt sind plötzlich alle gut und du fragst dich, wie du dein Niveau halten kannst. Oder du warst bisher eher entspannt, was Klausuren angeht und stehst auf einmal mit mehreren Nachschreibeterminen da. Im Studium ändern sich viele soziale Gefüge auch hinsichtlich Leistung, was schnell Druck und Stress auslösen kann.
Gute Noten bei Klausuren sind zwar Erfolgserlebnisse, davon hast du als Student allerdings höchstens zu Semesterende etwas. In der Zwischenzeit heißt es Lernen, Lernen, Lernen ohne dabei wirklich zu wissen, ob du das alles auch brauchst. Dieses Lernen „für die Katz“ aka Klausuren führt auf lange Sicht zu Motivationstiefs und damit im Extremfall auch in den Burnout.
Vom Bett direkt an den Schreibtisch, Lerngruppen am Stammtisch und Uni-Sport: Das alles ist nicht gerade förderlich für eine Trennung von Arbeits- und Privatleben. Da teilt der ewig ängstliche Kommilitone beim gemeinsamen Handballtraining seine Besorgnis vor den nächsten Klausuren, am Stammtisch werden die besten Lösungsstrategien einer Vorlesung besprochen und direkt beim Aufwachen begrüßen dich dutzende Chatnachrichten aus der Jahrgangsgruppe. Uni einfach auf leise zu stellen, ist damit unmöglich. Hereinspaziert, Burnout!
Gesundheit steht auf zwei Beinen: Psyche und Körper. Eins ohne das Andere führt auf lange Sicht immer zum Totalausfall. So kannst du als Student zum Beispiel perfekt organisiert und vorbereitet auf die nächsten Klausuren dastehen: Wenn dein Körper nicht ausreichend Bewegung bekommt, leidet darunter auch die Psyche. Nicht immer sind Druck und Stress für einen Burnout im Studium verantwortlich. Manchmal fehlt auch einfach der körperliche Ausgleich.
Druck, Chaos, Lernberge und Schreibtischarbeit: Das alles kann zu einem Burnout beitragen. Aber wie gelingt es dir jetzt, schon präventiv gesunde Verhaltensmuster zu entwickeln? Die folgenden vier Tipps geben dir praktische Hinweise zu einfachen Methoden im Alltag.
Bei allen Tipps und Tricks: Die Diagnose Burnout ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die nicht mit ein bisschen gutem Willen wieder verschwindet. Deswegen darfst du etwaige Symptome ernst nehmen, darüber sprechen und Hilfe in Anspruch nehmen. Viele Universitäten haben dafür besonders geschultes Personal. Falls du lieber von außerhalb Hilfe suchen möchtest, empfiehlt sich eine anonyme Hotline oder auch der gute alte Gang zum Hausarzt.
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