Vorstellungsgespräch
09.10.2020
Vorstellungsgespräche haben es ohnehin schon an sich, auch die selbstbewusstesten Kandidaten zu Nervenbündeln zu machen. Kein Wunder: Du hast etwa 20 Minuten Zeit, um mit deiner Persönlichkeit zu überzeugen. Und manchmal geht es dabei nicht nur um einen neuen Nebenjob, sondern den Traumjob nach einer erfolgreichen Abschlussarbeit. Da wird jeder nervös. Und gerade wenn es richtig um etwas geht, setzen Personaler am liebsten ihre Tricks ein. Zum Beispiel Logik- und Mathematikaufgaben. Weil es sich ja in dieser Ausnahmesituation so gut denken lässt. Nicht?
Aber genau darum geht es. Behältst du auch unter Stress einen kühlen Kopf und gehst kreativ an problematische Fragen heran? Wie gehst du mit Situationen um, in denen du nicht sofort eine Lösung parat hast? Du merkst: Bei Logikaufgaben im Vorstellungsgespräch geht es um mehr, als die schnelle richtige Antwort. Personaler beobachten nicht ob, sondern wie du die Aufgabe löst. Wenn dabei dann auch noch das richtige Ergebnis herauskommt, hast du einen wichtigen Meilenstein gemeistert. Von daher: Lies dir genau durch, was auf dich zukommen kann und bereite dich auf Denkspiele vor, die jeden herausfordern.
Je nach Job unterscheiden sich die Aufgaben, die dir im Vorstellungsgespräch gestellt werden. Gerade in technischen Berufen kann es sehr mathematisch werden. Generell ist aber zu unterscheiden zwischen drei Aufgabentypen, die bei deiner Bewerbung auf dich zukommen können:
Gerade in der aufregenden Situation eines Vorstellungsgespräches kann es Sicherheit geben, eine Aufgabe direkt einordnen zu können. Stellt dein Gegenüber dir also eine Frage, kannst du zuerst überlegen, welche Strategie nun gefordert wird. Das hilft nicht nur beim Lösen der Aufgabe, sondern auch dabei, einen klaren Kopf zu bekommen.
Ein Vorurteil, das du definitiv beim Vorstellungsgespräch zuhause vergessen darfst, ist, dass nur Genies Knobelaufgaben lösen können. Natürlich gehört schon eine gewisse logische Denkweise zur Lösung mancher Aufgaben, dennoch lässt sich meistens ein Grundmuster erkennen. Wenn du die folgenden Voraussetzungen erfüllst und dich selbstständig vorbereitest, gibt es keinen Grund, warum gerade du keine Lösung finden solltest:
Bei allem Wissen, aller Vorbereitung und tatsächlich auch aller Schläue, kann es in der Drucksituation des Vorstellungsgespräches dazu kommen, dass sich das Gehirn kurz verabschiedet. Das ist natürlich keine gute Voraussetzung, um den Job zu bekommen. Ein guter Tipp ist daher, sich bereits vorher eine Strategie zu überlegen, wie mit Knobelaufgaben am besten umgegangen werden kann.
Wenn du dieses feste Muster im Kopf hast, fällt es dir leichter, Schritt für Schritt abzurufen, anstatt das Problem direkt in kürzester Zeit lösen zu wollen. Dabei kannst du dich an folgenden vier Schritten orientieren:
Es geht nicht darum, die Aufgabe möglichst schnell zu lösen, sondern überlegt und interessiert an die Problemstellung heran zu treten. Du machst den guten Eindruck aus deiner Bewerbung nicht direkt zunichte, wenn du innerhalb der ersten Sekunden keine Lösung findest.
Außerdem solltest du offensichtliche Lösungen immer zuerst noch überdenken: Impulsives Handeln und fehlende Geduld können dich den Job kosten. Von daher: Betrachte das Problem von allen Seiten, such dir deine Informationen zusammen und dann leg los!
Du erwartest vom Personaler, dass er deine Bewerbung gründlich gelesen hat. Genau das erwartet dein Gegenüber auch, wenn dir eine Knobelaufgabe gestellt wird. Tatsächlich sind in den meisten Trickfragen bereits die Lösungen versteckt. Eine Frage mehrmals laut zu lesen, ist kein Zeichen von Unverständnis, sondern von Gründlichkeit. So findest du die richtige Antwort!
Ob in der Bewerbung , im Vorstellungsgespräch oder im realen Job: Es geht immer darum, Problemstellungen korrekt zu kommunizieren. Wenn du einfach drei Minuten still überlegst und die Lösung aufschreibst, hast du zwar bewiesen, was du draufhast, dein Gesprächspartner hat aber nichts über deine Persönlichkeit erfahren.
Von daher: Frag nach, kommentiere Irrwege, überlege laut und verbalisiere deine Gedankengänge. Nur so kann eingeschätzt werden, wie du auch in Zukunft an Aufgaben herantrittst. Und noch ein Tipp: Über das richtige Ergebnis darf sich auch gefreut werden!
Es ist sehr viel schwieriger, eine Aufgabe nur im Kopf zu haben als vor dir auf dem Papier. Deswegen drucken Personaler Bewerbungen meistens aus und bringen sie mit. Auch im Job wirst du nicht rein digital arbeiten, sondern dir zu schwierigen Themen Skizzen machen. Das fängt am besten bereits im Vorstellungsgespräch an. Wenn du also weißt, dass bei diesem Job Knobelaufgaben auf dich zukommen können, dann pack dir für das Vorstellungsgespräch deinen Notizblock ein.
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